• 26. März 2010 · 08:02 Uhr

Wetter verzerrt Training - Hamilton vor Button

McLaren dominiert das zweite Freie Training zum Grand Prix von Australien - Lokalmatador Mark Webber Dritter vor Michael Schumacher

(Motorsport-Total.com) - Der Regen kam später als erwartet, aber er kam: Rechtzeitig zu Beginn des zweiten Freien Trainings in Melbourne begann es heute zu tröpfeln - zunächst nur schwach, sodass es schnell wieder abtrocknete, dann aber doch stärker. So verkam die zweite Session auf dem Albert-Park-Circuit zu einem schwer durchschaubaren Wechselspiel der Bedingungen.

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Lewis Hamilton sicherte sich - begünstigt vom Wetter - die Freitagsbestzeit Zoom Download

Im Finish gelang einigen Fahrern auf abtrocknender Piste noch eine Zeitenverbesserung, doch die Spitze blieb unangetastet: McLaren brachte Lewis Hamilton (1:25.801 Minuten) und Jenson Button (+0,275) auf die Plätze eins und zwei. Die beiden waren nach dem ersten von zwei Regenschauern am schnellsten und waren auch in den Schlussminuten noch einmal ordentlich unterwegs, doch letztendlich konnten sie sich nicht mehr steigern.

Button hatte sogar Glück, als er im letzten Run beinahe auf den Sauber von Pedro de la Rosa aufgefahren wäre. Auch Sebastian Vettel leistete sich eine Schrecksekunde: Unter Druck von Red-Bull-Teamkollege Mark Webber, der mit 0,447 Sekunden Rückstand starker Dritter wurde, wollte der Deutsche wohl etwas zu viel, kam mit einem Rad beim Anbremsen von der Strecke ab und schlitterte ins Kiesbett. Vettel musste daraufhin an die Box fahren und blieb auf Rang 16 festgenagelt.

Red Bull und Ferrari nicht im Spitzenfeld

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Großer Rückstand: Sebastian Vettel deckte seine Karten heute noch nicht auf Zoom Download

Dem Beinahe-Sieger von Bahrain fehlten unterm Strich 3,333 Sekunden auf Spitzenreiter Hamilton. Damit lag er erstaunlicherweise zwischen den Dominatoren des Saisonauftakts, Fernando Alonso und Felipe Massa (beide Ferrari). Die vermeintlichen Topteams Red Bull und Ferrari also nicht ganz vorne, stattdessen die Silberpfeile von McLaren und Mercedes am Drücker - dieses Szenario kommt allen bekannt vor, die den Freitag in Bahrain verfolgt haben...

Einen ersten Lichtblick gab es im zweiten Freien Training für Michael Schumacher, denn der siebenfache Weltmeister drehte in den letzten Minuten eine schnelle Runde nach der anderen und konnte sich bis auf Platz vier verbessern. Damit blieb er um 0,710 Sekunden hinter Hamilton zurück, aber er distanzierte erstmals in einer Trainingssession seinen Mercedes-Stallkollegen Nico Rosberg (10.) - immerhin um 0,445 Sekunden.

Dabei hatte der Nachmittag für ihn alles andere als positiv begonnen, denn nach nicht einmal einer halben Stunde begann sein Mercedes-V8-Motor beim Drücken des Speedlimiters in der Boxengasse auffällig zu stottern. Schumacher musste seinen Ingenieuren Zeit geben, um das Einstellungsproblem zu beheben, und konnte erst später wieder auf die Strecke gehen. Dort blieb er dann als Vierter knapp vor Vitaly Petrov (Renault) und Sébastien Buemi (Toro Rosso).

Sutil von der ersten Runde an schnell


Fotos: Großer Preis von Australien


Regenspezialist Adrian Sutil (Force India), der heute Morgen noch Paul di Resta zuschauen musste, fühlte sich im Einsatz trotz der 90 Minuten Trainingsrückstand von Anfang an wohl und wurde unterm Strich mit 1,033 Sekunden Rückstand Siebter, knapp vor seinem Teamkollegen Vitantonio Liuzzi, Rubens Barrichello (Williams) und Rosberg. Barrichello hatte übrigens während des Regens am Funk eine kleine Auseinandersetzung mit seinem Renningenieur, weil er nicht auf die Strecke gehen wollte.

Der Schnellste des Vormittags, Robert Kubica, wurde Elfter - und dass sein russischer Renault-Teamkollege Petrov deutlich flotter unterwegs war, beweist, wie wenig Bedeutung man den Nachmittagszeiten beimessen sollte. Das gilt auch für die beiden Sauber-Piloten auf den Rängen zwölf und 13, die zumindest vor weiteren Problemen verschont blieben und gemeinsam stattliche 48 Runden absolvieren konnten.

Der mit Abstand fleißigste Pilot der Session war allerdings Jaime Alguersuari (19./Toro Rosso), der bei allen Bedingungen auf der Strecke blieb, um möglichst viele Eindrücke für den Rest des Wochenendes mitzunehmen. Alguersuari überquerte Start und Ziel nicht weniger als 43 Mal. Ganz im Gegensatz dazu blieben Lucas di Grassi (Virgin) sowie die beiden HRT-Rookies Bruno Senna und Karun Chandhok komplett ohne Zeit.

HRT: Zu früh gefreut...

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Der Inder Karun Chandhok kam ohne sein Auto zu Fuß an die Box zurück Zoom Download

"Das war ermutigend", hatte Senna zu Mittag noch ausrichten lassen. "Wir hatten keine mechanischen Probleme und es gab nur ein Teil am Unterboden, das wir bearbeiten mussten. Ansonsten war es ein guter Auftakt - das könnte ein konkurrenzfähiges Wochenende werden!" Doch er selbst ging am Nachmittag gar nicht auf der Strecke, während Chandhok gleich beim ersten Versuch nur ein paar Meter weit kam...

Über Probleme technischer Natur beklagte sich auch Jarno Trulli: "Du kannst den Motor nicht kontrollieren, er ist total unruhig. Am schlimmsten ist das Stottern beim Beschleunigen. Entweder setzt er ganz ein - oder gar nicht", schimpfte der Lotus-Pilot am Boxenfunk. Sein Teamkollege Heikki Kovalainen fuhr immerhin wieder Bestzeit im eigenen Grand Prix der neuen Teams, die wie schon in Bahrain meilenweit hinter dem Rest des Feldes liegen.

Durch die wechselhaften Wetterbedingungen trat noch eine weitere Unannehmlichkeit auf, nämlich die, dass die Teams kaum Gelegenheit hatten, die harten und die weichen Bridgestone-Trockenreifen miteinander zu vergleichen. Dafür ergaben die Runs auf feuchter Strecke mit den Intermediates, dass diese früh zu grainen beginnen. Interessant sind diese Erkenntnisse insofern, als es auch morgen und am Sonntag regnen könnte.

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