Schafft Force India in Spa wieder die Sensation?
Im Vorjahr verblüffte Force India in Belgien mit der Pole und Platz zwei im Rennen - Liuzzi erklärt, warum er einen Podestplatz anpeilt, aber nicht an die Sensation glaubt
(Motorsport-Total.com) - Es war eine der großen Sensationen der Saison 2009: Giancarlo Fisichella sicherte sich im einstigen Hinterbänkler-Boliden von Force-India die Pole-Position in Spa. Im Rennen musste er sich nur dem Ferrari-Piloten Kimi Räikkönen geschlagen geben, der den Italiener blockierte. Und auch in Monza bewies das indische Team von Vijay Mallya mit dem zweiten Startplatz und der Schnellsten Runde für Adrian Sutil, wie gut der Bolide auf schnellen Strecken läuft.
Bleibt die Frage: Gelingt Force India auch dieses Jahr in Spa die Sensation? Stammpilot Tonio Liuzzi winkt gegenüber 'Autosport' ab: "Die Leistung des Vorjahres zu egalisieren wird ganz schwer. Das war das erste Jahr mit den neuen Regeln, anderen Autos, es gab KERS." Der Italiener weiß genau: 2009 konnte man mit einem Geistesblitz viel erreichen, weil alle auf unbekanntem Terrain wandelten. Dieses Jahr zählt bereits Detailarbeit - und damit das Budget. Große Fortschritte lassen sich durch konsequentes, teures Feilen an den Boliden im Windkanal machen.
Liuzzi bestätigt dies durch ein Beispiel: "Einige Teams haben sich beim Topspeed und in Sachen Luftwiderstand stark weiterentwickelt, also glaube ich nicht, dass wir den gleichen Vorteil wie im Vorjahr haben werden. Dennoch glaube ich, dass unsere Form für einen Podestplatz gut ist. Wir werden wieder ziemlich konkurrenzfähig sein."
Was dem 29-Jährigen Hoffnung gibt? die Performance in Kanada. "Wir haben dort bereits gezeigt, dass wir auf dieser Art Strecke wirklich viel Potenzial haben." Dort kam ihm allerdings Ferrari-Pilot Felipe Massa in die Quere, weshalb sich Liuzzi drehte und einen neuen Frontflügel abholen musste. "Ohne des Problems mit Felipe in der ersten Kurve hätten wir es in die Top fünf geschafft", ist sich Liuzzi sicher.
Und auch zuletzt lief es für Force India nicht nach Wunsch - in den vergangenen zwei Rennen blieb man punktelos, Williams liegt in der Konstrukteurs-WM nur noch sieben Punkte zurück. Dass man in der Entwicklung des Autos zurückgefallen ist, glaubt Liuzzi nicht: "Wir hatten etwas Pech. Die anderen Teams haben zwar aufgeschlossen, doch wir entwickeln weiterhin sehr stark. Wir sind ähnlich schnell wie Renault, nur Sauber und Williams sind näher herangekommen. Es ist also allgemein enger, man zahlt für jeden Fehler."
Nun will man sich bis zum Saisonende auf dem sechsten Platz halten: "Ich bin zuversichtlich, dass wir bald wieder Punkte einfahren werden und um Platz sechs in der Weltmeisterschaft kämpfen können. Das war von Anfang an unser Ziel."