McLaren dominiert: Fast eine Sekunde vor Vettel!
Nicht der angehende Weltmeister Sebastian Vettel, sondern McLaren-Pilot Jenson Button dominiert vor dem Qualifying in Suzuka
(Motorsport-Total.com) - Jenson Button (McLaren) hat sich fest vorgenommen, Sebastian Vettel (Red Bull) beim Grand Prix von Japan dazu zu zwingen, den erlösenden Punkt zu holen, indem er das Rennen gewinnt. Bisher ist er auf dem besten Weg dazu, denn Button war in allen drei Freien Trainings, also auch am Samstagmorgen, Schnellster.
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Jenson Button erzielte bisher in allen drei Freien Trainings in Suzuka Bestzeit Zoom Download
In den letzten 60 Minuten vor dem Qualifying konnte man fast schon von einer McLaren-Dominanz sprechen, denn Button erzielte eine Bestzeit von 1:31.255 Minuten, war damit um eine halbe Sekunde schneller als sein Teamkollege Lewis Hamilton und brummte dem Rest der Welt schon rund eine Sekunde Rückstand auf. "Endlich gibt's wieder Gegner für Red Bull, das ist man ja fast nicht mehr gewohnt", lächelt Experte Marc Surer.
Denn Vettel konnte im Finish nicht wie befürchtet für Angst und Schrecken sorgen, als er die neuen Reifen aufziehen ließ, sondern hatte bei der zweiten Zwischenzeit schon fast eine Sekunde Rückstand - und wurde am Ende dank Bestzeit im dritten Sektor mit 0,867 Sekunden Rückstand Dritter. Im gleichen Zeitenbereich folgten Fernando Alonso (Ferrari), Mark Webber (Red Bull) und Felipe Massa (Ferrari) auf den weiteren Positionen.
Mercedes nimmt mit Michael Schumacher (+1,470) und Nico Rosberg (+1,623) unverändert Kurs auf die vierte Startreihe. Interessant bei den Silberpfeilen, dass Schumacher schon das ganze Wochenende konstant schneller ist als sein höher eingeschätzter Teamkollege. Auf Rang neun folgte Witali Petrow (Renault/+1,803), die heimliche Überraschung der Session - weil er seine Bestzeit mit den (vermeintlich langsameren) Prime-Pirellis erzielt hat.
Um den Einzug ins Top-10-Finale zeichnet sich ein harter Kampf zwischen Teams wie Force India, Toro Rosso und Sauber ab. Williams wird da eher nicht mitmischen, die drei neuen Teams sowieso nicht - Marussia-Virgin und HRT (Hydraulikdefekt bei Vitantonio Liuzzi) schrammten sogar erneut mit sämtlichen Fahrzeugen an der 107-Prozent-Zeit vorbei. Vor allem HRT muss im Qualifying auf Bummeltempo der Favoriten hoffen.
Für die Schrecksekunde des Vormittags sorgte Bruno Senna (17./Renault/+4,134) mit seinem Crash in der Spoon-Kurve. Der Brasilianer kam zu weit nach außen und schlug innen in die Barrieren ein. Surer schildert: "Es hat ihn auf das eigene Rad aufgebockt. Das Rad brach ab, hing aber immer noch an diesen Kevlarseilen. Zum Glück war die Geschwindigkeit schon weg. In dem Fall würde man sagen, es wäre besser gewesen, wenn das Rad weggeflogen wäre."
Was die bisherigen Trainings für den Ausgang des Qualifyings bedeuten, ist schwierig vorherzusagen. Im Moment wirkt McLaren in Suzuka eindeutig am stärksten, allerdings kann man sich des Eindrucks nicht ganz erwehren, dass Red Bull im entscheidenden Moment vielleicht doch noch zulegen kann. Sollte auch Ferrari im Kampf um die Pole-Position ernsthaft mitmischen, würde das einer mittleren Sensation gleichkommen...