• 20. Mai 2011 · 11:32 Uhr

Auftakt in Barcelona: Wie stark ist Red Bull?

Wenig Grip mit den neuen Pirelli-Reifen und langsame Rundenzeiten machen es schwierig, die Red-Bull-Bestzeit zum Auftakt richtig einzuordnen

(Motorsport-Total.com) - Der 4,655 Kilometer Circuit de Catalunya in der Nähe von Barcelona gilt seit Jahren als Red-Bull-Terrain, weil die vielen schnellen und mittelschnellen Kurven die Aerodynamik besonders fordern - und das ist die große Stärke von Stardesigner Adrian Newey. Im ersten Freien Training zum Grand Prix von Spanien schien sich dieser Eindruck bei strahlendem Sonnenschein zu bestätigen.

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Vorjahressieger Mark Webber will in Barcelona endlich die Wende schaffen Zoom Download

Zwischen Mark Webber und Sebastian Vettel lag heute Morgen eine Sekunde, was möglicherweise durch unterschiedliche Trainingsprogramme (Webber fuhr mit, Vettel ohne KERS, was alleine im ersten Sektor einen Unterschied von einer halben Sekunde macht) erklärbar ist. Viel wichtiger aber, dass der schnellere Red Bull stattliche 1,237 Sekunden Vorsprung auf den ersten Verfolger Nico Rosberg (Mercedes) hatte.

Vier Sekunden langsamer als im Winter

Allerdings darf den Zeiten von heute Morgen wohl nicht allzu viel Bedeutung beigemessen werden, wie zwei Vergleichszahlen beweisen. Denn Webber wurde in 1:25.142 Minuten gestoppt und war damit um knapp vier Sekunden langsamer als Michael Schumacher (Mercedes) bei seiner Testbestzeit am 11. März. Im Vorjahr hatte Vettel sogar eine Freitagsbestzeit von 1:19.965 Minuten erzielt. Das beweist: Es geht noch deutlich schneller.

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Lokalmatador Fernando Alonso belegte zum Auftakt den guten vierten Platz Zoom Download

Mit ein Grund dafür könnten die neuen Prime-Reifen von Pirelli sein, die an diesem Wochenende erstmals die bisher härteste Gummimischung ablösen und eine um bis zu 25 Prozent erhöhte Lebensdauer aufweisen sollen. Doch mit der verringerten Haftung kommen nicht alle zurecht - Witali Petrow fand die deutlichsten Worte für den neuen PZero Silver: "Es fühlt sich an wie auf Eis", funkte der Renault-Pilot (11./+2,099).

Auch Felipe Massa (16./+3,512) klagte über "sehr, sehr wenig Grip" und war zudem um über zwei Sekunden langsamer als sein Teamkollege Fernando Alonso (4./Ferrari). Doch auch dieser Zeitabstand ist schwierig zu bewerten, denn: "Felipe und Fernando haben zwei unterschiedliche technische Programme mit unterschiedlichen Lösungen an ihren Autos", ließ das Ferrari-Team via Twitter ausrichten.

Neue Autos langsamer als die alten?

Ähnliches gilt auch für Force India und Marussia-Virgin, wo Adrian Sutil (15./+3,021) und Timo Glock (21./+6,093) langsamer waren als ihre Teamkollegen, obwohl ihre Autos jeweils schon exklusiv mit den allerneuesten Updates ausgestattet waren. "Adrians Auto ist praktisch neu", bestätigt Force-India-Teammanager Andy Stevenson. "Unser Ziel ist, damit mindestens in Q3 aufzusteigen." Das könnte nach den Erkenntnissen des ersten Trainings schwierig werden.


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Mit Michael Schumacher (Mercedes/+1,874) und Nick Heidfeld (Renault/+1,990) landeten zwei Deutsche in den Top 8, noch vor den früheren Stallgefährten Jenson Button (McLaren/+1,996) und Rubens Barrichello (Williams/+2,070). Letzterer erlebte eine problemlose Session, ganz im Gegensatz zu seinem Teamkollegen Pastor Maldonado, der mit einem Ausritt in der Links-Rechts-Kombination im letzten Sektor für die einzige gelbe Flagge (!) sorgte.

Wieder Fehler von Maldonado

Maldonado hielt den Motor zwar am Laufen, konnte sich aber nicht aus dem Kiesbett befreien und musste daher vorzeitig aufgeben. Mit elf Runden und 2,863 Sekunden Rückstand landete er unterm Strich auf Platz 13, aber 'Motorsport-Total.com'-Experte Marc Surer nimmt den venezolanischen Paydriver trotz der sich häufenden Fahrfehler in Schutz: "Er ist jung, neu in der Formel 1 - da darf man auch Fehler machen. Schnell ist er ja."

Positiv die Leistung von Daniel Ricciardo (12./+2,329), der schneller war als Toro-Rosso-Stammfahrer Jaime Alguersuari (18./+3,853). Ebenfalls bemerkenswert, dass gleich vier (!) Autos an der 107-Prozent-Hürde gescheitert wären: Glock mit den Marussia-Virgin-Updates um gut eine Zehntelsekunde, zudem auch die beiden HRT-Piloten und Jarno Trulli (23./+6,276). Dessen Teamkollege Heikki Kovalainen (19.) war allerdings um mehr als zwei Sekunden schneller.

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