Ferrari wähnt sich bei der Musik
Der verbesserte F10 zeigte zumindest am Freitag eine gute Leistung, zudem fühlt sich der italienische Rennstall in Valencia traditionell wohl
(Motorsport-Total.com) - Lokalmatador Fernando Alonso durfte sich am Freitag in Valencia über die Bestzeit freuen. Der Ferrari-Pilot realisierte eine Zeit von 1:39.283 Minuten und hatte damit die Nase um 0,664 Sekunden vor Teamkollege Felipe Massa, der Siebter wurde. Der Brasilianer erlaubte sich einen Dreher, was ihn wertvolle Zeit kostete.
"Unser Auto scheint hier wie in Montréal gut zu funktionieren", so Alonso. "Es ist jedoch schwierig, einen direkten Vergleich zu ziehen, da der Asphalt der Strecke völlig anders ist, und dieser hier etwas mehr aerodynamischen Abtrieb benötigt."
"Zusammen mit Felipe haben wir an der Entwicklung neuer technischer Lösungen gearbeitet. Es ist jedoch schwierig zu sagen, wie viel wir uns im Vergleich zu den anderen verbessert haben."
"Der F10 hat sich als einfach zu fahren herausgestellt und war in jeder Situation konkurrenzfähig, sowohl mit wenig als auch mit viel Benzin an Bord. Es ist jedoch noch zu früh, um zu sagen, wo wir stehen."
"Heute Morgen waren die McLaren sehr schnell, die Red Bull haben immer ein Tempo, mit dem sie vorne mitfahren, und selbst Mercedes und Renault sind sehr nah dran. Unser einziges Ziel ist es jedoch, vor allen zu liegen, ansonsten wären wir nicht Ferrari."
"Die Strecke war sehr schmutzig", so Massa. "Dies gestaltet es so schwierig zu verstehen, wie sehr die neuen Teile, welche wir heute zum ersten Mal verwendet haben, die Leistung unseres Autos verbessert haben. Ich habe es nie geschafft, eine saubere Runde hinzubekommen, wenn ich auf neuen Reifen mit wenig Benzin fuhr. Dies erklärt meine Position in der Zeitentabelle."
"Nichtsdestotrotz bin ich mit dem Verhalten des Autos zufrieden. Ich denke, dass wir in Bezug auf die Leistung einen Schritt nach vorn gemacht haben, und dass wir dieses Wochenende konkurrenzfähig sein sollten. Ich hoffe, dass ich um einen Platz in den ersten Reihen kämpfen kann."
"Der Dreher? Ich traf auf einen Randstein, drehte mich und dann entschied ich mich zu bremsen, um einen Einschlag in die Mauer zu verhindern. Unglücklicherweise ging der Motor aus, und nun müssen wir schauen, warum das Anti-Stall-Programm nicht funktioniert hat."
"Heute mussten wir ein sehr voll gepacktes Programm absolvieren, um die verschiedenen neuen technischen Updates auszuprobieren, welche wir hier das erste mal mitgebracht haben", so Chefingenieur Chris Dyer. Wir hatten am Vormittag bei Fernando ein paar kleinere Probleme, welche etwas Zeit gekostet haben, während es am Nachmittag Felipe war, der eine halbe Stunde Fahrzeit wegen eines Drehers verlor."
"Gleichzeitig waren wir in der Lage, mit der Situation umzugehen und haben alle Daten gesammelt, die wir wollten. Wir sind mit dem, was wir gesehen haben, ganz zufrieden. Im Moment scheint es keine Probleme mit der Zuverlässigkeit zu geben, die im Zusammenhang mit der neuen Konfiguration des Auspuffsystems stehen, und der F10 ist ziemlich konkurrenzfähig."
"Auf dieser Strecke scheint das Verhalten der Reifen gewöhnlicher zu sein als in Montréal. Die harten Reifen kämpfen damit, auf Temperatur zu kommen, aber verbessern sich Runde für Runde, während die weichen konstanter sind, als sie es in Kanada waren."
"Ich würde sagen, dass unser Wochenende mit einem positiven Start begonnen hat", so Teamchef Stefano Domenicali. "Aber es ist noch zu früh, um irgendwelche echten Schlüsse zu ziehen. Auf Basis dessen, was wir heute gesehen haben, sind wir auf einer Strecke, welche ein paar Ähnlichkeiten mit jener von Montréal hat, bei der Musik."
"Nun müssen wir alle während der drei Stunden gesammelten Daten analysieren, um so gut wie möglich auf das Qualifying und besonders auf das Rennen vorbereitet zu sein. Wie gewöhnlich wird eine gute Position in der Startaufstellung entscheidend sein, besonders hier, wo das Überholen sehr schwierig ist."