• 30. Juli 2010 · 18:46 Uhr

Ferrari gibt sich wieder vorsichtig optimistisch

Ferrari präsentiert sich auch auf dem Hungaroring stark - auch wenn Red Bull einen Tick stärker zu sein scheint, ist Optimismus angesagt

(Motorsport-Total.com) - Nachdem es im ersten Training für Ferrari noch ziemlich schwarz ausgesehen hatte, konnten die Italiener Red Bull in den zweiten 90 Trainingsminuten auf dem Hungaroring deutlich näher kommen. Am Ende hatte Fernando Alonso als Zweiter 0,497 Sekunden Rückstand zu verzeichnen. Teamkollege Felipe Massa, der vor einem Jahr einen schweren Unfall in Ungarn nur knapp überlebte, kam mit 0,899 Sekunden Rückstand auf die vierte Position.

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Alonso ist sich bewusst, dass das Qualifying vorentscheidend ist Zoom Download

"Ich hoffe, dass wir an unseren Hauptgegnern nahe dranbleiben können", so Alonso. "Sie schienen heute sehr stark gewesen zu sein. Ich hoffe, dass wir morgen mit ihnen im dritten Qualifying-Teil kämpfen können. Für den Moment liegen wir noch um ein paar Zehntelsekunden zurück, selbst wenn wir die Wahrheit nicht vor dem Qualifying wissen werden."

"Wir müssen sicherlich noch am Setup des Autos arbeiten, um seine Leistung zu verbessern, besonders im zweiten und im dritten Sektor. Im Vergleich zu Hockenheim, wo das Auto gut ausbalanciert war, leiden wir hier etwas an zu starkem Untersteuern. Aber gleichzeitig fühlt es sich ziemlich gut an."

"Wir haben verschiedene Aerodynamik-Tests durchgeführt, und am Ende scheint das Auto mit dem angeblasenen Heckflügel konkurrenzfähig zu sein. Alles in allem sind wir glücklich, wie es heute gelaufen ist, selbst wenn wir uns absolut bewusst sind, dass wir uns auf die Zeiten vom Freitag nicht allzu sehr verlassen können."

"Was McLaren betrifft, so darf man nicht vergessen, dass sie beide Meisterschaften anführen. Wir scheinen die Oberhand zu haben, aber schon häufig haben wir zuvor gesehen, dass sie an einem Freitag kämpfen, bevor sie dann sehr konkurrenzfähig waren. Morgen Nachmittag wird es sehr wichtig sein, einen Platz in den Top 3 zu sichern, denn es wäre ein harter Kampf um den Sieg, wenn man von weiter hinten startet."

"So, wie das generell in diesem Jahr der Fall ist, müssen wir an unserer Leistung auf der ersten gezeiteten Runde arbeiten", so Massa. "Unsere Hauptgegner schaffen es, schnell eine Zeit zu fahren, während wir etwas mehr zu kämpfen haben. Dies ist entscheidend, besonders für das Qualifying, da es auf einer Strecke wie dieser noch kritischer als üblich ist. Im Besonderen müssen wir die Vorderreifen so gut wie möglich zum Arbeiten bekommen."

"Was die Geschwindigkeit im Rennen betrifft, so würde ich sagen, dass wir ziemlich gut sind, so wie wir dies auch in Hockenheim demonstriert haben. Was meine Rückkehr auf diese Strecke betrifft, so war das für mich nicht schwierig. Wenn du im Auto sitzt und das Visier schließt, dann denkst du nur daran, schnell zu fahren."

"Es war definitiv gut, gestern zum medizinischen Zentrum zu gehen, und die Leute zu treffen, welche sich nach dem Unfall um mich gekümmert haben. Es war gleichermaßen emotional, mit dem Chirurg ein Dinner zu haben, der mich im Krankenhaus von Budapest operiert hat. Ich möchte diese Möglichkeit nutzen, um mich noch einmal bei allen für das zu bedanken, was sie für mich vor einem Jahr getan haben. Sie sind wirklich außergewöhnliche Menschen."

"Alles in allem sind wir mit dem ganz zufrieden, was wir heute gesehen haben", so Teamchef Stefano Domenicali. "Das Auto scheint konkurrenzfähig zu sein, auch wenn gesagt werden muss, dass die Red Bull sehr stark waren. Nun müssen wir uns für das Qualifying und das Rennen so gut wie möglich vorbereiten, mit dem Ziel, eine Menge Punkte zu holen, in derselben Laune fortzufahren, die wir in Hockenheim begonnen haben."

"Es war ein sehr arbeitsreicher Tag", so Chefingenieur Chris Dyer. "Wir hatten einfach so viele Eisen im Feuer. Heute Morgen konzentrierten wir uns auf die Entwicklung neuer Lösungen für die kommenden Rennen, beinahe wie an einem Testtag in den alten Tagen. Zudem versuchten wir auch, die Leistung einiger Aerodynamik-Updates sorgfältig zu bewerten, welche wir hier mitgebracht haben."

"Zudem schauten wir uns das Verhalten des F10 mit und ohne dem angeblasenen Heckflügels an. In der zweiten Einheit kehrten wir zum Standard-Programm eines Freitags zurück, schauten danach, das beste Setup für das Auto zu definieren und arbeiteten an den Reifen."

"Wir schlossen beide Programme ohne bestimmte Probleme ab, abgesehen von einem kleinen elektrischen Defekt gegen Ende an Alonsos Auto, was ihn davon abhielt, das Maximum aus dem Longrun auf weichen Reifen zu machen. Auf Basis dessen, was wir gesehen haben, ist die Balance ganz gut. Wir können ein sehr enges Qualifying erwarten und hoffen, dass wir uns im Kampf um die erste Reihe befinden."

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