• 07. Mai 2011 · 16:42 Uhr

Ferrari wieder unzufrieden

Auch wenn Fernando Alonso als abermals Fünfter Hoffnung auf Besserung schöpft: Bei Ferrari geht nach vorn derzeit wenig - Felipe Massa ohne Zeit Zehnter

(Motorsport-Total.com) - Der Sprung ganz nach vorn mag Ferrari in diesem Jahr einfach nicht gelingen. Wieder landete Fernando Alonso als Fünfter mit gehörigem Respektabstand hinter der direkten Spitze. Fast eine Sekunde fehlte auf Vettel im Red Bull - kein Pappenstil. Doch der Spanier schöpft Hoffnung. Felipe Massa dagegen wird als Zehnter starten. Seine schnelle Runde im letzten Qualifyingteil brach er ab. Seine Zeit wäre nicht berauschend geworden, also bog er zur Box ab und ersparte den Reifen eine weitere Runde. Dafür sollten die Pneus zum Rennstart in besserer Verfassung sein als die der Konkurrenz.

Foto zur News: Ferrari wieder unzufrieden

Fernando Alonso nicht ganz unzufrieden: Abo auf den fünften Startplatz? Zoom Download

"Der fünfte Platz ist nicht das Ergebnis, über das man sich freuen kann. Aber heute kann ich das, denn ich habe gespürt, dass das Auto konkurrenzfähiger war als in den ersten drei Qualifyings der Saison", erklärt Alonso. "Es ohne die Verwendung der weichen Reifen in Q3 geschafft zu haben, ist wichtig. Wir haben einen kleinen Schritt gemacht. Der reicht nicht aus, wir brauchen größere Schritte, aber es gibt dem Team einen Schub. Das ist zum frühen Saisonzeitpunkt das erste Licht am Ende des Tunnels."

Alle Möglichkeiten im Rennen

Auch sonst konnte er Rang fünf Positives abgewinnen. "ich vermeide es damit, auf der dreckigen Seite zu starten", so Alonso. "Es ist schwierig zu sagen, was morgen die beste Strategie sein wird, denn wir wissen nicht, wie sich die Reifen verhalten werden. Wir müssen auf alles vorbereitet und flexibel sein."

"Es war keine gute Qualifikation für mich, denn ich brachte in Q3 keine saubere Runde zustande, nachdem ich in Kurve neun einen größeren Fehler begangen hatte", so Massa. "Dort war ich kurz von der Linie gerutscht. Wir entschieden uns aus diesem Grund dazu, direkt wieder die Box anzusteuern und die Reifen für den Rennstart aufzusparen. In Q1 hatte ich auf harten Pneus keine tolle Runde hingekriegt und um kein Risiko einzugehen, fuhren wir auch mit den weichen Reifen hinaus. Mir blieb also ohnehin nur ein weicher Reifensatz übrig für den Schlussteil der Qualifikation."

"Schauen wir einmal, was wir nun im Rennen leisten können. Üblicherweise ist unsere Geschwindigkeit im Grand Prix etwas besser als im Zeittraining. Einfach wird es aber nicht gut abzuschneiden, wo ich doch von Startplatz zehn aus losfahren muss. Warten wir ab, wie sich der Reifenverschleiß darstellt. Vielleicht ist es hier einen Tick schlimmer als in China. Es ist sehr schade, denn ich hätte neben meinem Teamkollegen in der dritten Reihe stehen können", fährt er fort.

Die Aufholjagd geht weiter

Nach dem Morgen stand beim Brasilianer noch eine Veränderung an. "Am Morgen hatten meine Ingenieure im 3. Freien Training einen Parameter beim Motor erkannt, bei dem sie nicht ganz sicher waren. Deshalb fiel die Entscheidung, das Aggregat nach dem Ende der Session zu wechseln. Ich rüstete daher zurück auf den Motor, den ich schon in Malaysia und China verwendet hatte. Laut Plan soll dieses Triebwerk ohnehin drei Grands Prix bestreiten."

"Zunächst einmal möchte ich dem Team gratulieren, denn unsere Mannschaft arbeitete zwischen dem 3. Freien Training und der Qualifikation wirklich sehr hart", so Chefingenieur Pat Fry über diese Situation. "In weniger als zwei Stunden wechselten sie den Motor an einem unserer Autos und lösten ein Problem am anderen Fahrzeug. Letzteres umfasste das Abtrennen des Heckbereichs vom Chassis."


Fotos: Ferrari, Großer Preis der Türkei


"Es ist schwierig, den Ausgang der Qualifikation positiv zu bewerten, wenn man acht Zehntel hinter der Pole-Position zurückliegt", rückt er die Relation wieder gerade. "Immerhin können wir von uns behaupten, dass wir seit dem vergangenen Rennen einige Fortschritte gemacht haben. Bei der Entwicklung müssen wir weiterhin maximal Druck machen. Wir beeilen uns, das Defizit an Leistung auszugleichen, sodass wir schon bald wieder um die Spitzenplätze in der Qualifikation kämpfen können. Am Sonntag werden wir viele Reifenwechsel erleben. Viel hängt vom Verschleiß der Reifen ab, doch die Boxencrew wird sicherlich ein ordentliches Pensum stemmen müssen."

Kanada als Zielpunkt

Teamchef Stefano Domenicali scherzte, dass Alonso "in dieser Saison ein Abo auf den fünften Startplatz" habe. "Der Spanier fuhr ein gutes Qualifying. Felipe schaffte es in den Schlussteil, aber es schien, als ob er keine konkurrenzfähige Zeit fahren würde. Also kam er herein und sparte sich die Reifen auf", fährt er fort. "Natürlich ist das nicht das angestrebte Ergebnis. Aber es zeigt sich auch, dass all die harte Arbeit der vergangenen Wochen sich allmählich auszahlt. Es ist zwar noch nicht genug, aber es geht in die richtige Richtung."

Wohin diese Richtung konkret gehen soll, gab er auch schon bekannt. Italienischen Journalisten gab er einen kleinen Ausblick auf die Marschroute. "Das Wichtigste ist erst einmal, dass wir zeigen, dass wir auf dem richtigen Weg sind", so Domenicali. Das dürfte Istanbul bisher gezeigt haben. "Wir wollen die Fehler aus dem Windkanal so schnell es geht wieder gutmachen, aber das dauert. Wir können es nicht schnell herumwerfen. Der Plan ist, dass wir in Kanada siegfähig sind." Bis dahin stehen - einschließlich Türkei - noch drei Rennen an.

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