• 09. April 2011 · 08:03 Uhr

Keine Red-Bull-Show: Hamilton vor Webber

Nur wenig Benzin an Bord oder ein echter Red-Bull-Gegner? McLaren gab im letzten Training vor dem Qualifying in Sepang den Ton an...

(Motorsport-Total.com) - Normalerweise kann man aus dem Ergebnis des dritten Freien Trainings schon recht konkrete Schlüsse für das Qualifying ziehen, doch das ist beim Grand Prix von Malaysia nicht möglich. Denn in Sepang deckten heute bei (noch) trockenen Bedingungen nicht alle ihre Karten auf - ein Verdacht, der vor allem für Red Bull und Mercedes gilt.

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Lewis Hamilton: Wenig Benzin an Bord oder echter Pole-Position-Kandidat? Zoom Download

Sepang-Spezialist und Vorjahres-Polesetter Mark Webber erreichte zwar nach zwei Freitagsbestzeiten den zweiten Platz, blieb aber um 0,290 Sekunden hinter Lewis Hamilton zurück, der den Tilke-Parcours im McLaren in 1:36.340 Minuten meisterte. McLaren soll unbestätigten Gerüchten zufolge über Nacht neue Teile eingeflogen haben und ist angeblich auch mit einem neuen Unterboden unterwegs. Das würde Hamiltons Topzeit realistisch aussehen lassen.

McLaren: Indizien für wenig Benzin

Andererseits waren der Brite und sein Teamkollege Jenson Button (3./+0,422) vor allem im kurvenreichen Mittelsektor schneller als die Konkurrenz - und der gilt als Indikator für die mitgeschleppte Benzinmenge. Webber verlor dort zwei, Sebastian Vettel (5./+0,835) sogar vier Zehntelsekunden auf Hamilton. Auch in Sachen Topspeed war Red Bull diesmal nicht Spitze, obwohl das Hybridsystem KERS laut Auskunft von Red-Bull-Botschafter David Coulthard an Bord war.

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Michael Schumacher fuhr im Training noch ohne den verstellbaren Heckflügel Zoom Download

Auf den ersten Blick enttäuschend das Abschneiden von Mercedes: Michael Schumacher wurde Zehnter, Nico Rosberg Elfter - Rückstand jeweils knapp zwei Sekunden. Aber bei genauerem Hinsehen konnte man erkennen, dass die Silberpfeile auf ihren schnellsten Runs zwar mit den weichen Pirelli-Options unterwegs waren, jedoch auf den Einsatz des verstellbaren Heckflügels verzichteten. Das kostet laut Experte Marc Surer rund eine Sekunde.

Apropos Heckflügel: Auch Vettel klagte am Funk anfangs über Probleme mit dem Drag-Reduction-System (DRS) - und neuerlich erwischte es den einen oder anderen Piloten, der zu früh aufklappte und sich wegen des plötzlich fehlenden Anpressdrucks drehte. Paul di Resta (18./Force India/+2,524) tappte gleich zweimal in diese Falle: zuerst beim Anbremsen der Haarnadelkurve vor Start und Ziel, dann wenig später eine Kurve davor.

Renault vom Freitags-Schock erholt

Hinter dem Pole-Position-Duell Red Bull vs. McLaren hinterließ diesmal auch Nick Heidfeld einen starken Eindruck. Der Renault-Pilot büßte zwar knapp acht Zehntelsekunden auf Hamilton ein, war aber um etwa zwei Zehntelsekunden schneller als sein Teamkollege Witali Petrow (7.), den er im Gegensatz zu Melbourne im Griff zu haben scheint. Im Renault-Sandwich landeten Weltmeister Vettel und Fernando Alonso (Ferrari).


Fotos: Großer Preis von Malaysia


Für die Scuderia aus Maranello scheint sich das gestern befürchtete "schwierige Wochenende" fortzusetzen, denn Alonso lag trotz weicher Reifen und DRS-Einsatz eine Sekunde hinter den Schnellsten. Felipe Massa (8.) büßte sogar eine weitere halbe Sekunde ein. Dafür schaffte mit Kamui Kobayashi (9./Sauber/+1,719) ein dritter (Kunden-)Ferrari-Pilot den Sprung in die Top 10. Sergio Perez (+2,108) im zweiten Sauber wurde Zwölfter.

Force India nicht so stark wie 2010

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Unauffällig: Das Williams-Team scheint in Sepang nicht auf Top-10-Kurs zu sein Zoom Download

Wie erging es den übrigen deutschsprachigen Teilnehmern? Adrian Sutil wurde mit gut zwei Sekunden Rückstand 13., war aber deutlich schneller als sein Teamkollege di Resta. Sebastien Buemi (Toro Rosso) landete auf P15 und ließ damit Jaime Alguersuari knapp hinter sich. Timo Glock (Marussia-Virgin) handelte sich fünf Sekunden Rückstand ein - Rang 22. Langsamer waren nur noch die beiden HRT-Piloten, denen sieben Sekunden fehlten.

Im Qualifying am Nachmittag werden verschiedene Faktoren entscheiden, so zum Beispiel auch, wer am besten mit den Reifen haushaltet. Denn die weichen Pirellis sollen pro Runde um mehr als eine Sekunde schneller sein als die härteren Primes. Außerdem bringen DRS und KERS dank der langen Geraden in Sepang deutlich mehr als zuletzt in Melbourne. Ein Red-Bull-Verzicht auf KERS wäre diesmal also ein größerer Nachteil. Das Wetter ist in Sepang sowieso immer eine Unbekannte...

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