• 21. Mai 2011 · 19:18 Uhr

Ferrari: Alonso top, Massa mit Problemen

Fernando Alonso holt beim Heimspiel mit Startplatz vier das beste Qualifying-Ergebnis des Jahres - Felipe Massa nach Balanceproblemen auf Startplatz acht

(Motorsport-Total.com) - Die beiden Ferrari-Piloten Fernando Alonso und Felipe Massa vertrauten im Qualifying für den Grand Prix von Spanien auf dieselbe Strategie. Beide ließen in Q1 je einen Satz der weicheren Option-Reifen sowie einen Satz der härteren Primes aufziehen. Den zweiten und dritten Teil der Qualifikation bestritten beide mit je einem Option-Satz.

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Fernando Alonso erfreute seine Landsleute mit einer "perfekten Runde" Zoom Download

"In diesem Sport bist du vor Überraschungen nie gefeit", gibt Teamchef Stefano Domenicali zu Protokoll. Grund für die Einschätzung des Italieners war die Tatsache, dass "wir heute Vormittag das schlechteste dritte Freie Training der Saison hatten, dann aber im Qualifying das bisher beste Ergebnis des Jahres herausfahren konnten."


Fotos: Ferrari, Großer Preis von Spanien


Startplatz vier für Alonso bei dessen Heimspiel geht nach Aussage des Teamchefs einzig und allein auf den Fahrer zurück. "Fernando hat in Q3 eine unglaubliche Runde hingelegt", lobt Domenicali und fügt an: "Falls es noch eines Beweises bedurft hätte, warum wir ihn langfristig an unser Team gebunden haben, so hat er diesen heute abgeliefert."

Alonso mit "ganz besonderer Runde" auf Platz vier

"Ich hätte auch in 20 weiteren Versuchen keine bessere Runde hingebracht."Fernando Alonso
Alonso selbst war mit seiner Leistung ebenfalls zufrieden. "Die Runde war perfekt", so der Spanier. "Ich hätte es auch in 20 weiteren Versuchen nicht besser machen können. Eine Runde wie diese, in der du ständig am Limit unterwegs bist, lässt sich schwer beschreiben. Jede Kurve ist etwas ganz Besonderes."

Für den Sprung nach ganz vorn ist es dennoch nach wie vor ein weiter Weg, wie Alonso betont: "Die Red Bull lagen für uns heute wieder einmal außer Reichweite. Wir müssen weiter hart arbeiten, um den Rückstand zu verkürzen." Nachdem sich die Setupänderungen für das Freie Training als nicht zielführend erwiesen, baute man den Ferrari 150° Italia für das Qualifying wieder zurück auf den Stand des Freitags. "Das hat sich sofort als besser herausgestellt", sagt Alonso.

Bei seinem Heim-Grand-Prix will der Spanier um einen Platz auf dem Podium kämpfen, ist sich aber bewusst, dass dies kein leichtes Unterfangen werden wird. "Der Start wird nicht einfach werden, da die McLaren immer gut von der Linie wegkommen. Zudem haben sie einen Satz Option-Reifen mehr als wir zur Verfügung", weiß Alonso.

Massa mit Balanceproblemen

"Um weiter vorn stehen zu können, hätte die Balance des Fahrzeugs perfekt sein müssen."Felipe Massa
Teamkollege Massa konnte hingegen im Qualifying nicht überzeugen. Der Brasilianer startet am Sonntag nach Balanceproblemen von Platz acht. "Felipe hat an diesem Wochenende einfach nicht das richtige Setup gefunden", analysiert Teamchef Domenicali. Gleichzeitig erinnert der Italiener daran, dass "die Pace im Rennen bisher immer besser war als im Qualifying", weshalb für Massa noch nicht aller Tage Abend sein sollte.

Der Brasilianer selbst bestätigt diesen Eindruck. "Das war ganz klar nicht die Leistung, die ich mir erhofft hatte. Um weiter vorn stehen zu können, hätte die Balance des Fahrzeugs perfekt sein müssen. Das war sie aber nicht", so Massa.

In Q2 entschied sich der zweite Ferrari-Pilot für eine reifensparende Strategie. "Es hätte keinen Sinn gemacht, wenn wir den Sprung in Q3 zwar geschafft hätten, dann aber ohne weiche Reifen dagestanden hätten. Es ist offensichtlich, dass wir mit den extraharten Reifen noch mehr zu kämpfen haben als andere", bewertet Massa die Situation.

Nachholbedarf in Sektor zwei und drei

Chefingenieur Pat Fry führt die Tatsache, dass der Rückstand im Vergleich zur Spitze in etwa gleich geblieben ist, auf das Wettrüsten der Teams zurück. "Wir haben einige neue Teile hierher gebracht. Das gilt für die anderen allerdings genauso", sagt Fry und ergänzt: "Um aufschließen zu können, müssen wir noch zulegen."

"Wir zahlen in Sektor zwei und drei den Preis für die Konkurrenzfähigkeit in Sektor eins."Chefingenieur Pat Fry
Die Analyse der einzelnen Sektorzeiten auf dem Circuit de Catalunya offenbart nach Aussage des Chefingenieurs die Achillesferse des Ferrari 150° Italia. "Unser Auto ist im ersten Sektor sehr konkurrenzfähig. In den beiden folgenden Abschnitten zahlen wir allerdings den Preis dafür. Daran müssen wir arbeiten", so Fry, der damit das noch nicht vollends zufriedenstellende Verhalten des Fahrzeugs in engen Kurven anspricht.

Im Rennen wird es laut Fry darauf ankommen, den "richtigen Moment für den Reifenwechsel zu finden". An den Boxen erwartet der Chefingenieur der Scuderia ein hektisches Treiben. "Jeder im Team muss da sein Bestes geben, das gilt für die Mechaniker genauso wie für die Fahrer. Die Boxenstopps werden morgen das Rennen entscheiden."

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