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Vettel auch im Valencia-Qualifying unschlagbar
Sebastian Vettel auf Pole-Position, fünf Deutsche in den Top 10: Das Qualifying zum Grand Prix von Europa verlief aus deutscher Sicht sehr erfreulich
(Motorsport-Total.com) - Siebte Pole-Position im achten Qualifying der Saison: Sebastian Vettel ist seiner Favoritenrolle nach den Freien Trainings auch in Valencia gerecht geworden. Ungeachtet der neuen Zwischengas-Regeln, die beim Grand Prix von Europa in einer ersten Stufe in Kraft treten, sicherte sich Red Bull mit beiden Fahrzeugen die erste Startreihe auf dem 5,419 Kilometer langen Stadtkurs.
Vettel schien im sonnigen Valencia nie ernsthaft in Gefahr zu sein und konnte es sich im dritten Qualifying mangels Konkurrenz sogar leisten, den zweiten Run abzubrechen. "Er ist bei den 'Big Points' fast wie Roger Federer", grinst Teamchef Christian Horner. "Tolle Leistung von ihm, aber auch von Mark. Auf einer Strecke, die der Charakteristik unseres Autos eigentlich nicht liegen sollte, ist eine erste Red-Bull-Reihe ein fantastisches Ergebnis."
Webber gegen Vettel ohne Chance
Denn Mark Webber konnte sich als einziger Topfahrer im zweiten Q3-Versuch noch steigern, verkürzte den Rückstand auf 0,188 Sekunden und ging so noch an Lewis Hamilton (McLaren/+0,405) und Fernando Alonso (Ferrari/+0,479) vorbei. Seine Runde sei "ziemlich gut" gewesen, gibt Webber offen zu - und zieht einmal mehr vor der überragenden Leistung seines Teamkollegen den Hut. Aber: "Die Punkte gibt es erst morgen", hofft er auf eine Sensation.
Vettel kann sich indes zurücklehnen: "Heute war mit Sicherheit ein guter Tag. Ich werde wahrscheinlich gut schlafen und freue mich auf das Rennen", sagt der Polesetter, der für seine schnellste Runde 1:36.975 Minuten benötigte und damit seinen eigenen Streckenrekord aus dem Vorjahr pulverisierte. "Es hat hier 25 Kurven, daher ist es sehr schwierig, eine perfekte Runde hinzubekommen. Ich war aber schon mit meiner ersten Runde sehr zufrieden", lächelt er.
Dass der "spanische Torero" Alonso vor eigenem Publikum die "Bullen" nicht auf die Hörner nehmen konnte, lag weniger an seiner Motivation als vielmehr am mangelnden Ferrari-Speed - auch wenn es durchaus ungewöhnlich ist, dass Alonso nur 81 Tausendstelsekunden Vorsprung auf seinen Teamkollegen Felipe Massa (5.) hat. Letzterer hatte in Q1 übrigens Bestzeit erzielt, allerdings vor allem wegen der frühzeitig gezogenen weichen Pirelli-Options.
Hamilton positiv überrascht
Der drittplatzierte Hamilton hätte "nicht damit gerechnet, so weit vorne zu stehen. Wir hatten im Training Probleme mit den Reifen, aber die Jungs haben fantastische Arbeit geleistet", berichtet er und meint, seine Leistung sei auch "nicht schlecht" gewesen. Teamchef Martin Whitmarsh sieht sogar noch Siegchancen: "Wir stehen auf der sauberen Seite, können überholen, hatten in den letzten drei Rennen ein konkurrenzfähiges Rennauto und haben demonstriert, dass wir gewinnen können."
Montreal-Sieger Jenson Button schloss das Paket der besten Sechs mit 0,670 Sekunden Rückstand ab; erst dahinter folgten die Mercedes-Piloten Nico Rosberg (+1,256) und Michael Schumacher, diesmal nur durch neun Tausendstelsekunden getrennt. Das Qualifying sei "okay" gewesen, berichtet Rosberg: "Ich bin zufrieden, auch wenn der Abstand nach vorne ziemlich groß ist. Gut ist auch, dass wir in Q2 einen Satz Reifen für das Rennen gespart haben."
Schumacher glaubt, dass er das Stallduell diesmal auch hätte gewinnen können: "Es war ein durchschnittliches Qualifying. Leider war ich in Kurve 17 ein bisschen früh auf dem Gas. Dann hat das Auto untersteuert und ich musste ein bisschen lupfen. Das war genau das kleine Bisschen, das zu Nico fehlt", so der 42-Jährige, der sich nicht vorstellen kann, wie in Montreal wieder zwölf Punkte holen zu können: "Wenn wir beide zusammen zwölf hinkriegen, wäre das glaube ich gut..."
Fünf Deutsche in den Top 10
Nick Heidfeld (Renault) und Adrian Sutil (Force India) komplettierten die Armada von fünf Deutschen in den Top 10 (!), wobei sich beide einen Q3-Run schenkten, um Reifen zu sparen - allzu weit nach vorne wären sie aus eigener Kraft ohnehin nicht gekommen. Sutil musste um den Finaleinzug hart kämpfen, bugsierte in Q2 in letzter Minute noch Heidfelds Teamkollegen Witali Petrow um 0,034 Sekunden aus den Top 10.
Paul di Resta (Force India) wurde Zwölfter, gefolgt vom Williams/Sauber-Sandwich (Rubens Barrichello endlich wieder schneller als Pastor Maldonado, der jedoch in Q2 mit Defekt stehen blieb und 7:59 Minuten vor Schluss eine rote Flagge verursachte) und dem Schweizer Sebastien Buemi (Toro Rosso). Dessen spanischer Stallgefährte Jaime Alguersuari scheiterte vor eigenem Publikum schon im ersten Qualifying-Segment am Top-17-Cut.
Eine ordentliche Leistung erbrachte diesmal Timo Glock (21./Marussia-Virgin), der über eine Sekunde schneller war als sein Teamkollege Jerome D'Ambrosio. Letzter wurde Narain Karthikeyan (HRT), doch selbst für den Inder war die 107-Prozent-Hürde kein Problem. Mit der Vergabe des Sieges haben diese Fahrer freilich nichts zu tun. Klarer Favorit ist auch im achten Rennen der Saison der überlegene WM-Leader Vettel.