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Red Bull: "Großartige Teamleistung" mit KERS
Warum Red Bull im Rennen noch stärker sein könnte und was die Protagonisten nach den Startplätzen eins und drei in Sepang zu sagen hatten
(Motorsport-Total.com) - Mit oder ohne KERS, das war nach dem Verzicht in Melbourne heute die große Frage bei Red Bull. Die definitive Antwort kam wenige Minuten vor Beginn des Qualifyings in Sepang: "Wir fahren KERS", bestätigte Red-Bull-Motorsportkonsulent Helmut Marko. "Hier ist die zweitlängste Startgerade. Wenn wir es am Start hätten, würden wir sicher Plätze verlieren."
Sebastian Vettel sorgte bei der KERS-Premiere dann auch gleich für die Pole-Position, 0,104 Sekunden vor Lewis Hamilton im immer stärker werdenden McLaren. "Ohne KERS würden jetzt weder Mark noch ich hier sitzen", lobt der Vorjahressieger, 2010 im Qualifying nur Dritter. "Großes Kompliment daher ans Team, vor allem an die Jungs, die an KERS gearbeitet haben. Sie hatten seit Australien wirklich eine Menge zu tun."
Kein hundertprozentig rundes Wochenende
"Bis heute war es ein herausforderndes Wochenende", berichtet er. "Ich war mit dem Auto zufrieden, aber wir fanden keinen richtigen Rhythmus. Gestern lief es nicht ganz so rund wie erhofft, aber wir wussten, dass der Speed im Auto steckt. Am wichtigsten war, weiter daran zu glauben. Im Qualifying hat dann auf Anhieb alles wunderbar funktioniert. Am Ende war es mit den McLaren-Jungs sehr eng, daher freue ich mich sehr über diese Pole."
Dabei hatte sich Vettel im Freien Vormittagstraining via Boxenfunk noch über Probleme mit dem Heckflügel beschwert. Was es damit auf sich hatte, ist inzwischen auch geklärt: "Beim ersten Run war der Heckflügel nicht richtig adjustiert. Als er dann die weichen Reifen aufgezogen hat, löste sich eine Kamera. Dadurch war er natürlich etwas irritiert", sagt Marko und wird durch völlig verwackelte TV-Aufnahmen von jener Kamera bestätigt.
Teamchef Christian Horner jubelt indes angesichts des dritten Platzes von Mark Webber über eine "großartige Teamleistung". Denn war der Abstand zwischen den beiden Red-Bull-Piloten in Melbourne noch eklatant, so war Webber an diesem Wochenende sogar meistens der schnellere Mann. Als es jedoch in Q3 darum ging, im entscheidenden Moment die entscheidende Runde auszupacken, machte er seinen Job um 0,309 Sekunden schlechter als Vettel.
Webber immerhin stärker als in Melbourne
"Ich wusste, dass es eng wird, denn in Q3 waren alle ähnlich schnell unterwegs", seufzt der Australier. "Für uns war es eine geradlinige Sache: Du musst so schnell fahren wie möglich, denn wenn es so eng zugeht, hast du es nicht mehr unter Kontrolle, wie die Zehntelsekunden fallen. Meine Performance war besser als in Melbourne und ich freue mich auf morgen. Ich starte auf der sauberen Seite und es sollte ein interessantes Rennen mit vielen Boxenstopps werden."
Aus Sicht von Motorenpartner Renault war es "ein hartes Qualifying", wie Ingenieur Cyril Dumont berichtet: "Ich finde, es war härter als in Australien. Wir mussten auf Motorenseite am Setup arbeiten, um uns im Vergleich zu gestern zu steigern. Jetzt bin ich froh, dass das funktioniert hat. Genau wie im Vorjahr sind wir jetzt Erster und Dritter, allerdings war es damals genau umgekehrt. Hoffentlich schaffen wir nun genau wie im Vorjahr einen Doppelsieg!"
Laut Konsulent Marko durchaus möglich, denn während McLaren in den Freien Trainings offensichtlich sehr auf das Qualifying hingearbeitet hat, konzentrierte man sich bei Red Bull schon eher auf den morgigen Grand Prix von Malaysia: "Vom Setup her muss man hier mehr auf eine reifenschonende Rennart achten als auf eine Qualifying-Runde", weiß der Österreicher und sagt selbstbewusst: "Das haben wir gemacht."