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Marussia-Virgin mit Wickens nach Abu Dhabi
Timo Glock und Jerome d'Ambrosio reisen zuversichtlich nach Abu Dhabi - Robert Wickens im ersten Freien Training am Freitag im Einsatz
(Motorsport-Total.com) - Das Team von Marussia-Virgin tritt beim vorletzten Saisonlauf am dem Yas Marina Circuit in Abu Dhabi mit verändertem Aufgebot an. Neben den Stammpiloten Timo Glock und Jerome D'Ambrosio kommt am Freitag erstmals Robert Wickens im Rahmen eines Formel-1-Wochenendes zum Einsatz. Der Kanadier konnte in diesem Jahr dank Unterstützung von Marussia den Titel in der Renault-World-Series (WSbR) gewinnen und Red-Bull-Junior Jean-Eric Vergne in die Schranken weisen.
Nach einem Geradeaustest für das Team im September im italienischen Vairano markiert der Abu-Dhabi-Freitag den zweiten Einsatz Wickens' für das im Besitz des russischen Sportwagenherstellers befindliche Formel-1-Team. Der 22-Jährige nimmt am Freitagmorgen im Boliden von D'Ambrosio Platz, bevor der Belgier am Nachmittag sein angestammtes Cockpit für den Rest des Wochenendes übernimmt.
"Ich bin begeistert über die Möglichkeit, für das Team im Rahmen eines Rennwochenendes zu testen, noch dazu auf einer Strecke wie Abu Dhabi", sagt Wickens und fügt an: "Das Jahr wird für mich besser und besser. Der Test in Vairano war ein guter Einstand für mich. Ein Freies Training ist nun der nächste Schritt in meiner Karriere. Ich hoffe, dass sich mein Feedback positiv auf die Performance des Teams auswirken wird."
Wickens die logische Wahl für Teamchef Booth
Für Teamchef John Booth ist der Schritt eine logische Wahl: "Robert hatte ein fantastische Saison in der Renault-World-Series und war der verdiente Sieger einer hart umkämpften Meisterschaft. Eines der Prinzipien unseres Young-Driver-Programms ist es, erfolgreiche Nachwuchspiloten mit wichtiger Zeit im Auto zu belohnen." Laut Booth wird das Team in der kommenden Woche entscheiden, wer am Young-Driver-Test im Anschluss an das Saisonfinale teilnehmen wird. Wickens dürfte sicherlich die besten Karten haben.
Bevor es soweit ist, steht für Marussia-Virgin zunächst das vorletzte Rennen der Saison auf dem Plan. Eine Eigenheit des Grand Prix von Abu Dhabi ist, dass Qualifying und Rennen am frühen Abend bei Sonnenuntergang ausgetragen werden. "Das bedeutet, dass sich die Balance der Autos und das Griplevel der Reifen während eines Stints stetig ändern", weiß Booth, der eine große Herausforderung darin sieht, "die Flügeleinstellung und den Reifendruck stets optimal an die Gegebenheiten anzupassen".
"Nachdem wir in Indien nicht das glücklichste aller Rennen erlebt haben, hoffen wir in Abu Dhabi wieder beide Autos ins Ziel bringen zu können", so der Teamchef, dem klar ist, dass im Hinblick auf die Entwicklung des Boliden für die Saison 2012 nun jedes Detail und jede Minute auf der Strecke kostbar sind.
Genau wie die Kurse in Istanbul, Singapur, Yeongam und Interlagos wird auch der Yas Marina Circuit gegen den Uhrzeigersinn befahren, was für die Piloten eine andere Belastung der Nackenmuskulatur bedeutet als sie es von den meisten Strecken gewohnt sind.
Glock und D'Ambrosio vom Layout in Abu Dhabi angetan
Glock jedenfalls findet am Tilke-Kurs in den Vereinigten Arabischen Emiraten großen Gefallen. "Ich mag den Yas Marina Circuit. Er erinnert mich an eine Reihe anderer Strecken im Formel-1-Kalender", sagt der Deutsche und erklärt: "Die Temperaturen sind ähnlich wie in Bahrain, die Asphaltbeschaffenheit erinnert mich an Ungarn und Südkorea und in Bezug auf die G-Kräfte in den Kurven ist die Strecke mit Valencia vergleichbar."
Also besondere fahrerische Herausforderung in Abu Dhabi macht Glock die Kurven zwei und drei aus. "Dies sind die einzigen beiden schnellen Kurven auf der Strecke. Beide werden mit Vollgas durchfahren. Da die übrigen Kurven recht langsam sind, verwenden wir ein ähnliches Setup wie auf anderen Strecken mit mittleren Abtriebswerten wie etwa Interlagos." Glock hofft, "die Saison mit zwei guten Ergebnissen beenden zu können".
Für Teamkollege D'Ambrosio bedeutet das Rennwochenende in Abu Dhabi eine Rückkehr an den Ort des Geschehens seines ersten Formel-1-Tests. Vor zwölf Monaten saß der Belgier auf dem Yas Marina Circuit zu Testzwecken erstmals im Cockpit eines Boliden des Teams. "Ich freue mich schon sehr auf die Rückkehr nach Abu Dhabi. Ich habe an diesen Kurs gute Erinnerungen, da ich hier zum ersten Mal testen durfte. Seitdem ist viel passiert", so D'Ambrosio.
Das Layout der Strecke bezeichnet der Formel-1-Rookie aus Belgien als "attraktiv". Speziell die Tunnelpassage am Ausgang der Boxengasse sowie die Sektion rund um das Yas-Hotel haben es D'Ambrosio angetan. "Aufgrund der Lichtverhältnisse erinnert mich der Kurs an Singapur, eine weitere meiner Lieblingsstrecken", fügt er an und hofft genau wie Glock auf einen "erfolgreichen Abschluss der Saison mit zwei positiven Ergebnissen".