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McLaren: Kann man Red Bull herausfordern?
Bei McLaren herrscht nach den Trainingsbestzeiten von Lewis Hamilton und Jenson Button viel Zuversicht: Instabiles Auto in Kurve acht
(Motorsport-Total.com) - Der Freitag in Istanbul hat einen deutlichen Stempel von McLaren aufgedrückt bekommen. Am Vormittag konnte Lewis Hamilton die Bestzeit markieren, am Nachmittag war es Teamkollege Jenson Button, der die schnellste Runde des gesamten Tages drehte. Mit dem Ergebnis zum Auftakt des Wochenendes darf man im Lager der britischen Silbernen zufrieden sein. Aber es gibt nach wie vor auch Arbeit, denn der MP4-25 mag die schnelle Kurve acht nicht besonders.
"Heute Vormittag war es ganz gut, heute Nachmittag war es aber besser", bilanziert der Weltmeister nach seiner Bestmarke von 1:28.280 Minuten. Ganz zufrieden war der Brite dennoch nicht. "Ich hatte vor allem in Kurve acht einige Probleme. Daran müssen wir arbeiten, denn mit dem aktuellen Setup ist es äußerst knifflig dort. Eine heftige Kurve, wenn das Auto herumrutscht. Wir hoffen, dass wir diese Probleme bis morgen beheben können."
Die Probleme in Kurve acht führten dazu, dass Button im Vergleich zu Mark Webber im Mittelsektor eine halbe Sekunde einbüßte. In anderen Streckenbereichen holte er den Rückstand allerdings wieder auf. "Das Auto fühlt sich gut an, hat aber auch einige Schachpunkte", so der amtierende Champion. "Red Bull wird erneut das Team sein, dass man im Qualifying erstmal schlagen muss. Ich hoffe einfach, dass wir näher dran sind als bei den vergangenen beiden Rennen."
"Ferrari wird hier auch schnell sein", schätzt Button. "Ich denke, wir werden die üblichen vier Topteams auch hier vorne erleben. Wahrscheinlich kann auch Renault wieder mitmischen. Das Qualifying wird also alles andere als langweilig. Es sollte bestimmt ein paar schöne Kämpfe um Startpositionen geben", sagt der Brite, der in Istanbul das Fahrzeug mit der Chassisnummer 03 bewegt.
Teamkollege Hamilton hatte zwar am Vormittag brilliert, konnte aber in der zweiten Session nicht mehr erheblich zulegen. "Die Strecke ist toll und es gab sogar heute schon recht viel Grip. Es sieht so aus, als würde es an der Spitze sehr eng zugehen. Die Zeiten sind dicht beieinander. Unser Auto lief heute nicht schlecht. Ich bin mit dem ersten Tag wirklich zufrieden", so die Bilanz des 25-Jährigen.
"In Kurve acht gibt es einige Bodenwellen. Man konnte heute sehen, dass einige Konkurrenten arge Schwierigkeiten in dem Bereich hatten. Aber bei mir gab es keine solchen Sorgen", fasst Hamilton zusammen. "Ich habe keinen Zweifel, dass Red Bull morgen im Qualifying wieder deutlich nachlegen kann. Das scheinen die immer zu machen. Wir haben trotzdem an diesem Wochenende eine Chance. Ich denke, wir können sie zumindest etwas herausfordern."
Der Freitag war nicht allein für Bestzeiten der britischen Silberpfeile gedacht. "Wir haben viele Neuteile ausprobiert, haben immer wieder Vergleichsfahrten absolviert", erklärt Teamchef Martin Whitmarsh. "Unsere Ingenieure werten diese Daten nun für morgen aus. Wir sind mit unserem heutigen Speed wirklich zufrieden. Zwar kann man die wahren Leistungsstärken nicht einschätzen, aber wir sollten eine recht gute Effizienz haben."
"Wir sind guter Dinge, dass wir unsere Autos bis zum morgigen Qualifying noch weiter verbessern können", sagt Whitmarsh optimistisch. "Diese Strecke ist sehr schwierig - sowohl für die Piloten als auch für die Techniker. Wir haben noch einige Arbeit vor uns, um die Autos für den Kampf um die Startpositionen optimal einzustellen."