Marussia-Virgin: Basis ist besser als vor einem Jahr
Timo Glock fühlt sich für den körperlichen Härtetest in Malaysia bereit - Jerome D'Ambrosio erstmals mit dem Formel-1-Boliden in Sepang unterwegs
(Motorsport-Total.com) - Das Marussia-Virgin-Team mit den Piloten Timo Glock und Jerome D'Ambrosio setzt im Vorfeld des zweiten Rennens der Saison in erster Linie auf den Faktor Zuverlässigkeit. Angesichts der oftmals schwer vorhersehbaren Bedingungen auf dem Sepang International Circuit rechnet die Truppe insgeheim mit einer Überraschung. Eine Zielankunft mit beiden Fahrzeugen steht jedoch im Vordergrund.
"Malaysia ist eines der härtesten Rennen im gesamten Formel-1-Kalender", weiß Glock. "Die Hitze und die hohe Luftfeuchtigkeit machen einem wirklich zu schaffen. Umso wichtiger ist da die körperliche Fitness." Um diese ist es bei Glock nach eigener Aussage inzwischen wieder gut bestellt, hatte er den letzten Wintertest in Barcelona doch noch auslassen müssen, weil er sich zu dieser Zeit einer Blinddarmoperation unterziehen musste.
"Ich habe schnell zu meiner gewohnten Form zurückgefunden", bestätigt der Deutsche, der bereits frühzeitig nach Malaysia anreist, um sich entsprechend akklimatisieren zu können. Im Jahr 2009 fand er in Sepang den Weg auf das Podium. Im vom Regen gestoppten Abbruch-Grand-Prix wurde der damalige Toyota-Pilot Dritter hinter Jenson Button und Nick Heidfeld.
Ähnliches wird er mit dem aktuellen Marussia-Virgin MVR02 natürlich nicht erreichen können, dennoch freut sich Glock auf das Rennen. "Die Strecke hat sehr viel Charakter. Turn 14 ist wahrscheinlich eine der schwierigsten Kurven überhaupt. Ich werde das Rennen genießen und hoffe, dass wir beide Wagen ins Ziel bringen werden."
D'Ambrosio will von GP2-Asia-Erfahrung profitieren
Teamkollege D'Ambrosio reist frisch von seinem ersten Formel-1-Grand-Prix überhaupt nach Sepang, wo er seinen Lernprozess fortzuführen beabsichtigt. "Ich habe mein erstes Rennen in Melbourne wirklich genossen. Ich habe viel gelernt und freue mich schon auf meinen nächsten Einsatz." Die 5,543 Kilometer lange Strecke in Malaysia kennt der Belgier noch aus seiner Zeit in der GP2 Asia.
"Es ist ein sehr herausfordernder Kurs", so D'Ambrosio, der genau wie Teamkollege Glock mit einem anstrengenden Rennen rechnet. "Wenn du bei diesen Bedingungen fährst, weißt du sehr schnell, wie fit du wirklich bist." Ein besserer Job im Qualifying und eine Zielankunft mit beiden Fahrzeugen stehen auch für den Rookie ganz oben auf dem Plan für das zweite Rennen der Saison 2011.
Teamchef John Booth erwartet sich von der reinen Performance seines Teams her keine Wunderdinge in Malaysia. "Die Überseerennen bedeuten, dass wir nur sehr wenige neue Teile an das Auto bringen können", erklärt der Brite und verweist darauf, dass das erste größere Update am MVR02 in Istanbul Anfang Mai kommen wird. Bis dahin will die Truppe soviel wie möglich Daten sammeln, um sicherzustellen, dass "die Entwicklungsschritte den nötigen Effekt zeigen werden."
Im Vergleich zum Vorjahr sieht Booth das Team aktuell besser aufgestellt, da vor allem die Zuverlässigkeit vor genau zwölf Monaten noch eine wesentlich größere Schwachstelle war. Vor diesem Hintergrund schließt der Boss für Malaysia eine Überraschung nicht aus. "Der Monsunregen kann hier schnell die gewohnte Reihenfolge durcheinander bringen und die Dinge zu einer Lotterie werden lassen - gut für uns und gut für die Fans", formuliert Booth seine Hoffnung.