• 24. September 2011 · 15:17 Uhr

Kann Red Bull per Reifenpoker bezwungen werden?

Nach Ansicht der Pirelli-Fachleute könnte es in Singapur zum großen Strategiespiel kommen: Wenn der Speed nicht reicht, dann muss die Taktik stimmen

(Motorsport-Total.com) - Die bisherigen Trainingssessions in Singapur haben gezeigt, dass Red Bull das Tempo auch auf dem Stadtkurs in Asien vorgibt. Am Freitag war jedoch Ferrari nicht allzu weit weg, auch McLaren sollte sich Chancen ausrechnen können. Im dritten Freien Training holte sich Mark Webber die Bestzeit, sein Teamkollege Sebastian Vettel wurde Dritter. Allerdings hatte der deutsche Titelfavorit keine perfekte Runde erwischt.

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Die bisherigen Signale zeigen deutlich, dass Red Bull gute Chancen auf eine Fortführung der Pole-Serie haben dürfte. Die Frage am ersten Tag in Singapur lautete: Wie lange halten die superweichen Pneus? Während beispielsweise Jenson Button über ein starkes Überhitzen der Reifen klagte, zog man bei Pirelli eine ganz andere Bilanz. "Wir waren überrascht, wie lange die Reifen halten", heißt es von Pirelli-Motorsportchef Paul Hembery.

Bei den Topteams - allen voran Red Bull - habe man locker 16 Runden auf den rot markierten "Option"-Reifen absolvieren können. "Bei Vettel konnte man fast gar keinen Verschleiß feststellen", erklärt Hembery. Bei solchen Worten dürfte sich bei den Gegnern Angst breit machen. Der Weltmeister hat Speed und haltbare Reifen - gibt es überhaupt eine Chance? Ja, meint der Pirelli-Rennleiter. "Die Reifen sind bei einigen Topteams so konstant."

"Normalerweise würde man eine Sprintstrategie wählen, also in den ersten Stints maximalen Speed aus den superweichen Reifen herausholen und den letzten Stint dann auf der härteren Mischung fahren", erklärt Hembery. Eine solche Situation habe man auch in Monaco gehabt, aber im dortigen Rennen zeigte sich, dass man durchaus mit unterschiedlichen Strategien erfolgreich sein konnte. "Vielleicht probiert jemand, sich einen Boxenstopp zu sparen. Hier kann man schließlich nur schwierig überholen."

Der Speed von Vettel und Webber müsste allerdings ausreichen, um in den ersten Stints ein Polster herauszufahren - vorausgesetzt, die beiden starten tatsächlich von vorne. "Die Startposition ist hier enorm wichtig", meint Hembery, "aber wir sind hier auf einem Stadtkurs. Da kann jederzeit mal ein Safety-Car herauskommen und plötzlich kommt jemand aus dem Nichts nach vorne." Nach Ansicht des Briten könnte Jenson Button ein Kandidat für eine Zwei-Stopp-Strategie sein.

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