• 15. Oktober 2010 · 12:32 Uhr

Sauber: Gespannt auf das Neuland Südkorea

Kamui Kobayashi ist nach Suzuka hoch motiviert, Nick Heidfeld rechnet mit einer mühsamen Anreise und hofft, dass der neue Asphalt keine Probleme macht

(Motorsport-Total.com) - Nach dem fulminanten Auftritt in Japan, der dem Sauber-Team mit den Plätzen sieben und acht für Kamui Kobayashi und Nick Heidfeld sein bisher bestes Saisonresultat einbrachte, sieht die Mannschaft gespannt dem ersten Großen Preis von Südkorea entgegen. Kobayashi freut sich schon riesig auf den nächsten Grand Prix. "Nach dem Rennen in Suzuka bin ich noch motivierter", sagt der Japaner.

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Nick Heidfeld kennt zwar Südkorea, aber Yeongam ist auch für ihn Neuland Zoom Download

"Ich bin von dort aus direkt nach Tokio gefahren, um dort bis zur Weiterreise nach Südkorea zu bleiben. Ich hatte ein paar Promotion-Termine und Meetings, aber auch Zeit zum Entspannen und Trainieren, um mich auf den nächsten Einsatz vorzubereiten", berichtet Kobayashi. "Ichmag schönes und warmes Wetter, außerdem war es besser für mich, in derselben Zeitzone zu bleiben, anstatt hin und her nach Europa zu fliegen. Ich war noch nie in Südkorea. Bei einigen Rennen in diesem Jahr hatten andere Fahrer einen Vorteil mir gegenüber, weil sie die Strecke kannten, aber diesmal ist das für alle gleich. Ich freue mich darauf, den Kurs zu entdecken!"

Teamkollege Nick Heidfeld war vor zwei Jahren zum ersten Mal in Südkorea, zu Demofahrten mit dem damaligen Auto. "Es war das erste Mal, dass ein Formel-1-Rennwagen in diesem Land fuhr. Die Rennstrecke gab es damals noch nicht, ich bin auf einer abgesperrten Straße in Seoul gefahren und dann in Gwang-ju, diese Stadt liegt in der Provinz Jeollanam-do, wo auch der Kurs entstanden ist", erinnert sich Heidfeld. "Die Rennstrecke ist weit weg von der Hauptstadt, und deshalb wird das Wochenende mit einer mehrstündigen Anfahrt beginnen, was nach einem langen Flug mühsam werden dürfte."

"Die Rennstrecke ist weit weg von der Hauptstadt, und deshalb wird das Wochenende mit einer mehrstündigen Anfahrt beginnen."Nick Heidfeld
"Was uns dann letztlich vor Ort erwartet, weiß im Moment kaum jemand so genau", sagt Heidfeld weiter. "Ich bin sehr gespannt auf die neue Anlage! Aus Fahrersicht das Wichtigste ist, dass der Streckenbelag hält. Wenn die abschließende Schicht noch nicht allzu lange liegt, kann es bekanntlich passieren, dass da noch Öl rausdrückt, was natürlich extrem problematisch wäre. Aber über die Qualität und die Streckenführung kann ich erst etwas Fundiertes sagen, wenn ich gefahren bin. Und grundsätzlich begrüße ich neue Austragungsorte, weil unbekannte Strecken eine spezielle fahrerische Herausforderung darstellen, und weil es für eine WM auch prinzipiell positiv ist, in möglichst vielen Nationen anzutreten."

Vorbereiten konnte sich das Team nur auf Basis der vorliegenden Informationen Streckenführung. "Wir können erste Simulationen durchführen und Annahmen treffen, aber letztlich bleiben Vorhersagen schwierig", erklärt Technikchef James Key. "Wir haben CAD-Daten, anhand deren wir eine Ideallinie herleiten und für unsere Simulation nutzen können. Wir beschäftigen uns mit unterschiedlichem Abtriebs- und Grip-Niveau, Bremsbeanspruchung und, bis zu einem gewissen Maß, mit mechanischer Abstimmung und Bodenfreiheit."

"Aber das bleibt natürlich sehr allgemein, weil wir nicht wissen, welche Unebenheiten es gibt, wie griffig der Asphalt ist, wie hoch der Reifenverschleiß, ob der Fahrer eine andere Linie wählt usw. Auf diese Unbekannten kann man sich nicht vorbereiten, aber man muss sicherstellen, dass man mit vielen verschiedenen Szenarien umgehen kann", schildert Key die schwierige Vorbereitung. "Für andere Strecken, die neu in den Kalender kamen, hatten wir Daten von anderen Rennserien, aber das ist hier nicht der Fall. Es liegt an den Teams und Fahrern, schnell zu lernen und bestmöglich zu reagieren, um das Auto zu optimieren. Das wird eine schöne Herausforderung."

Rein vom Aussehen her findet Key den Kurs in Yeongam interessant: "Drei Geraden mit harten Bremsmanövern am Ende und eine sehr gewundene Streckenführung für die zweite Hälfte der Runde. Es sieht nach einem technischen Kurs aus und nach einem, für den man einen Kompromiss beim Abtriebsniveau finden muss. Anscheinend haben wir es mit einer High-Downforce-Strecke zu tun, die zum Ende der Runde engere Abschnitte hat. Es wird für alle ein spannendes Wochenende, und wir freuen uns auf unseren ersten Besuch in Südkorea."

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