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Drittes Training: Topteams unter sich
Red Bull, McLaren, Ferrari und Mercedes setzten sich im Abschlusstraining vom "Rest der Welt" ab - Bestzeit für Mark Webber vor Lewis Hamilton
(Motorsport-Total.com) - Die vier Topteams Red Bull, McLaren, Ferrari und Mercedes scheinen auch beim Grand Prix von Malaysia eine Klasse für sich zu sein. Im abschließenden Freien Training am Samstagmorgen, das trotz gegenteiliger Wetterprognosen trocken blieb, lagen die acht Autos dieser Rennställe innerhalb von gut einer halben Sekunde, während der "Rest der Welt" schon fast eine Sekunde Rückstand hatte.
Am schnellsten war lange Zeit Lewis Hamilton (McLaren), doch im Finish katapultierte sich Mark Webber (Red Bull) mit einer Bestmarke von 1:33.542 Minuten an die Spitze. Der Australier war damit um 17 Tausendstelsekunden schneller und hängte auch seinen Teamkollegen Sebastian Vettel um 45 Tausendstelsekunden ab. Um Vettel muss man sich aber keine Sorgen machen, denn der Pechvogel von Bahrain und Australien stellte sein Potenzial mit Bestzeit im Mittelsektor unter Beweis.
Erster Indikator des Wochenendes
Die Zeiten des dritten Freien Trainings waren mit Sicherheit die bisher interessantesten dieses Wochenendes, weil in der Schlussphase alle Topfahrer mit weichen Reifen und erheblich weniger Benzin als am Freitag auf die Strecke gingen. Webber hatte dabei das Glück, gleich zweimal eine saubere Runde ohne Verkehr zu erwischen, während Hamilton seine Zeit schon früher in der Session fuhr und Vettel den ersten Sektor nicht optimal hinbekam.
Ferrari zückte die weichen Bridgestone-Pneus erst ganz am Ende und mischte nach bis dahin zurückhaltender Performance auf einmal ganz vorne mit. Dass Fernando Alonso (4./+0,209) nicht noch schneller war, lag in erster Linie am Verkehr auf seiner schnellsten Runde. Der Spanier setzte auch den Trend fort, seinen Teamkollegen Felipe Massa (8./+0,632) klar im Griff zu haben. Letzterer schaffte mit weichen Reifen keine entscheidende Steigerung.
Ferrari im Renntrimm sehr stark
Doch Ferrari hinterließ besonders im Renntrimm einen starken Eindruck, während Red Bull und möglicherweise auch McLaren für das Qualifying zu favorisieren sind. Allerdings setzte sich bei Red Bull die fast schon unheimliche Serie kleiner Pannen fort, als an Vettels linkem Vorderrad etwas zu flattern begann. Der Deutsche kam an die Box, wo sich die Mechaniker des Problems annahmen - ohne weitere Konsequenzen.
Der Speed ist für Red Bull nicht das Problem: "Jeder Fahrer würde alles dafür geben, mit Vollgas durch die Kurven fünf und sechs zu fahren. Der Red Bull kann das. Das ist ein sehr gutes Zeichen", fiel dem ehemaligen Formel-1-Piloten Anthony Davidson auf. Nicht ganz so schnell scheint der Mercedes-Silberpfeil von Michael Schumacher (5.) und Nico Rosberg (6.) zu sein. Übrigens: Schumacher war diesmal um eine Zehntelsekunde schneller als sein Teamkollege.
Erster Verfolger der Top 8 war Williams-Pilot Rubens Barrichello, der seinem Stallgefährten Nico Hülkenberg (13.) wieder fast eine halbe Sekunde abnahm. Hülkenberg hofft aber, dass er dank seiner Fitness im Rennen besser aussehen wird als so mancher Konkurrent: "Heute ist es noch einmal heißer als gestern. Es könnte von mir aus um ein paar Grad kühler sein, aber Problem ist es keines. Die Situation ist für alle gleich."
Sutil testet "Haifischflosse"
Etwas mehr erwartet hatte sich womöglich Adrian Sutil, der seinen Force India im Qualifying erneut in die Top 10 stellen möchte und heute Morgen mit einer Sekunde Rückstand Elfter wurde. Der Deutsche testete einen Airbox-Fortsatz im Stile einer "Haifischflosse" und drehte mit weichen Reifen gleich zwei schnelle Runden hintereinander. Im zweiten Versuch ging er knapp am Schweizer Sébastien Buemi (Toro Rosso/12.) vorbei.
Renault konnte an die Pace von gestern nicht anknüpfen, dafür gab Timo Glock (Virgin) ein deutliches Lebenszeichen von sich: Glock war als 19. bester Vertreter der neuen Teams und büßte weniger als vier Sekunden auf die Bestzeit ein - so schnell war Virgin noch nie! Auch Jarno Trulli (Lotus) mischte in diesen Regionen mit. Nur das HRT-Team mit Bruno Senna und Karun Chandhok lag neuerlich abgeschlagen am Ende des Feldes.