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Halbe Sekunde vor Hamilton: Red Bull dominiert
Dank des kurvenreichen dritten Sektors scheint Red Bull in Abu Dhabi eine Macht zu sein - Bestzeit für Sebastian Vettel im letzten Freien Training der Saison
(Motorsport-Total.com) - So schön langsam steigt die Anspannung vor dem großen WM-Showdown in den Vereinigten Arabischen Emiraten: Bei exakt 30 Grad und sonnigen Bedingungen ging am frühen Nachmittag (Ortszeit) das dritte Freie Training zum Grand Prix von Abu Dhabi über die Bühne, das letzte der Formel-1-Saison 2010 vor Qualifying und Rennen.
© xpb.cc
Sebastian Vettel ist in Abu Dhabi stets um einen Tick schneller als Mark Webber Zoom Download
Natürlich konzentrierte sich wieder alles auf den Vierkampf um den WM-Titel, in dem Red Bull mit einem Doppelsieg aus eigener Kraft alles klarmachen könnte - und das scheint nicht unmöglich zu sein: Sebastian Vettel sicherte sich in 1:40.696 Minuten die Bestzeit, 0,133 Sekunden vor seinem Teamkollegen Mark Webber und über eine halbe Sekunde vor dem Rest der Welt. Interessant: Beim heutigen Ergebnis wäre Fernando Alonso (Ferrari) vor Vettel und Webber Weltmeister!
Vorteil Red Bull im dritten Sektor
Denn der Spanier belegte den vierten Platz, allerdings mit einem beunruhigenden Rückstand von 0,794 Sekunden auf Vettel. Dazwischen klassierte sich noch Lewis Hamilton (McLaren/+0,584). Red Bull, McLaren und Ferrari sind im ersten und zweiten Sektor praktisch gleichauf, doch in den mittelschnellen Kurven des dritten Sektors, der immerhin 40 Sekunden lang ist, fahren die Red-Bull-Piloten in einer eigenen Liga.
Jenson Button (McLaren/+0,882) warf nach Ablauf der Zeit noch eine mögliche Verbesserung mit einem Ausritt beim Yas-Hotel weg, durfte sich aber zumindest über einen "violetten" Mittelsektor freuen (42,6 Sekunden). Dort war ansonsten nur Vitaly Petrov (Renault) gleich schnell, der sich gegen Ende der Session sensationell auf den sechsten Platz nach vorne schob und damit eine kräftige Empfehlung für 2011 ablieferte.
In der gedachten vierten Startreihe folgten mit ungefähr einer Sekunde Rückstand Michael Schumacher und Nico Rosberg (beide Mercedes). Schumacher setzte seine starke Form von gestern diesmal auch auf der Stoppuhr um. Noch beeindruckender als seine Zeit auf den weichen Supersofts von Bridgestone war aber seine Medium-Zeit, mit der er zehn Minuten vor Schluss mit 0,660 Sekunden Rückstand auf Vettel an guter fünfter Stelle lag.
Reifen könnten zum Kriterium werden
Robert Kubica (Renault/+1,181), Nick Heidfeld (Sauber/+1,197), Nico Hülkenberg (Williams/+1,238) und Felipe Massa (Ferrari/+1,282) machten das Dutzend voll. Adrian Sutil (Force India/+1,891) wurde 15., die beiden Lotus-Piloten waren die schnellsten Vertreter der drei neuen Teams. Doch viel entscheidender als das Geschehen in der zweiten Hälfte des Klassements war das an diesem Wochenende bestimmende Thema: die Reifen.
"Ich spüre Vibrationen. Sie kommen wahrscheinlich von den Reifen", meldete Hamilton schon auf seinem ersten Run, und später in der Session klagte er am Boxenfunk: "Meine Hinterreifen überhitzen!" Besonders die weichere Gummimischung neigt zu starkem Graining, sodass die Piloten nach einer schnellen Runde manchmal vom Gas gehen mussten, um die Temperatur in den Griff zu bekommen und anschließend noch einmal attackieren zu können.
Rein vom Grip her präsentierte sich der fünfeinhalb Kilometer lange Yas-Marina-Circuit in gutem Zustand: "Die Strecke ist griffiger als gestern", berichtete Kubica - was auch kein Wunder ist, schließlich hatte vor dem Formel-1-Training die GP2 Gummi gelegt. So war dann während der spannenden Session für optimale Bedingungen gesorgt. Jetzt steigt in Abu Dhabi die Aufregung, denn es geht ab 14:00 Uhr MEZ ins letzte Qualifying der Saison!