Alonso stiehlt Vettel am Freitag die Show
Fernando Alonso fuhr im zweiten Freien Training in Hockenheim Bestzeit, gefolgt von Vettel und Massa - Mercedes beim Heimspiel auf P5 und P6
(Motorsport-Total.com) - Nach der Bestzeit von Adrian Sutil im verregneten Vormittagstraining setzte sich in der zweiten Session des heutigen Tages kein Deutscher, sondern ein Spanier durch: Fernando Alonso wurde im zweiten Freien Training auf trockener Fahrbahn in 1:16.265 Minuten gestoppt und sicherte sich damit die Freitagsbestzeit beim Grand Prix von Deutschland in Hockenheim.
Der Ferrari-Pilot, heute Morgen noch weit abgeschlagen, mischte auf Slicks von Anfang an vorne mit und setzte sich am Ende um 29 Tausendstelsekunden vor Lokalmatador Sebastian Vettel (Red Bull) durch. Dabei lief für Vettel nicht alles nach Plan, denn nach gut einer halben Stunde rödelte er eingangs Motodrom quer durch das Kiesbett, was einen längeren Boxenaufenthalt erforderlich machte. Generell gab es wieder zahlreiche Ausritte.
Zahlreiche Ausritte und Dreher
Denn die Bedingungen waren zwar von der ersten Runde an gut genug für den Einsatz von Bridgestone-Trockenreifen, aber es gab noch mehrere feuchte Stellen. Fast jeden erwischte es einmal, zum Glück gingen diverse Zwischenfälle aber glimpflich aus - auch dank der in Hockenheim großteils asphaltierten Auslaufzonen. Die zahlreicher als am Vormittag erschienenen Fans bekamen also für ihr Geld einiges an Action geboten.
So zum Beispiel auch von Nico Rosberg, der sich beim Mercedes-Heimspiel in der ersten Kurve den Frontflügel abfuhr und unterm Strich nur um 0,144 Sekunden schneller war als sein Teamkollege Michael Schumacher. "Auch beim Heimspiel gibt es keine Geschenke", sagt Mercedes-Sportchef Norbert Haug über die Plätze fünf und sechs, "aber wir arbeiten in die richtige Richtung und unsere Zeiten bei der Rennsimulation sahen ganz ordentlich aus."
Schumacher klagte wie viele andere Piloten über Übersteuern, was möglicherweise mit dem Graining der weichen Hinterreifen zu tun hatte - Bridgestone bietet an diesem Wochenende die weit gespreizten Optionen Supersoft und Hard an. Zwar funktionierte der Supersoft heute dank der kühlen Temperaturen besser als erwartet und präsentierte sich auch überraschend haltbar, doch im Rennen könnte die Reifensituation dennoch für Chaos sorgen.
Spätzünder Hamilton noch auf P7
Zwischen Alonso/Vettel und den beiden Werks-Silberpfeilen reihten sich Felipe Massa (Ferrari/+0,173) und Mark Webber (Red Bull/+0,320) auf den Positionen drei und vier ein. Siebter wurde Lewis Hamilton (+0,739), mit zehn Runden der am wenigsten aktive Fahrer der Session: Wegen seines Vormittagscrashs dauerte es mehr als 1:15 Stunden, bis McLaren den Hockenheim-Sieger von 2008 auf die Strecke schicken konnte.
Hamilton fand sich dann aber schnell zurecht, verbesserte sich vom 15. vorbei an Teamkollege Jenson Button (15./+1,474) auf den 13. und schließlich sogar noch auf den siebten Platz. Die Top 10 komplettierten Robert Kubica (Renault/+0,744), Rubens Barrichello (+0,791) und Nico Hülkenberg (Williams/+0,939). Sutil (Force India), der Schnellste von heute Morgen, fiel bei Trockenheit auf Rang 14 zurück. Rückstand: 1,436 Sekunden.
Glock wieder stark unterwegs
Sauber kratzte tendenziell an den Top 10, Toro Rosso landete hingegen eher im hinteren Bereich der etablierten Teams. Schnellster Vertreter der neuen Teams war Timo Glock (Virgin), der mit 3,288 Sekunden Rückstand 19. wurde und damit klaren Vorsprung auf seine direkten Konkurrenten hatte. Bereits im ersten Training hatte sich Glock zeitgleich mit Vettel als Zwölfter ins Rampenlicht gefahren, was für den Rest des Wochenendes hoffen lässt.
Ganz hinten matchten sich Bruno Senna und Sakon Yamamoto HRT-intern um den vorletzten Platz - ein Duell, das diesmal klar an Senna ging. Doch was die heutigen Ergebnisse für Samstag und Sonntag zu bedeuten haben, ist noch schwer zu sagen, denn aufgrund der Bedingungen könnte das Kräfteverhältnis durcheinander gekommen sein - umso mehr, als es am Sonntag wahrscheinlich trocken sein wird...