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Goldene Zeiten für britische Silberpfeile
Jenson Button und Lewis Hamilton feiern ihren ersten gemeinsamen McLaren-Doppelsieg: "Es war nicht nur Glück" - Mit Mercedes-Power an die Spitze
(Motorsport-Total.com) - Jenson Button hat sich in einem spannenden China-Rennen seinen zweiten Saison gesichert, führt die Weltmeisterschaft nun an. Der amtierende Champion profitierte von klugen Entscheidungen bei wechselnden Wetterbedingungen, aber setzte auch den enormen Speed des McLaren-Mercedes MP4-25 perfekt um. Am Ende feierte die britische "Nationalmannschaft" einen Doppelsieg, mit Nico Rosberg komplettierte ein Mercedes-Pilot das Podium.
"Ich möchte auch Mercedes gratulieren und mich bei denen bedanken. Das komplette Podium bildeten Leute mit Mercedes-Motoren. Das ist grandios", sagt Rennsieger Button mit einem Strahlen im Gesicht. Der zweitplatzierte Lewis Hamilton schickt in Richtung Stuttgart hinterher: "Die Motoren sind erstklassig, haben viel Power. Außerdem haben wir eine deutlich bessere Standfestigkeit als alle anderen. Das ist wirklich sehr wichtig."
"Es war nicht nur Glück. Wir haben die richtigen Entscheidungen getroffen und wir waren schnell", erläutert Button seine starke Vorstellung, die mit dem zweiten Saisonsieg im vierten Rennen für seinen neuen Arbeitgeber endete. Vor allem zu Beginn hatte der amtierende Weltmeister im Reifenpoker auf die richtige Karte gesetzt. Button blieb länger draußen als die Konkurrenz. "Ich habe innerlich gelacht, als ich den richtigen Reifen hatte und vorne davonfahren konnte."
Doch später blieb dem Briten das Lachen im Halse stecken. Der große Vorsprung wurde bei der zweiten Safety-Car-Phase zerstört. "Ich habe gedacht, dass es doch wohl nicht wahr sein darf. Ich hatte solch eine schöne Position. Also ich habe keine Trümmerteile gesehen", scherzt Button, der sich beim Restart an der Spitze halten konnte. "Wir haben fast angehalten, ich kam mir fast vor wie auf einem Parkplatz. Aber es ging glücklicherweise alles gut", beschreibt Hamilton die Taktiererei seines Teamkollegen.
In den letzten Runden des spektakulären Grand Prix kam der Weltmeister von 2008 noch einmal dicht an seinen Teamkollegen heran. "Aber meine Reifen waren älter und er war richtig schnell. Es reichte einfach nicht mehr für einen Angriff", meint Hamilton. "Auf den Bildschirmen konnte ich erkennen, dass ich noch etwas Abstand zu Lewis hatte. Das Team hat mich nicht informiert, weil sie wollten, dass ich mich einfach nur konzentriere", so die Button-Sicht.
"Die letzten vier Runden war extrem schwierig", erklärt der spätere Rennsieger. "Die Fahrspur wurde im Regen immer enger, meine Reifen waren völlig hinüber - kein Profil mehr. Ich habe mich an der Haarnadel vertan, die Vorderreifen blockierten. Da war nichts mehr zu machen. Anschließend gingen die Reifen gar nicht mehr, ich bin nur noch herumgerutscht. Wir haben aber alles richtig gemacht. Ein toller Tag."
"Dass ich China nun als WM-Führender verlassen darf, ist schon eine tolle Sache", sagt Button, der nun zehn Punkte Vorsprung in der Gesamtwertung hat. Für den ersten Grand Prix in Europa in Barcelona soll ein weiterer Schritt mit dem MP4-25 gelingen. "Das Team arbeitet immer mit Vollgas. Nun ist die Stimmung vor dem Rennen in Barcelona natürlich perfekt. Dort wollen wir dann auch im Qualifying vorne sein und im Rennen natürlich sowieso."
Auch Hamilton würde demnächst mal gern ein Rennen an der Front bestimmen. "Mein früherer Boxenstopp war letztlich der Grund, warum ich nicht mit Jenson auf Augenhöhe agieren konnte. Ich lag weit zurück und musste mich wieder einmal mühsam nach vorne arbeiten. Das hat natürlich auch Spaß gemacht", sagt der 25-Jährige, der allerdings auch gerne kämpft. "In diesem Jahr gibt es wirklich schöne Fights auf der Strecke. Ich habe bisher richtig viele Duell mit den Topstars ausfechten können."
Vor allem mit der deutschen Konkurrenz hatte Hamilton einige spannende Momente. "Michael war wirklich nicht einfach zu überholen. Er ging sehr aggressiv zu Werke, um es mal vorsichtig auszudrücken", berichtet der Brite vom Duell gegen den Rekordweltmeister. Auch mit Sebastian Vettel geriet er aneinander - in der Boxengasse. "Ich hatte Probleme, auf der blauen Linie zu beschleunigen. Dadurch kam er neben mich. Es ist gut gegangen und es bestand keine große Gefahr. Kein Problem."