• 19. April 2010 · 09:58 Uhr

Vettel: "Ich bin nicht frustriert"

Sebastian Vettel kann mit dem sechsten Platz im chaotischen Grand Prix von China recht gut leben: "Man hätte viel mehr verlieren können"

(Motorsport-Total.com) - In der Qualifikation in China war der typische Red-Bull-Glanz zu sehen, doch im Rennen lief es für Sebastian Vettel und Mark Webber gar nicht rund. Strategische Fehlentscheidungen und ein mangelnder Speed bei Mischbedingungen waren die Ursache für ein nur mäßiges Ergebnis. "Ich kann mich gar nicht mehr an all die Details des Rennens erinnern. In jeder zweiten Runde gab es wieder neue Duelle, ich habe überholt oder wurde überholt. Das war alles sehr schwierig", sagt der Heppenheimer, der wenigstens Rang sechs holte.

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Sebastian Vettel: Von der Pole-Position im Rennen nur auch den sechsten Platz Zoom Download

"Es war eine Lotterie. Jenson hatte das Glück, dass er auf der Bahn blieb, als alle dachten, es wäre der richtige Zeitpunkt zum Wechsel", erklärt Vettel. Die Red-Bull-Mannschaft hatte sich zu einem früheren Boxenhalt entschieden. "Bei solchen Rennen ist es immer ein Poker. Du darfst nicht zu viel Risiko eingehen, musst aber gleichzeitig auch mal versuchen, irgendwie einen Vorteil auf die anderen Fahrer herauszuholen. Wir waren eben bezüglich dieses Pokers nicht so gut in Form."

Bei der Abfertigung an der Box musste sich Vettel hinter seinem Teamkollegen anstellen. Eine Konsequenz des mäßigen Starts, bei dem der Deutsche seinen australischen Kollegen hatte ziehen lassen müssen. "Das ist das Leid des Zweiten", erklärt der 22-Jährige seine Wartezeit beim Reifenwechsel. "Das hat sicher nicht geholfen, aber das war nicht die entscheidende Situation. Wenn wir freie Fahrt hatten, war unser Speed gut. Aber letztlich ging es für uns nur noch darum, die Position zu halten."

"Ich bin nicht frustriert, denn man hätte heute noch viel mehr verlieren können", sagt Vettel nach dem wilden Ritt durch Schanghai. "Wir waren zwar auf den ersten beiden Startplätzen und haben diese Positionen nicht halten können, aber es war eben insgesamt reichlich chaotisch. In einem solchen Rennen wenigstens Sechster zu werden, kann sehr wichtig sein. Leider waren meine Hauptkonkurrenten vor mir. Es war ein schwieriges Rennen. Unsere beiden Autos waren bei gewissen Bedingungen einfach nicht gut genug."


Fotos: Sebastian Vettel, Großer Preis von China


Das Rennen des jungen Deutschen war nicht nur auf der Strecke höchst abwechslungsreich. Auch in der Boxengasse gab es ein hartes Duell, aus dem Lewis Hamilton als Sieger hervorging. "Ich habe das nicht ganz verstanden, denn ich lag etwas vor ihm", beschreibt Vettel den Kampf beim Herausbeschleunigen. "Zum Glück habe ich mir dabei keinen Reifenschaden eingefangen. Aber auf der Strecke war er ohnehin dann etwas schneller. Das war nicht so entscheidend."

"Wir müssen jetzt vielleicht nach Hause laufen oder schwimmen. Ich weiß es noch nicht", sagt der Red-Bull-Youngster mit Blick auf die wohl schwierige Heimreise, weil zahlreiche Flüge ausfallen. Der Humor ist also sofort zurück. Man freue sich jedoch auf Europa: "Aber wir müssen erst einmal ein paar Dinge verstehen, die wir hier in China erlebt haben. Wir müssen erkennen, warum wir jeweils nach den Restarts und Boxenstopps nicht sofort auf Tempo kamen."

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