Ferrari bleibt vorsichtig
Fernando Alonso blieb nur knapp hinter Bestzeit, Felipe Massa mit kleinem Ausritt - die Stimmung bei Rot hob sich etwas, doch Enthusiasmus wäre verfrüht
(Motorsport-Total.com) - Felipe Massa und Fernando Alonso kämpften in Monza am ersten Trainingstag mit um die Bestzeiten. Doch beide dämpften den wieder aufkeimenden Optimismus vorerst. Nach den Freitagstrainings wisse man zwar viel über die eigene Leistungsfähigkeit - und sehe man "nicht schlecht" aus -, doch die Gegner bleiben weiter schwierig einzuschätzen.
"Wir sind zufrieden mit dem Erreichten der beiden Trainings", so Alonso. "Wir haben verschiedene Aerodynamiklösungen getestet und müssen uns nun sorgsam die Daten ansehen, um für morgen und Sonntag die richtige Entscheidung zu treffen. Auf diesem Kurs benötigt man wenig Abtrieb. Aber man muss den richtigen Kompromiss finden, vor allem, weil man die Bremsstabilität nicht verlieren darf. Hohe Geschwindigkeit ist zwar wichtig, aber sie ist nicht alles."
"Zwischen den Trainings haben wir ein paar Änderungen am Auto vorgenommen, wie uns in die richtige Richtung brachten", so der Spanier weiter. "Aber wir müssen auch beachten, dass wir mit verschiedenen Benzinmengen fuhren. Wir haben schon gesehen, dass die Ergebnisse vom Freitag am Samstag ganz anders waren. Ich möchte daher keine Vorhersagen machen. Wir müssen uns auf uns selbst konzentrieren. Einfach wird es aber nicht werden, denn Red Bull ist sehr stark und McLaren so gut wie erwartet."
Massa wurde am Nachmittag hinter Alonso Dritter, vergab eine besser Zeit durch einen Ausflug in den Kies neben der Parabolica. "Ich habe da versucht, Kimi nachzueifern und etwas Rallye zu fahren", scherzt er. "Ich hatte da mächtiges Glück. Ich war auf Bestzeitkurs und lief auf Michael (Schumacher) auf und kam von der Strecke ab. Ich blieb auf dem Gas und hoffte, dass ich es ohne Berührung schaffe. Das klappte und ich ging gleich an die Boxen."
Dort wurden dann doch kleine Beschädigungen festgestellt, Massa musste bis Trainingsende pausieren. "Dennoch war es ein guter Tag, wir wurden stetig besser", erklärt der Brasilianer. "Wir hatten viel zu erledigen und hatten zu Beginn etwas Probleme. Dann aber fanden wir ein gutes Setup und ich war sehr zufrieden mit meinem Auto. Wir haben nun viele Daten, um uns bestmöglich auf dieses wichtige Rennen für Ferrari vorzubereiten."
"Wie sind zufrieden damit, wie es lief", so Chefingenieur Chris Dyer. "Wir hatten einen umfangreichen Arbeitsplan und das meiste davon auch geschafft. Felipe kam beim letzten Versuch von der Piste ab, aber Fernando sammelte für diesen Teil immerhin die Daten. Wir haben verschiedene Aerodynamikeinstellungen probiert, wobei wir immer den F-Schacht verwendeten. Von den Zeiten her stehen wir nicht schlecht da, aber es gibt Unsicherheiten und einige Teams haben ihre Karten vielleicht noch nicht aufgedeckt."
"Mein Herz setzte kurz aus, als Felipe im Kies war", so Teamchef Stefano Domenicali. "Es war Glück, dass er nicht in die Begrenzung krachte. Und es war schade, denn er verbesserte gerade seine Zeit. Wir wissen jedoch, dass die Freitagszeiten wenig bis nichts zählen. Wichtig war, dass wir viele Daten sammelten. Für uns ist dieses Rennen wichtig. Es ist unser Heimrennen und es geht um die Situation in beiden Meisterschaften. Wir werden das Maximale geben, für uns selbst und unsere Fans - auch wenn die Gegnerschaft stark ist."