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Auftakt as usual: Drei Silberpfeile voran
Lewis Hamilton, Jenson Button und Michael Schumacher waren im ersten Training in Barcelona am schnellsten - Ferrari mit überragendem Topspeed
(Motorsport-Total.com) - Es ist das übliche Spiel an den Formel-1-Freitagen 2010: Während sich die an und für sich dominierenden Teams Red Bull und Ferrari von Anfang an auf die Rennvorbereitung konzentrieren und dementsprechend im ersten Freien Training noch nicht die Karten aufdecken, gehen McLaren und Mercedes das Wochenende deutlich progressiver an.
So auch heute Morgen in Barcelona, wo nach 90 Minuten bei bedecktem Himmel und kühlen Temperaturen drei Silberpfeile die Nase vorne hatten. Lewis Hamilton (McLaren) setzte in 1:21.134 Minuten eine klare Bestzeit, die auch deutlich schneller war als die 2009er-Freitagsbestzeit von Nico Rosberg (1:21.588 Minuten auf Williams). Insofern darf man die Hamilton-Performance als positives Signal werten, für ernsthafte Rückschlüsse auf den weiteren Verlauf ist es aber noch viel zu früh.
Hamilton deutlich schneller als Button
Psychologisch wichtig für den Briten ist allerdings, dass er seinem Teamkollegen Jenson Button (2.) einen Abstand von mehr als einer halben Sekunde aufs Auge drücken konnte. Hinter dem McLaren-Duo wurde Michael Schumacher starker Dritter - nach 49 Minuten lag der siebenfache Weltmeister im Mercedes-Silberpfeil sogar kurzzeitig in Führung! Von da an ging Schumacher aber nur noch selten auf die Strecke und konnte sich dementsprechend nicht mehr steigern.
Ob die teilweise radikalen technischen Neuerungen am Mercedes tatsächlich greifen, wird sich zeigen, Fakt ist aber, dass Schumacher diesmal schneller war als Rosberg (6./+0,936). Mercedes-Sportchef Norbert Haug will das Vormittagsergebnis aber nicht überbewerten, denn: "Es ist zu früh, um was zu sagen. Es kommt drauf an, wer welches Programm fährt. Jetzt werten wir mal die Daten aus, dann schauen wir weiter."
Für Red Bull lief es ermutigend, wenn man bedenkt, dass der Freitagmorgen bisher noch keine große Stärke der österreichisch-britischen Boliden war. Sebastian Vettel und Mark Webber lieferten sich über weite Strecken ein Hundertstelsekundenduell um die interne Vorherrschaft, in dem schlussendlich Vettel um 15 Tausendstelsekunden das Nachsehen hatte. Das bedeutete die Positionen vier und fünf.
Ferraris F-Schacht-System funktioniert
Siebter wurde Robert Kubica (Renault), gefolgt von Lokalmatador Fernando Alonso (+1,124), dessen Ferrari-Team es offensichtlich sehr konservativ angehen ließ. Auffällig aber, dass Ferraris Experiment mit dem neuen F-Schacht-System voll aufzugehen scheint, denn Alonso und Felipe Massa (12.) wurden bei Start und Ziel mit 310 km/h "geblitzt" und waren damit um mindestens drei km/h schneller als alle anderen!
Im Mittelfeld gab es keine nennenswerten Überraschungen, dafür musste Nico Hülkenberg (Williams) einen Rückschlag hinnehmen: Der Deutsche war als 17. zwar nur marginal langsamer als sein Teamkollege Rubens Barrichello, aber zwölf Minuten vor Schluss blieb er mit Verdacht auf Motorschaden stehen. Zumindest erging es ihm besser als Pedro de la Rosa (Sauber), der nach einem Dreher mit Getriebeschaden an die Box rollte und keine einzige gezeitete Runde fahren konnte.
Lotus weiterhin bestes neues Team
Von den drei neuen Teams scheint trotz der zahlreichen Updates weiterhin Lotus die Nase vorne zu haben - die Bestzeit der "zweiten Liga" ging diesmal an Heikki Kovalainen, dem 4,195 Sekunden auf die Spitze fehlten. Timo Glock wurde hinter den Lotus-Piloten 20. und sorgte für Nervenflattern bei seinem Technikchef Nick Wirth, als sich zu Beginn der Session bei Start und Ziel ohne ersichtlichen Grund einige Aerodynamikteile von seinem Virgin lösten.
Christian Klien hatte indes ganz andere Sorgen: Erst wenige Minuten vor Beginn der Session traf seine FIA-Superlizenz ein, sodass er das erste Freie Training anstelle von HRT-Stammpilot Karun Chandhok bestreiten durfte. Der Österreicher lieferte dann auch exzellente Arbeit ab, drehte 26 Runden ohne Fehler und war unterm Strich um eine halbe Sekunde schneller als Bruno Senna, der das Dallara-Cosworth-Paket weit besser kennt.