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Auftakt in Monza: McLaren deutlich vor Red Bull
Lewis Hamilton und Jenson Button bestimmten im ersten Freien Training von Monza das Geschehen - Michael Schumacher mehrfach über dem Limit
(Motorsport-Total.com) - Bei herrlichstem Sommerwetter startete die Formel 1 in das letzte Wochenende der Europasaison. Im italienischen Monza zögerten die Protagonisten zwar lange, um in den Trainingsbetrieb einzusteigen, kamen nach einer guten halben Stunde aber doch in Fahrt und sorgten im Königlichen Park für einen munteren Schlagabtausch. Gegen McLaren war dabei kein Kraut gewachsen - die Briten dominierten.
Mit Jenson Button und Lewis Hamilton ging der Traditionsrennstall schon frühzeitig in Führung und behauptete die Spitzenposition bis zum Ende der 90-minütigen Session. Mehr noch: Hamilton konnte sich immer wieder von Neuem steigern und markierte in 1:23.865 Minuten die ersten Bestzeit des Wochenendes. In letzter Sekunde, denn die Zielflagge war zu diesem Zeitpunkt schon gefallen.
Erst dann wurde die wahre Dimension der McLaren-Leistung sichtbar, denn das britische Duo hatte die Konkurrenz gut im Griff. Hinter Hamilton klassierte sich Button in 1:24.786 Minuten auf Rang zwei und musste sich von seinem Stallgefährten satte 0,921 Sekunden aufbrummen lassen. Selbst mit diesem gewaltigen Rückstand wurde Button unterm Strich aber noch vor Sebastian Vettel geführt.
Mercedes nicht in den Top 10
Der amtierende Weltmeister und sein Red-Bull-Teamkollege Mark Webber ordneten sich in Monza auf den Verfolgerrängen ein und büßten 1,4 beziehungsweise 1,6 Sekunden auf die Topzeit von Hamilton ein. Das deutsch-australische Gespann fuhr zwar mehr Runden als die McLaren-Piloten, konnte aber niemals ernsthaft in den Kampf um die Bestzeit eingreifen und musste sich dahinter einsortieren.
Ein starkes Ergebnis zeigte Adrian Sutil (Force India) mit Rang fünf. Der deutsche Routinier wurde mit 2,685 Sekunden Rückstand auf Hamilton abgewinkt und platzierte sich damit noch vor Witali Petrow (Renault) sowie dem Ferrari-Duo Fernando Alonso und Felipe Massa. Sergio Perez (Sauber) und Jaime Alguersuari (Toro Rosso), der den Sessionbeginn bestimmt hatte, komplettierten die Top 10.
Defekte bei Kovalainen und D'Ambrosio
Meist beschränkten sich diese kleinen Ausflüge auf das harmlose Überfahren von Randsteinen, was Schumacher umgehend korrigieren konnte. In der Parabolica musste der 42-Jährige jedoch einmal den Notausgang bemühen und durch das Kiesbett rodeln. Eine Erfahrung, die anderen Piloten aber ebenfalls nicht erspart blieb. Insgesamt hielten sich die meisten Fahrer allerdings recht schadlos.
Einen soliden Eindruck hinterließ Nico Hülkenberg (Force India) in 1:26.826 Minuten auf dem zwölften Platz hinter Schumacher, Bruno Senna (Renault) wurde mit Platz 16 den Erwartungen indes nicht ganz gerecht. Genau wie Nico Rosberg (Mercedes), der zum Auftakt in Italien nicht über Position 18 hinausgekommen war. Hinter dem Silberpfeil-Piloten reihten sich lediglich die drei neuen Teams ein.
Das Tempo dieser Rennställe war am Freitagmorgen allerdings nicht sehr gut. Einzig Heikki Kovalainen (Lotus) blieb unter der 107-Prozent-Marke, sah letztendlich aber nicht die Zielflagge. Der Finne musste seinen Rennwagen mit technischem Defekt abstellen und auch Jerome D'Ambrosio (Marussia-Virgin) kam nicht über die Runden. Der Belgier musste ebenfalls vorzeitig aufgeben.
Die üblichen Monza-Schwierigkeiten...
Sein Stallgefährte Timo Glock (Marussia-Virgin) erlebte indes eine schwierige Session, in der er lange Zeit an der Box verbrachte und erst spät in das Geschehen eingreifen konnte. Obwohl Glock deutlich weniger Umläufe absolvieren konnte, hatte er seinen Teamkollegen D'Ambrosio rasch ein- und dann auch überholt: In 1:31.052 Minuten klassierte sich der Routinier auf dem vorletzten Gesamtrang.
Als besonders tückisch erwiesen sich im ersten Freien Training wieder einmal die Schikanen. Vor Kurve eins wurden zahlreiche Verbremser beobachtet, im Roggia-Abschnitt kürzten viele Piloten ab und in der Lesmo-Passage wurde mitunter Staub aufgewirbelt. Eine Schrecksekunde erlebte Sebastien Buemi (Toro Rosso) beim Anbremsen der Ascari-Schikane, kam aber unbeschadet davon.
Bei den Topspeeds war der junge Schweizer dafür einer der besten Vertreter im Starterfeld: Dank dem verstellbaren Heckflügel und dem Einsatz von KERS wurden schon jetzt ein höheres Tempo gemessen als in den vergangenen Jahren: Petrow erreichte in dieser Wertung mit 347 km/h knapp Platz eins vor Alguersuari (345 km/h) und Buemi, der mit 343 km/h über die Zielgerade raste.