Bestzeit für Hamilton, Crash von Sutil
In einer wenig aufregenden Session lagen zum Auftakt in Istanbul vier Silberpfeile voran - Adrian Sutil mit Crash in der schnellen Kurve acht
(Motorsport-Total.com) - Istanbul ist als Austragungsort wegen der mangelnden Popularität der Formel 1 in der Türkei nicht unumstritten. So war auch heute Morgen zum Auftakt des 2010er-Rennwochenendes zu spüren, dass es keinen neuen Rekordbesuch geben wird, aber zumindest spielte der Wettergott mit: Sonnenschein und bis zu 28 Grad Lufttemperatur sorgten für ideale Bedingungen.
Über weite Strecken war die Session trotzdem nicht allzu aufregend - wegen der extrem rutschigen Strecke warteten die Teams noch länger als sonst zu, bis sie ihre Programme aufnahmen. Für Action sorgte lediglich Adrian Sutil, der seinen Force India drei Minuten vor Schluss in die Barrieren schleuderte und damit für den ersten nennenswerten Formel-1-Crash in der Geschichte der legendären Kurve acht mit ihren vier Scheitelpunkten verursachte.
Die Bestzeit sicherte sich Lewis Hamilton (McLaren) in 1:28.653 Minuten. Der Brite setzte sich damit um fast eine Sekunde von seinem Teamkollegen Jenson Button sowie den weiteren Verfolgern ab. Michael Schumacher und Nico Rosberg (beide Mercedes) rundeten die Silberpfeil-Vierfachführung ab, die man jedoch am Freitagmorgen nicht überbewerten sollte. Im ersten Freien Training liegen die Mercedes-Teams traditionell immer weit vorne.
Umso höher ist der fünfte Platz von Sebastian Vettel (Red Bull) einzuschätzen, der sich lediglich 1,214 Sekunden Rückstand einhandelte und mit einem neuen Chassis um zwei Zehntelsekunden schneller war als sein Stallgefährte Mark Webber (8.). Red Bull testete heute das neue F-Schacht-System und tauchte in der Höchstgeschwindigkeitswertung prompt in den Top 6 auf. Auf F-Schacht-Pionier McLaren fehlen nur noch fünf km/h. Bei Force India funktioniert das System hingegen nicht.
Robert Kubica (6.), Vitaly Petrov (beide Renault), Webber, Fernando Alonso (Ferrari) und Sutil rundeten die Top 10 ab. Istanbul-Spezialist Felipe Massa wurde trotz eines neuen Diffusors am F10 mit 2,214 Sekunden Rückstand 13. Ansonsten gab es im hinteren Teil des Feldes keine nennenswerten Überraschungen, sieht man einmal davon ab, dass Lotus zunächst nur noch eine halbe Sekunde auf das Mittelfeld fehlte. "Nicht überbewerten", warnt Technikchef Mike Gascoyne.
Karun Chandhok, heute neben Sakon Yamamoto für HRT im Einsatz, musste lange zuschauen: "Wir hatten ein Problem mit einem Sensor, das ein bisschen Zeit gekostet hat, aber die Strecke war ohnehin so grün, dass es keine große Sache war. Neben der Strecke war es ungemein rutschig", gibt Chandhok zu Protokoll und vermutet: "Der Defekt war elektronischer Natur." Dadurch dürfte das Gaspedal nicht mehr richtig funktioniert haben.