Alonso-Strafe in Silverstone: Ferrari packt aus!
Ferrari-Sportdirektor Massimo Rivola erklärt die wahren Hintergründe der Durchfahrstrafe gegen Fernando Alonso in Silverstone
(Motorsport-Total.com) - Das Ferrari-Team steht derzeit mit der FIA auf Kriegsfuß, denn nach Valencia gab es am vergangenen Wochenende in Silverstone bereits zum zweiten Mal eine Durchfahrstrafe für Fernando Alonso, die den Spanier alle Chancen auf ein Topergebnis kostete. Speziell die Strafe von Silverstone kam unter merkwürdigen Umständen zustande.
Ferrari wendet sich nun an die Medien, um diese Umstände publik zu machen und aufzuzeigen, wie unglücklich das Rennen verlaufen ist. Alles begann mit Alonsos Überholmanöver gegen Robert Kubica in der 17. Runde, bei dem der Ferrari-Pilot in die Wiese musste. Rennleiter Charlie Whiting: "Ich habe Ferrari dreimal mitgeteilt, dass sie Kubica meiner Meinung nach wieder vorbeilassen sollten." Er habe das auch "sofort" an den Ferrari-Kommandostand gefunkt.
Doch das scheint nur die halbe Wahrheit zu sein, denn Ferrari gewährt nun Einblick ins Protokoll des Funkverkehrs, um die Sache aufzuklären. Demnach dauerte es 1:55 Minuten, bis Whiting mitteilte, dass Alonso Kubica wieder vorbeilassen soll. Zu dem Zeitpunkt hatte Alonso aber bereits Jaime Alguersuari überholt und Kubica war um eine Position hinter Rubens Barrichello zurückgefallen. Alonso hätte also drei Autos vorbeilassen müssen.
Also teilt Whiting mit, dass sich die Rennkommissare den Zwischenfall nach dem Rennen ansehen werden. Doch zehn Minuten später wird auf dem FIA-Monitor eine Untersuchung des Zwischenfalls angekündigt, die zur Verwunderung von Ferrari tatsächlich zu einer Durchfahrstrafe führt. Diese hätte Alonso drei bis vier Positionen gekostet, durch die unglücklich getimte Safety-Car-Phase fiel er aber sogar ans Ende des noch nicht überrundeten Feldes zurück.
Dass Ferrari über dieses Vorgehen verärgert ist, insbesondere nach der umstrittenen Safety-Car-Situation zwei Wochen zuvor in Valencia, verwundert nicht. Mit dem Gang an die Medien soll keine Kontroverse provoziert, sondern die Wahrheit ans Licht gebracht werden: "Wir wollen nur die Tatsachen erklären, damit verstanden wird, dass wir nicht verrückt sind", so Sportdirektor Massimo Rivola gegenüber 'La Stampa'.