• 01. Oktober 2010 · 12:30 Uhr

Lotus: Weniger Flammen, aber viel Aggressivität

Der Singapur-Auftritt von Heikki Kovalainen im brennenden Auto als Inspiration für das Team: Mit dieser Entschlossenheit und Coolness soll es in Japan weitergehen

(Motorsport-Total.com) - Unfreiwillig hat sich Lotus im vergangenen Rennen in Singapur deutlich ins Rampenlicht befördert. Heikki Kovalainen rollte mit einem brennenden Auto um den Kurs, steuerte geistesgegenwärtig nicht die Box an, sondern hielt auf der Start-Ziel-Linie, um dann zu löschen. Diese Szene flimmerte weltweit über die Bildschirme und gilt nun für das Team als Sinnbild der kämpferischen Einstellung. So soll es nun in Suzuka weitergehen - allerdings ohne lodernde Flammen.

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Im vergangenen Jahr stand Jarno Trulli auf dem Suzuka-Podest - mit Toyota Zoom Download

"Erst einmal möchte ich mich bei den Jungs von Williams bedanken, die mir bei meinem kleinen Malheur am Ende des Singapur-Grand-Prix geholfen haben", sagt Kovalainen, dessen Wagen brennend auf die Start-Ziel-Gerade gerollt kam. Das Feuer verursachte offenbar einen nachhaltigen Schaden am Auto, denn der Finne wird in Suzuka ein anderes Chassis verwenden müssen. Immerhin habe er im Nachtrennen eine gute Show geboten, so sein Urteil.

Von Singapur aus flog Kovalainen mit einem in Lotus-Farben lackierten Flugzeug der AirAsia nach Kuala Lumpur, wo er einige Tage beim malaysischen Chef verbrachte. "Der Flieger war cool anzuschauen, es war sogar mein Name und meine Startnummer drauflackiert. In Malaysia war es nett, wir haben die Zeit gefunden, etwas Golf zu spielen. Jetzt entspanne ich noch ein bisschen und mache mich dann auf den Weg nach Japan."

"Ich liebe Japan. Das klingt vielleicht verrückt, denn die Fans sind wirklich heftig. Die wissen mehr über uns Fahrer als wir selbst", lacht der Lotus-Pilot. "Der Strecke selbst ist toll zu fahren. Ich bin mir sicher, dass wir uns dort ganz gut schlagen werden. Die Strecke ist schnell und man braucht dort einen guten Rhythmus, um schnell zu sein. Erfahrung und Konzentration spielt ebenfalls eine wichtige Rolle. Ich kann es kaum erwarten, wieder im Auto zu sitzen."

Auch Trulli genoss den Flug in der "Lotus-Maschine" nach Kuala Lumpur, verschwand allerdings sofort anschließend nach Europa. "Nach Japan zu kommen ist immer wieder toll", sagt der Italiener. "Ich mag die Strecke und stand dort im vergangenen Jahr als Zweiter auf dem Podium. Das wird natürlich in diesem Jahr nicht wiederholbar sein, aber es wird schon okay. Wir wollen unsere direkten Konkurrenten schlagen. So können wir auch am Ende des Feldes eine gute Show bieten."

"Suzuka ist eine der klassischen Strecken, wo die Qualitäten von Fahrzeug und Fahrer sichtbar werden", meint Lotus-Technikchef Mike Gascoyne, der unter der Woche seinen Vertrag beim Team und fünf Jahre verlängerte. "Das Team hatte eine kleine Pause nach Singapur. Nun wollen wir daran gehen, den zehnten Platz für uns abzusichern. Weil wir seit Monaten fast nur noch am Wagen für 2011 arbeiten, werden wir auch in Japan keine neuen Teile erhalten."

"Aber es ist toll zu sehen, dass wir unsere Konkurrenten nach wie vor im Griff haben, obwohl die konstant weiter entwickeln", freut sich Gascoyne. "Singapur war hart. Hätte Heikki nicht plötzlich Feuerwehrmann spielen müssen, dann wäre er deutlich vor Virgin ins Ziel gekommen. So wollen wir in Japan nun weitermachen. Wir wollen eine ähnlich starke Leistung zeigen wie zuzletzt in Singapur."

Teamchef Tony Fernandes schwärmt immer noch von der Coolness seines Piloten, der trotz eines brennendes Autos mit kühlem Kopf agierte. "Dass Heikkii dermaßen locker blieb zeigt, wie hart die Fahrer sind. Erst entscheidet er sich, den Kampf gegen Buemi und Schumacher aufzunehmen, anstatt das Auto einfach nur ins Ziel zu tragen. Damit hat er das komplette Team inspiriert. Dass er dann mit dem brennden Auto genau an die richtige Stelle rollte, hat ihm viel Respekt eingebracht."

"Das ist der Kampfgeist, den wir so lieben. Wir wollen vielleicht in Zukunft weniger Feuer, aber keineswegs weniger Aggressivität", so der Teamboss. "Es war bisher eine tolle Saison, das Interesse an unserer Zukunft ist immens. Wir haben viel erreicht. Es ist zwar nie einfach, aber Erfolge fühlen sich dadurch noch schöner an. Ich möchte allen herzlich für die Unterstützung danken. Ich kann versprechen, dass wir alles tun werden, um irgendwann die Besten zu sein."

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