Schumacher: "Das war ein normaler Zweikampf"
Der Mercedes-Pilot über sein Rennen, das voller Zwischenfälle war und eine Untersuchung der Rennleitung nach sich zieht
(Motorsport-Total.com) - In der Anfangsphase sah es für Michael Schumacher beim Großen Preis von Kanada noch sehr gut aus. Doch der Rennverlauf kippte, als er kurz nach seinem ersten Boxenstopp mit Robert Kubica kollidierte und einen zusätzlichen Boxenstopp einlegen musste.
Hätte es ihm vielleicht ohne den zusätzlichen Boxenstopp noch auf das Podium gereicht? "Ich kann das nicht hochrechnen und weiß auch nicht, wo Kubica gelandet ist. Aber irgendwo in diesem Bereich wären wir wahrscheinlich auch angekommen."
Interessant war, dass Schumacher im Rennen schneller war als im Qualifying: "Das lag auch daran, dass wir vorne die Bremsscheiben gewechselt hatten. Diese waren nicht in Ordnung, was auch einige der Probleme von gestern erklärt."
Die Kollision mit Kubica war nicht das einzige Problem: "Ich habe in der ersten Runde auch gleich einen Teil meines Frontflügels verloren. Diesen wollten wir natürlich nie wechseln, da die Boxenstopps sehr kritisch waren. Das Problem war eigentlich, dass ich anschließend immer im Verkehr fest steckte."
"Im Prinzip war der Reifenstopp perfekt getimed. Bei dem Manöver mit Kubica sind wir uns etwas näher gekommen. Dabei hat sich der vordere Reifen aufgeschlitzt. Ich hatte einen Plattfuß und musste dann gleich wieder an die Box. Das war ein normaler Zweikampf, da habe ich kein Problem mit."
Der Zusatzstopp brachte alles durcheinander: "Dann hängst du hinten irgendwo im Verkehr fest und kommst nicht vorbei, speziell habe ich ausgerechnet jene Autos getroffen, deren Höchstgeschwindigkeit unserer absolut überlegen war. Das war sowohl zu dieser Situation als auch am Schluss wieder der Fall. Gegen jene Autos, die den höchsten Topspeed haben, musste ich am Schluss kämpfen."
Immerhin wurde der ehemalige Formel-1-Weltmeister durch jede Menge Zweikämpfe unterhalten, unter anderem neben Kubica gegen Vitantonio Liuzzi, Adrian Sutil und seinen ehemaligen Teamkollege Felipe Massa: "Es gab Momente im Rennen, da war ich sicherlich ganz zufrieden, da ich mich nach vorn arbeiten konnte. Und sicherlich war ich unzufriedener, als es dann wieder rückwärts ging."
Beim Duell gegen Massa kam es zu einer Berührung, was den Ferrari-Piloten den Frontflügel kostete. Nach dem Rennen musste Schumacher deswegen zur Rennleitung: "Ich werde mir das nachher gleich anschauen müssen, denn ich verfüge leider nicht über die gute Perspektive, wie Sie sie haben. Im Auto ist die Sicht aufgrund der kleinen Rückspiegel doch recht eingeschränkt."