• 10. September 2010 · 17:51 Uhr

McLaren-Mercedes und die Qual der Wahl

Das McLaren-Mercedes-Team probierte am Freitag zwei ziemlich verschiedene Aerodynamik-Pakete aus - ohne große Unterschiede

(Motorsport-Total.com) - In der ersten Trainingseinheit hatte Lewis Hamilton im McLaren-Mercedes noch knapp den Ton vor Sebastian Vettel angegeben, in der zweiten Einheit musste sich der Brite mit 0,315 Sekunden Rückstand auf den Deutschen und Position vier zufrieden geben. Jenson Button im zweiten Auto des Teams rangierte mit nur 0,056 Sekunden Abstand direkt dahinter.

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Wie viel Abtrieb darf es sein? Diese Frage stellt man sich derzeit bei McLaren Zoom Download

"Wir hatten heute zwei gute Trainingseinheiten", zeigte sich Hamilton zufrieden. "Heute Morgen fuhren wir im 1. Freien Training mit dem Paket für mehr Abtrieb, und das Auto hat sich gut angefühlt. Aber ich war auf den Geraden nicht schnell genug, so wie wir dies in der Vergangenheit immer erfahren hatten."

"Während des 2. Freien Trainings verwendete ich ein anderes Abtrieb-Paket als Jenson - fuhr mit einem Heckflügel für weniger Abtrieb und ohne den F-Schacht. Wir müssen uns heute Nacht durch alle Daten arbeiten, um zu entscheiden, welche Herangehensweise am besten funktioniert."

"Beide Konfigurationen waren schnell, wir befinden uns also nicht in einer schlechten Position. Die beiden verschiedenen Pakete haben sich ziemlich ähnlich angefühlt - das eine ist auf den Geraden langsamer aber durch die Kurven schneller, und das andere ist auf den Geraden schneller aber durch die Kurven langsamer. Und im Verlauf der Runde halten sich die beiden die Waage."

"Wie ich schon sagte, wir haben noch nicht entschieden, wie wir morgen fahren. Das entscheidet sich dadurch, was mit viel Benzin an Bord besser ist, und wo mehr Potenzial versteckt ist. Das werden wir heute Abend entscheiden. Ich bin nicht absolut sicher, wie ich mir den Schaden an der Endplatte des Frontflügels heute Nachmittag zugezogen habe. Vielleicht bin ich über einen Randstein gerutscht, aber das konnte problemlos behoben werden und stellte kein Problem dar."

"Lewis und ich probierten heute verschiedene Niveaus an Abtrieb aus", so Button. "Wir sammelten Daten, um zu schauen, was hier am besten funktioniert. Ich blieb beim F-Schacht und dem Paket für mehr Abtrieb, und ich war ganz glücklich."

"Der Tag begann für mich gut, aber als wir mehr Dinge veränderten, zeigte sich, dass ich mit dem Auto etwas weniger glücklich war. Generell jedoch funktioniert es gut, es gibt noch ein paar Verbesserungen, die wir vornehmen müssen, sodass ich komplett glücklich bin, aber da geht es eher um kleinere Einstellungen als große Veränderungen."


Fotos: McLaren, Großer Preis von Italien


"Wir verfügen über eine Menge Daten, die wir uns anschauen können, wir werden also einen arbeitsreichen Abend vor uns haben. Wir sind jedoch mit beiden Paketen ziemlich konkurrenzfähig, was positiv ist, denn dies bedeutet, dass das Auto effizient arbeitet. Unser Auto ist mechanisch stark, wir müssen also lediglich bestätigen, mit welchem Niveau an Abtrieb wir fahren."

"Das Team ist gegenüber den Entscheidungen, welche die Fahrer treffen, sehr offen, und Lewis und ich werden in der Lage sein, jenes Paket auszuwählen, von dem wir das Gefühl haben, dass es für uns das richtige ist. Aber es wird nicht nur die Entscheidung des Fahrers sein, diese werden wir zusammen mit unseren Ingenieuren und dem Management des Teams treffen."

"An eine Hochgeschwindigkeitsstrecke wie Monza zu kommen, ohne den Vorteil von Testfahrten vor dem Rennen zu haben, gestaltet dies Sache anspruchsvoll", so Teamchef Martin Whitmarsh. "Heute haben wir den Tag damit verbracht, zwei deutlich andere Bodywork-Überarbeitungen zu fahren. Wir probierten dabei sowohl Konfigurationen für viel als auch für wenig Abtrieb aus, um ihre Effekte zu verstehen. Nicht nur auf einer fliegenden Runde, sondern auch im Hinblick auf das gesamte Rennen."

"Es ist gut zu hören, dass beide Pakete konkurrenzfähig zu sein scheinen. Unser Ziel ist es nun, die Daten genau zu analysieren, welche wir heute gesammelt haben, um herauszufinden, welches der optimale Weg für jeden Fahrer während des Rests des Wochenendes ist."

"Angesichts der Menge an Daten und der Ausgeglichenheit beider Pakete ist dies keine einfache Aufgabe. Aber wie immer bin ich absolut zuversichtlich, dass unser Team an Ingenieuren die richtigen Entscheidungen treffen wird, und dass wir für den Rest des Wochenendes bei der Musik sein werden."

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