• 28. Oktober 2011 · 08:05 Uhr

Erste Bestzeit in Indien geht an Hamilton

Ein streunender Hund, ansonsten aber eine geglückte Premiere: Lewis Hamilton sicherte sich in Noida die erste Bestzeit vor Vettel, Webber und Button

(Motorsport-Total.com) - "Der Sound eines Formel-1-Autos in Indien", twitterte Vijay Mallya nach den ersten Trainingsminuten in Noida, "ist Musik in meinen Ohren!" Denn auf dem Buddh-International-Circuit in der Nähe der Hauptstadt Neu-Delhi wurde heute Morgen Grand-Prix-Geschichte geschrieben, als die Königsklasse erstmals auf indischem Boden in ein Rennwochenende startete.

Foto zur News: Erste Bestzeit in Indien geht an Hamilton

Lewis Hamilton sicherheite sich in der letzten Sekunde die Bestzeit Zoom Download

Riesengroß war die Freude über diesen historischen Moment aber nicht nur beim Force-India-Teamchef, sondern auch bei Streckenchef Samir Gaur, der es sich nicht nehmen ließ, den Fahrern nach ihrer Installationsrunde höchstpersönlich in der Boxengasse zuzuwinken. Und nach den gestrigen Pannen am Medientag (zum Beispiel Stromausfall während der FIA-Pressekonferenz) verlief das erste Training auch relativ reibungslos.

Streckenposten stellen sich ungeschickt an

Zwar stellten sich die Streckenposten ein bisschen ungeschickt an, als sie sieben Minuten vor Schluss den Motorschaden von Pastor Maldonado (17./+3,833) mit Wasser löschten und für die Bergung des Williams viel zu lange brauchten, aber ansonsten blieben größere Pannen aus. Zudem wurde die Strecke mit Fortdauer der Session immer schneller, weil sich inmitten des ganzen Baustaubs langsam doch eine griffige Ideallinie bildete.


Fotos: Großer Preis von Indien


So war die reguläre Zeit dann auch schon abgelaufen, als Lewis Hamilton (McLaren) in der letzten seiner 22 Runden noch Sebastian Vettel (Red Bull) um 0,580 Sekunden von der Spitze verdrängte. Hamilton markierte eine Bestzeit von 1:26.836 Minuten und traf damit fast punktgenau die Prognose der Simulationen. Allerdings ist anzunehmen, dass im Laufe des Wochenendes noch die eine oder andere Sekunde gefunden wird.

In den Top 4 zeichnet sich der gewohnte Kampf zwischen Red Bull und McLaren ab, doch erster Verfolge war diesmal nicht Ferrari, sondern Mercedes: Michael Schumacher hatte als Fünfter 1,695 Sekunden Rückstand auf Hamilton, lernte die Strecke aber etwas schneller als Nico Rosberg, den er um elf Tausendstelsekunden hinter sich lassen konnte. Felipe Massa (Ferrari/+1,808) wurde Siebter, der scheidende Force-India-Pilot Adrian Sutil (+1,869) Achter.

Alonso mit Verdacht auf Motorschaden

Pech hatte Fernando Alonso (Ferrari), der mehr als 50 Minuten an der Garage zuwartete und dann mit einem technischen Defekt (Verdacht auf Motorschaden) langsamer wurde. Alonso wollte noch zurück an die Box fahren, wurde aber vom Team angewiesen, den Motor sofort abzustellen. Somit kam er gerade mal auf vier Runden (alle anderen erreichten den zweistelligen Bereich) und auf keine vernünftige Zeit: 24. und letzter Platz.

Aufgrund der rutschigen Streckenverhältnisse kam es zu Ausritten am laufenden Band - auch Weltmeister Vettel war davor nicht gefeit. Als einziger Fahrer crashte aber Jaime Alguersuari (16./Toro Rosso/+3,730) in die Mauer: Zehn Minuten vor Schluss verlor der Spanier sein Auto in einer schnellen Rechts-Links-Kombination außer Kontrolle und schlug rückwärts in die Leitplanken ein. Aber: "Mir geht es gut", gab er sofort Entwarnung.

Zeiten noch schwierig einzusortieren

Im Mittelfeld fuhren die "üblichen Verdächtigen" in der Nähe des gedachten Top-10-Finalbereichs rum, doch die Zeiten nach nur 90 Minuten auf einer neuen Strecke schon einzusortieren, wäre nicht seriös. Interessant aber, dass Jarno Trulli (Lotus) als 18. kaum Rückstand auf das hintere Mittelfeld hatte. Die beiden indischen Lokalmatadoren Karun Chandhok (Lotus) und Narain Karthikeyan (HRT) belegten die Plätze 19 und 22.

Für die einzige Kontroverse (und den ersten Abbruch) sorgte übrigens keiner der Fahrer, sondern ein streunender Hund: Nach fünf Minuten wurde ein Vierbeiner auf der Strecke gesichtet - und es musste fünf Minuten lang die rote Flagge geschwenkt werden, bis das Training wieder freigegeben werden konnte. Was die Streckenposten anschließend mit dem Hund angestellt haben, entzieht sich bislang unserer Kenntnis...

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