• 24. September 2010 · 23:10 Uhr

Nach 327 Tagen: "Quick Nick" ist wieder da!

Knapp langsamer als Kamui Kobayashi, aber mit Spielraum nach oben: Nick Heidfelds erster Tag zurück im Sauber-Cockpit verlief zufriedenstellend

(Motorsport-Total.com) - Genau 327 Tage nach seinem bisher letzten Formel-1-Rennen beim Saisonfinale 2009 in Abu Dhabi (Fünfter auf BMW) feierte Nick Heidfeld heute in Singapur ein Comeback: Der Deutsche belegte in beiden Sessions den 13. Platz, einmal 0,119, einmal 0,120 Sekunden hinter seinem gehypten Teamkollegen Kamui Kobayashi.

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Erst Mercedes-, dann Pirelli-Testfahrer - und jetzt ist Nick Heidfeld wieder da! Zoom Download

"Das ist gut", sagt Teamchef Peter Sauber über den knappen Abstand zwischen seinen Fahrern. "Es war für beide recht schwierig. Nick musste sich mit einem neuen Auto und neuen Reifen zurechtfinden, während Kamui die Strecke vorher nicht kannte. Ihre Leistung war also okay." Interessant: Heidfeld war im ersten und zweiten Sektor um jeweils zwei Zehntelsekunden langsamer als Kobayashi, dafür aber im dritten um eine Zehntelsekunde schneller.

Ruhiger Beginn, dann zugelegt

Zu Beginn dauerte es ein Weilchen, bis er sich an seinem neuen Arbeitsplatz, im Cockpit des C29, wohlfühlte: "Ich habe es am Anfang etwas ruhiger angehen lassen", berichtete der 33-Jährige nach dem ersten Freien Training. "Ich bin ewig nicht mehr im Nassen gefahren. Gerade weil es auch am Schluss noch etwas feucht war, war es wichtig für mich, viele Runden zu drehen. Als ich gesehen habe, dass nicht mehr viel Zeit war, habe ich etwas mehr Gas gegeben."

Und prompt war er auf Augenhöhe mit Kobayashi, der immerhin einen Pedro de la Rosa in die (vorübergehende) Grand-Prix-Rente geschickt hat! Dabei glaubt Heidfeld nicht, dass das Ende der Fahnenstange schon erreicht ist: "Ich sitze ja das erste Mal in diesem Fahrzeug. Ich denke, da kann man noch einiges an Feintuning betreiben", so "Quick Nick", für den an diesem Wochenende nicht nur das Auto komplett neu ist.


Fotos: Nick Heidfeld, Großer Preis von Singapur


Denn Heidfeld absolvierte zwar in seiner Funktion als Mercedes-Testfahrer einige belanglose Demonstrationsfahrten im Silberpfeil, doch dafür stellte Bridgestone stets spezielle Reifen zur Verfügung, und bei seinen gut 3.000 Kilometern im Toyota TF109 aus dem Vorjahr ging es bekanntlich nur darum, den Prototypen von Pirelli auf den Zahn zu fühlen. Daher befürchten einige Experten, dass der Sauber-Neuzugang an den Pneus scheitern könnte.

"Michael Schumacher kommt damit ja auch nicht klar und sagt, dass er seinen gewohnten Fahrstil mit diesen Reifen nicht anwenden kann. Das Gleiche könnte bei Nick auch sein", analysiert 'Motorsport-Total.com'-Experte Marc Surer. "Wir müssen mal abwarten, was er sagt, wenn er zum ersten Mal mit diesen Reifen gefahren ist. Er ist ja bisher in diesem Jahr nur mit Pirelli-Reifen gefahren - da ist das eine ganz andere Welt. Er weiß noch nicht, wie sich diese Reifen verhalten werden."

Gewohntes Umfeld ist eine Hilfe

Dafür weiß er ganz genau, was ihn bei Sauber erwartet: "Es hilft schon sehr, dass ich das Team kenne", gibt Heidfeld, der schon von 2001 bis 2003 und von 2006 bis 2009 für den Rennstall aus Hinwil gefahren ist, zu Protokoll. "Ich muss mich nicht so sehr an die Abläufe gewöhnen. Es gibt zwar kleine Veränderungen, doch ich kenne alle Leute. Es ist deutlich weniger Personal vorhanden, aber das ist mir eher schon in Hinwil aufgefallen als hier vor Ort."

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Nick Heidfeld landete heute in beiden Freien Trainings auf dem 13. Platz Zoom Download

Fazit: "Ich bin froh, dass ich viele Runden drehen konnte und keine großen Fehler gemacht habe. Die Rundenzeiten waren für den ersten Tag nicht schlecht und ich weiß, dass da noch mehr kommt. Außerdem weiß ich, wie ich das Auto weiter verbessern kann", bilanziert der in der Schweiz lebende Mönchengladbacher, der laut Teamchef Sauber für die letzten fünf Saisonrennen, aber noch nicht für 2011 gesetzt ist.

Der Schweizer erklärte im Rahmen der FIA-Pressekonferenz übrigens auch die Gründe für den plötzlichen Fahrerwechsel: "Tatsache ist, dass Kamui und Pedro in etwa auf dem gleichen Niveau waren, aber Kamui mehr Punkte gesammelt hat. Wir konnten aber das Potenzial des Autos nicht genau einschätzen. Mit Nick haben wir jetzt einen festen Maßstab, weil wir ihn gut kennen. Das ist für die Entwicklung unseres neuen Autos wichtig", so Sauber.

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