• 16. April 2010 · 05:40 Uhr

Bizarrer Unfall überschattet erstes Training

Ein Unfall (Sébastien Buemi) und ein Motorschaden (Fernando Alonso) überschatteten den Auftakt in Schanghai - Silberpfeile zunächst tonangebend

(Motorsport-Total.com) - Das sportliche Geschehen war am Freitagmorgen in Schanghai wie so oft nicht allzu bedeutend, dennoch bot das erste Freie Training zum Grand Prix von China jede Menge Action. Vor allem ein höchst bizarr anmutender Unfall von Sébastien Buemi drückte der ersten Session dieses Rennwochenendes seinen Stempel auf.

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Sebastién Buemi hatte bei seinem schweren Unfall Glück im Unglück Zoom Download

Der Schweizer stand nach seiner Installationsrunde zunächst lange an der Toro-Rosso-Box, wo laut Teamangaben wegen "Hydraulik- und Bremsproblemen" am Auto gearbeitet werden musste. Als er dann endlich ins Trainingsgeschehen eingreifen konnte, kam es zur Schrecksekunde: Beim Anbremsen der Haarnadelkurve nach der langen Geraden schlugen sich plötzlich beide Vorderräder (!) gleichzeitig ab - und Buemi wurde zum Passagier.

Bodenwelle als Unfallursache?

Zum Glück blieb er dank der weitläufigen Auslaufzone unverletzt, aber sein Ärger bei der Rückkehr in die Boxengasse war verständlicherweise groß. Die Unfallursache ist zum jetzigen Zeitpunkt noch ungeklärt. Zwar konnte man in der Zeitlupe erkennen, dass die Radaufhängungen auf einer Bodenwelle zerfetzt wurden, doch diese ist bei weitem nicht so extrem wie jene vor der ersten Kurve, die zuvor schon für Aufregung gesorgt hatte.

Denn Timo Glock (Virgin) knickte beim Anbremsen der ersten Kurve der Frontflügel ein, während Jarno Trulli (Lotus) zumindest ein kleines Element verlor, das später von einem Streckenposten aufgelesen werden musste. Trulli fuhr als 18. mit knapp fünf Sekunden Rückstand dennoch die Bestzeit der drei neuen Teams, während Jenson Button (McLaren) in 1:36.677 Minuten absolut Schnellster war. Zum Vergleich: 2009 fuhr Button am Freitag 1:35.679 Minuten.


Fotos: Großer Preis von China


Wie so oft gaben die vier Silberpfeile in den ersten 90 Minuten des Rennwochenendes den Ton an - hinter Button reihten sich Nico Rosberg (Mercedes/+0,071), Lewis Hamilton (McLaren/+0,098) und Michael Schumacher (Mercedes/+0,832) ein. Interessant: Button war im ersten und zweiten Sektor langsamer als sein Teamkollege, nahm Hamilton aber im dritten Sektor mit der langen Gerade stattliche vier Zehntelsekunden ab.

Ferraris F-Schacht funktioniert

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Bei Ferrari scheint der F-Schacht schon recht gut zu funktionieren... Zoom Download

Ebenfalls interessant, dass nicht McLaren, sondern Ferrari diesmal die Topspeedwertung anführte - die erste Vorstufe des F-Schacht-Systems, das zu Beginn der Session nur von Fernando Alonso ausprobiert wurde, scheint sich also bereits auszuwirken, denn Alonso und Felipe Massa waren um sieben km/h schneller als der Rest des Feldes! Mercedes musste im Gegensatz dazu nach anfänglichen F-Schacht-Experimenten wieder zur alten Heckflügelversion zurückbauen.

Auf die gesamte Runde gesehen kam Massa dennoch nicht über Rang zehn hinaus - und Alonso blieb gar ganz ohne Zeit. Der Ferrari-Pilot erlitt nach dem Ausfall in Malaysia den nächsten Motorschaden, als nach nicht einmal einer Stunde sein V8-Triebwerk ausbrannte. Das Team bestätigte sofort, dass es sich um einen Motorschaden handelte - und zwar um jenes Aggregat, das Alonso in Bahrain bis nach dem Qualifying eingesetzt hatte.

Red Bull erneut zurückhaltend

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... wohingegen Mercedes rasch wieder zur alten Variante zurückkehrte Zoom Download

Red Bull blieb der Linie treu, am Freitagmorgen zunächst noch nicht alle Karten aufzudecken, dennoch klassierte sich Topfavorit Sebastian Vettel mit nicht einmal einer Sekunde Rückstand an fünfter Position. Hinter ihm landeten das gewohnt solide Renault-Duo, Teamkollege Mark Webber und Adrian Sutil (Force India/+1,331). Letzterer stieg schon eine Viertelstunde vor Schluss aus, weil seine Reifen nach 13 Runden praktisch hinüber waren.

Im hinteren Feld gab es keine nennenswerten Überraschungen: Sauber mischte zunächst in der vorderen Hälfte mit, Nico Hülkenberg (14.) war bei Williams trotz leichter Probleme mit dem Aufwärmen der Reifen (Außentemperatur nur zwischen zwölf und 15 Grad) um einen Tick schneller als Rubens Barrichello (16.) und Force-India-Freitagsmann Paul di Resta vertrat Vitantonio Liuzzi anständig: 15. Platz, 1,941 Sekunden Rückstand, 26 Runden ohne Fehler.

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