• 30. Mai 2010 · 10:46 Uhr

Red Bull vor McLarens Topspeed gewarnt

McLarens Topspeed bereitet Red-Bull-Teamchef Christian Horner Kopfzerbrechen - Heckflügel erst kurz vor dem Qualifying eingetroffen

(Motorsport-Total.com) - Nach den ersten Streckentests am Freitag hat Red Bull einen Renneinsatz des neuen F-Schacht-Systems, das Sebastian Vettel und Mark Webber übrigens genau wie die Ferrari-Piloten mit dem Handrücken bedienen müssen, verworfen. Dennoch gingen die beiden Piloten mit einem anderen Heckflügel als in Barcelona an den Start.

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In den Kurven ist Red Bull unschlagbar, auf den Geraden jedoch nicht... Zoom Download

Zwar handelte es sich dabei um ein konventionelles Modell, das jedoch im Hinblick auf einen besseren Topspeed überarbeitet wurde. Der Haken an der Sache: Laut Teamchef Christian Horner kam der Flügel erst um 13:40 Uhr, also knapp eineinhalb Stunden vor Beginn des Qualifyings, auf dem Flughafen in Istanbul an. "Der Flug aus Großbritannien hatte Verspätung", berichtet Horner. "Sehr viel knapper kann man es wohl nicht planen!"

Webber konnte seine derzeitige Topform dann optimal umsetzen, wohingegen Vettel wegen eines kaputten Stabilisators nur Dritter wurde. "Sebastians wahren Speed haben wir nicht gesehen, denn er hatte beim Anbremsen von Kurve zwölf ein Problem", erklärt der Red-Bull-Teamchef den Zeitunterschied zwischen seinen beiden Fahrern. Den zweiten Run musste Vettel dann ganz abbrechen, weil er schon in der ersten Kurve blockierende Räder hatte.

"Er ist seine schnellste Zeit mit dem kaputten Stabilisator gefahren. Das ist halt eine dieser Sachen", lobt Horner den jungen Deutschen. "Aber wenn du auf Pole stehst, ist es egal, wie groß der Vorsprung ist. Sebastian war auf einer verflixt schnellen Runde, als der Schaden auftrat. Das zeigt, wie weit das Team inzwischen gekommen ist, wenn man einmal darüber enttäuscht ist, im Qualifying Erster und Dritter zu werden!"

Kritisch wird allerdings die erste Runde, denn die Red Bulls sollten sich von den McLarens unter normalen Umständen absetzen können. Aus dem Windschatten heraus haben Lewis Hamilton und Jenson Button dank F-Schacht-System jedoch einen Vorteil - gestern im Qualifying waren sie um gut sechs km/h schneller. Für Red Bull spricht, dass Webber und Vettel in Kurve acht nahezu unantastbar sind - und die beste Überholmöglichkeit folgt nur ein paar hundert Meter später.

"Wir sind in den Kurven sehr schnell, der McLaren wiederum ist die Gegengerade den Hügel rauf monströs schnell", weiß Horner. "Ihre Stärken sind andere als unsere." Man habe in den Kurven einen Vorteil, "aber den Geschwindigkeitsvorteil, den sie haben, kann man nicht leugnen. Der ist signifikant." Nur: Solange die Red-Bull-Piloten in Kurve acht keine Fehler machen, werden es Hamilton und Button schwer haben, ihnen zu folgen, wo es drauf ankommt.

"Man will Lewis sicher nicht knapp hinter sich, denn mit ihrem Topspeed könnte er auf der Gegengeraden innen oder außen angreifen, wenn er einmal im Windschatten ist", macht sich Horner Sorgen. "Das Wichtigste ist also, vor dieser Stelle genug Puffer zu haben." Das ist Vettel im Vorjahr gegen Button nicht gelungen: "Damals hat er die neunte beziehungsweise zehnte Kurve verhauen, aber den Fehler wird er sicher nicht noch einmal machen..."

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