• 04. September 2011 · 20:13 Uhr

Red Bull: Reifenrisiko durch zu viel Sturz

Die beiden Red Bull sind mit großen Sorgen in den Grand Prix von Belgien gegangen - Mark Webber erklärt, was es mit den Reifenproblemen auf sich hatte

(Motorsport-Total.com) - Nachdem Red Bull im Qualifiying vom Grand Prix von Belgien mit den Positionen eins und drei die Stärke im Training erneut untermauerte, wurden vor dem Rennen ungewohnte Sorgen laut: "Wir sind mit sehr starken Bedenken über unsere Reifen ins Rennen gegangen, nachdem sie im Qualifiying Blasen gebildet haben", blickt Mark Webber in seiner Kolumne für die 'BBC' zurück. "Die Regeln sagen, dass man sie nicht wechseln kann, bis das Rennen gestartet wurde."

Foto zur News: Red Bull: Reifenrisiko durch zu viel Sturz

Vor dem Rennen in Belgien war das Red-Bull-Duo sehr besorgt Zoom Download

"Seb und ich hatten in unseren Karrieren schon Reifenschäden. Man möchte alles tun, um das zu vermeiden", bemerkt Webber, der vor dem Start sehr unsicher war: "Auf der anderen Seite möchte man nicht zu konservativ agieren. Auf einer Strecke wie Spa, auf der man sehr schnell ist und auf der die Auslaufzonen recht klein sind, ist das eine besonders beunruhigende Situation."

Sicherheit oder Sieg?

"Wir haben sehr viel Zeit mit Gesprächen über unser Handeln verbracht. Im Team steht unsere Sicherheit an oberster Stelle. Dadurch war es nichts, was man auf die leichte Schulter nahm", berichtet der Australier und stellt die zwei sichersten Varianten in solch einer Situation vor: "Die konservativste Entscheidung ist, das Rennen nicht zu starten. Danach kommt der Start aus der Box, bei dem man Änderungen am Auto vornehmen kann."

Foto zur News: Red Bull: Reifenrisiko durch zu viel Sturz

Die Innenseite der Reifen wurde in Spa-Francorchamps hart beansprucht Zoom Download

"Nach vielen Kalkulationen und Diskussionen mit dem Team und Pirelli haben wir uns entschieden, unsere Strategie stark zu kompromittieren und zeitig zu stoppen. Eine Situation, wie diese, ist extrem selten und ziemlich heftig. Wir Fahrer wissen, dass es Teil des Risikos ist und wir nicht immer alle Antworten haben können, bevor wir ins Rennen gehen. Man muss damit leben, auch wenn es noch im Kopf ist", so Webber.

Im Rennen lief es dann besser, als erwartet. Optimal war es jedoch nicht: "Der erste Stint war nicht besonders angenehm. Ich war erleichtert, den ersten Satz Reifen wieder loszuwerden." Wenn das Problem schlimmer geworden wäre, hätte Red Bull Konsequenzen gezogen: "Man muss herausfinden, was zu tun ist und notfalls die Autos stoppen. Zum Glück traf das nicht ein", merkt der Red-Bull-Pilot an.

Grenzwertiger Sturzwert

Entstanden ist das Problem durch eine aggressive Sturz-Einstellung an der Vorderachse, die sich auf die Belastung der Reifeninnenseiten ausgewirkt hat: "Die Reifen bekommen Blasen, wenn der Gummi zu heiß wird. Es ist nicht unüblich und normalerweise ein massives Problem. In diesem Fall verteilten sich die Blasen auf der Innenseite der Reifen, wo die Lauffläche auf die Seitenwand trifft."

Foto zur News: Red Bull: Reifenrisiko durch zu viel Sturz

Überraschendes Ende: Trotz der Sorgen holte Red Bull das Maximum heraus Zoom Download

"Das Problem war, dass uns niemand eine definitive Antwort geben konnte, wie lange die Reifen halten oder was wir tun können, um das Problem zu lindern", analysiert Webber, der nicht verheimlichen will, dass Red Bull in Sachen Sturz sehr kritisch zu Werke geht: "Es ist allgemein bekannt, dass wir mit einem Sturz an den Vorderrädern fahren, der sich am oberen Limit von Pirellis Empfehlungen bewegt. Aber ich weiß, dass wir dabei nicht das einzige Team sind."

"Aber auch bei einer Reduzierung des Sturzes wäre es nicht klar gewesen, dass sich das Problem gelöst hätte. Wir treiben die Autos ans Limit und da kann so was auch einmal vorkommen", erläutert der WM-Zweite. "Durch die ganzen Reifenprobleme haben wir uns mehr den Kopf zerbrochen, wie wir den Schaden limitieren und nicht wie wir gewinnen können. Aber wir haben als Team alle Entscheidungen richtig getroffen und es stellte sich heraus, dass wir das bestmögliche Ergebnis geholt haben. Das hat uns sehr überrascht."

Aktuelles Top-Video
Foto zur News: 1984: Die engste WM-Entscheidung der Formel-1-Geschichte!
1984: Die engste WM-Entscheidung der Formel-1-Geschichte!

Eine engere WM-Entscheidung wird es in der Formel 1 wohl nie wieder geben:...

Fotos & Fotostrecken
Foto zur News: Die Formel-1-Sonderdesigns in der Saison 2024
Die Formel-1-Sonderdesigns in der Saison 2024
Foto zur News: Die Vertragslaufzeiten der aktuellen Formel-1-Strecken
Die Vertragslaufzeiten der aktuellen Formel-1-Strecken

Foto zur News: Michael Schumacher: Sein Weg zum ersten WM-Titel 1994
Michael Schumacher: Sein Weg zum ersten WM-Titel 1994

Foto zur News: Formel-1-Fahrer, die nur ein Rennen gewonnen haben
Formel-1-Fahrer, die nur ein Rennen gewonnen haben

Foto zur News: Prominente Formel-1-"Testfahrer"
Prominente Formel-1-"Testfahrer"
Folge Formel1.de
Videos
Foto zur News: 1984: Die engste WM-Entscheidung der Formel-1-Geschichte!
1984: Die engste WM-Entscheidung der Formel-1-Geschichte!
Foto zur News: Ralf Schumacher: Sulayem ist kein guter Präsident
Ralf Schumacher: Sulayem ist kein guter Präsident

Foto zur News: Die größten Aufholjagden der Formel-1-Geschichte!
Die größten Aufholjagden der Formel-1-Geschichte!

Foto zur News: "Krachend gescheitert": Der teuerste Formel-1-Flop
"Krachend gescheitert": Der teuerste Formel-1-Flop
Formel-1-Quiz

Wann kam Jochen Mass auf die Welt?

Formel1.de auf Facebook

Werde jetzt Teil der großen Community von Formel1.de auf Facebook, diskutiere mit tausenden Fans über die Formel 1 und bleibe auf dem Laufenden!

Anzeige Unser Formel-1-Shop bietet Original-Merchandise von Ferrari Racing Teams und Fahrern - Kappen, Shirts, Modellautos und Helme von Charles Leclerc und Carlos Sainz