Renault: Zurück in die Zukunft?

Renault möchte ab dem Nürburgring an die ersten Rennen anknüpfen und die Vorstellungen von Valencia und Silverstone vergessen machen

von Sebastian Fränzschky · 18.07.2011 11:05

(Motorsport-Total.com) - Während man bei Renault zu Saisonbeginn zwei Podestplätze feiern konnte, fiel die Ausbeute bei den letzten Rennen eher mager aus. Während Hauptkonkurrent Mercedes, trotz Problemen 16 Punkte in Valencia und Silverstone einfuhr, waren es bei Renault lediglich fünf. "Wir mussten unsere Geduld bei ein paar herausfordernden Rennen beweisen", schildert Nick Heidfeld, der als WM-Siebter zum Heimrennen kommt.

Die beiden Renault wollen ab dem Rennen in Deutschland wieder weiter nach vorne

"Aber nun ist es an der Zeit, einen Schritt vorwärts zu machen, um mit den Topteams zu kämpfen. Das ist unser Anspruch. Ich hoffe, dass wir im Qualifiying in die Top-Zehn fahren können. Wir müssen gegen Mercedes kämpfen, die uns in der Meisterschaft überholt haben", erkennt Heidfeld, der sich von den aerodynamischen Verbesserungen am Auto einiges verspricht.

"Wir haben umfangreichere Entwicklungen, als in den letzten Rennen. Es gab ein gewaltiges Maß an Arbeit im Windkanal, weshalb ich zuversichtlich bin, dass wir einen deutlichen Schritt vorwärts machen", erklärt der Deutsche, der dem Nürburgring vorfreudig entgegenblickt: "Es ist immer besonders, in Deutschland zu sein. Da gibt es keinen Zweifel. Hier sind sichtlich mehr Fans, die mich unterstützen."

Nick Heidfeld möchte die Mercedes ab jetzt hinter sich lassen

"Zudem habe ich viele schöne Erinnerungen an den Nürburgring. Hier habe ich gelernt, wie man Fahrrad fährt und wie man ein Kart fährt. Ich bin hier im Schnee Schlitten gefahren", erinnert sich Heidfeld. "Ich habe hier einige Rennen in Junior-Kategorien gewonnen. Natürlich habe ich hier auch meine erste Pole-Position eingefahren. Zurückzukommen ist wie eine Reise auf einer Fahrspur voller Erinnerungen."

"Die Deutschen sind sehr enthusiastisch. Sie haben jeden Grund dazu, denn Sebastian führt in der Meisterschaft und kämpft darum. Außerdem haben wir viele deutsche Piloten in der Meisterschaft, die ihr bestes geben. Ich bin stolz, einer von ihnen zu sein", schwärmt der Qualifiying-Schnellste von 2005.

Witali Petrow hat noch keine Formel-1-Erfahrungen in der Eifel. Der Russe sicherte sich im Vorjahr in Hockenheim einen WM-Punkt. "Vergangenes Jahr fand das Rennen in Hockenheim statt. Natürlich wird das Fahren auf dem Nürburgring anders werden. Das Wetter kann sich schnell ändern. Am wichtigsten wird es, ein starkes Setup fürs Auto zu finden. Wie immer wird die aerodynamische Effizienz der Schlüssel sein."

Witali Petrow beklagt fehlendes Tempo und hofft auf Weiterentwicklungen

Der WM-Neunte konnte zuletzt in Kanada punkten. "Das Auto hat nicht auf dem Level funktioniert, von dem wir wissen, dass es das kann. Es war bei einigen Rennen nicht schnell genug", klagt er und hofft auf einen Schritt vorwärts: "Es ist wichtig, dass wir Q3 erreichen, damit wir Sonntagnachmittag mehr Punkte sammeln können. Wir müssen zusehen, dass unsere Performance ab dem ersten Freien Training bis zum Rennen verbessern."

Nach einem sehr guten Saisonstart hat Renault den Anschluss etwas verloren. Es scheint, als ob das Entwicklungstempo nicht mit dem der Konkurrenz Schritt halten kann. Petrow sieht das ähnlich und macht gute Ergebnisse von der Weiterentwicklung abhängig: "Die Geschwindigkeit, mit der wir unsere neuen Upgrades einführen, ist ein kritischer Faktor für unseren Erfolg."