Kubica verzockt sich in der Zeitenjagd
Robert Kubica setzte im Monza-Qualifying auf die falsche Strategie - Von Platz neun will der Renault-Pilot noch nach vorne fahren
(Motorsport-Total.com) - Robert Kubica präsentierte sich in der Zeitenjagd von Monza mal wieder als Renault-Einzelkämpfer. Während Vitaly Petrov nicht recht auf Tempo kam, marschierte der Pole durch die ersten zwei Qualifyingabschnitte und setzte dann in Q3 auf eine falsche Taktik. Es bliebt am Ende Rang neun hinter den starken Deutschen Nico Rosberg und Nico Hülkenberg.
"Vor dem Qualifying hatten wir das Gefühl, dass es mit dem Einzug in Q3 knapp werden könnte, denn der Wagen fühlte sich am Morgen nicht mehr so gut an wie am Freitag", berichtet Kubica. "Wir haben kleine Änderungen vorgenommen, die sich auszahlten. In den ersten beiden Qualifyingabschnitten lief es überraschend locker. In Q2 waren wir überrascht, dass wir so leicht weiterkommen konnten."
"Im letzten Abschnitt standen wir vor einer Entscheidung. Wir hatten zwei frische Reifensätze", sagt der Pole, der sich schließlich dafür entschied, auf einem Satz eine, auf dem zweiten Satz zwei Runden zu drehen. "Das ging nicht auf. Ich konnte zwar meine Rundenzeit von Q2 wiederholen, aber wir hatten das Gefühl, dass das nicht ausreicht. Deswegen ging ich mit dem zweiten Satz auch noch raus."
Renault entschied sich vor dem Samstag für die weitere Verwendung des F-Schachts. "Wir hatten Zweifel", gibt Kubica zu. "Wir haben noch nicht viel Erfahrung damit. Aber als wir merkten, dass das System nach Wunsch arbeitet und die Simulationen uns bekräftigten, haben wir uns entschieden, es am Wagen zu lassen. Außerdem ist es einfacher als mit dem extrem flachen Monza-Flügel erstmal die richtige Richtung zu finden."
"Auch die Situation bei McLaren hat uns bekräftigt. Jenson steht gegen Lewis ziemlich gut da", meint der Krakauer mit Blick auf die silberne Konkurrenz. "Das Rennen wird schwierig, weil wir nicht gerade die Topspeed-Könige sind. In Monza kann immer viel passieren. Der Start ist hier besonders wichtig, denn in der Zufahrt zur ersten Kurve kann man ganz gut überholen."
"Die erste Kurve ist hier traditionell knifflig. Wenn du einen anderen berührst oder über die Randsteine räuberst, dann wird dein Wagen gleich ausgehebelt. Auch die zweite Schikane ist nicht einfach. Da kann viel passieren", erklärt der Renault-Pilot mit blick auch auf die hohen Randsteine in Monza. "Man kann aber keine Randsteine erfinden, die allen gut passen. Wenn du dort drauffährst, dann ist alles schnell außer Kontrolle. Es ist schwierig."
Auffällig im Qualifying in Monza war, dass kaum jemand von weichen Reifen deutlich profitieren konnte. "Das haben wir schon mehrfach erlebt. Aber speziell in Monza gibt es wenige Kurven, also wird es wohl kaum eine Sekunde bringen können. Drei oder vier Zehntel haben die weichen Reifen aber trotzdem gebracht", meitn Kubica.