Force India: Chance vergeben
Adrian Sutil konnte das Chaos in China nicht umsetzen und ging als Elfter leer aus - Vitantonio Liuzzi beendete sein Rennen schon in der vierten Kurve
(Motorsport-Total.com) - Die Zutaten stimmten: Adrian Sutil stand auf Startplatz zehn und pünktlich zum Rennstart begann auch der Regen zu fallen. Unter den so gemochten Bedingungen glänzte er zunächst, kämpfte klar in den Punkterängen. Doch im Laufe des Rennens fiel er zurück, die Punkte waren nach dem letzten Boxenstopp schon außer Reichweite, Rang elf der bittere Lohn. Noch schlimmer erwischte es Vitantonio Liuzzi, der schon in der ersten Runde wegrutschte und in den Toro Rosso von Sébastien Buemi knallte.
"Das war ein reines Strategierennen", so Sutil. "Es war zeitweise schwierig zu wissen, welcher Reifen der beste war, denn es regnete, dann trocknete es ab, dann regnete es wieder. Wir begannen mit Trockenreifen und wechselten dann auf die Intermediates in der ersten Safety-Car-Phase. Das war zu diesem Zeitpunkt die richtige Entscheidung, denn es regnete schon recht stark. Ich konnte dann sehr einfach viele Autos überholen."
Doch der Regen ließ nach, es folgte ein Wechsel zurück auf Trockenreifen. "Aber dann setzte wieder mehr Regen ein", fuhr er fort. "Auf dem zweiten Intermediatesatz, den wir in Runde 19 aufzogen, konnte ich einige Runden lang mit den Top-Fahrern mitkämpfen, darunter Lewis (Hamilton), Sebastian (Vettel) und Felipe (Massa)."
Dann aber begann der Weg nach hinten. "Ich bekam Graining und musste erneut neue Reifen an der Box holen", so Sutil. "Ich verlor bei diesem letzten Stopp einige Positionen und war nur noch 13. Obwohl wir am Ende bis auf eine Sekunde an Michael (Schumacher) rankamen, war nicht mehr genug Zeit, um an ihm vorbeizukommen. So ist das eben, manchmal gewinnt man in solchen Rennen und manchmal läuft es eben nicht."
Damit war das vierte Rennen der Saison 2010 das erste des Jahres, in dem es keine Punkte für Force India gab. "Es ist schade, dass unsere Punktesträhne vorbei ist und dass wir aus diesen Bedingungen hier nicht mehr machen konnten. Aber gerade bei diesen Bedingungen kann so etwas passieren, denn das Rennen wurde zur Lotterie", erklärte Teamchef Vijay Mallya.
Für diese Lotterie hatte Liuzzi früh eine Niete gezogen. "Ich hatte schon in der Einführungsrunde ein Problem, die Bremsen anzuwärmen", so der Italiener. "Als wir dann zur vierten Kurve kamen, bremste ich, die hinteren Räder blockierten und ich flog ab. Das war schade, denn der Start war gut. Das Rennen wäre interessant geworden, besonders bei diesen Bedingungen. Diesmal lief es eben nicht für uns, aber wir probieren es in den nächsten Rennen wieder."
Mallya wiederum betonte, dass das China-Wochenende nicht gänzlich vergebens war. "Adrian zeigte erneute sein Können im Nassen und wir gehören fest zu den Top-10", erklärte er. "Vor uns liegt Arbeit, weil sich Renault einen größeren Vorteil gegenüber uns erarbeitet hat. Aber auch wir haben einige Weiterentwicklungen in Vorbereitung und die Saison ist noch lang. Wir werden in Spanien wieder stark sein, da bin ich mir sicher."