Vettel reist selbstbewusst nach Australien
Der aufgrund einer defekten Zündkerze vergebene Sieg von Bahrain ist vergessen: Sebastian Vettel freut sich auf das Rennen in Melbourne
(Motorsport-Total.com) - Beim Saisonauftakt in Bahrain sah Sebastian Vettel 30 Runden lang wie der sichere Sieger des Rennens aus. Doch eine defekte Zündkerze führte dazu, dass der Red-Bull-Renault auf den Geraden plötzlich wesentlich langsamer war als die Konkurrenz. Die Folge: Beide Ferrari-Piloten sowie Lewis Hamilton zogen an Vettel vorbei, der Vize-Weltmeister erreichte das Ziel als Vierter.
Schon in der vergangenen Saison kostete Vettel die vergleichsweise hohe Defektanfälligkeit seines Red Bulls den möglichen WM-Titel. Doch der Wahl-Schweizer ist nicht der Typ, der über derartige Vorfälle allzu lange lamentiert. Stattdessen beteuert er im Interview mit 'dpa', das erste Rennen der Saison bereits abgehakt zu haben.
Inzwischen stehe längst die Vorfreude auf das kommende Rennwochenende in Australien im Vordergrund. Dort möchte Vettel erneut um den Sieg kämpfen. Eine Überlegenheit der Ferrari-Piloten fürchtet er angesichts der in Bahrain gezeigten Leistungen nicht. Im Gegenteil: "Wir waren zu jedem Zeitpunkt schneller als die Ferraris, auch mit weichen Reifen - und am Ende des ersten Abschnitts sogar noch schneller."
In dieser Saison komme dieser Teildisziplin des Rennfahrens - dem Haushalten mit den Reifen - eine größere Bedeutung zu als in der Vergangenheit. Während des Rennens nachzutanken ist nicht mehr erlaubt. Dies hat zur Folge, dass aufgrund der hohen Benzinlast die Reifen speziell im ersten Renndrittel stark beansprucht werden. Zudem wollte zumindest in Bahrain praktisch jeder Fahrer mit einem einzigen Reifenwechsel über die Runden kommen.
"Ferrari hatte mit den Reifen mehr zu kämpfen als wir", urteilt Vettel. Red Bull habe dagegen im schonenden Umgang mit den Pneus einen großen Schritt nach vorne gemacht. Vettel konzentriert sich lieber auf die eigenen Stärken, weshalb er auch Michael Schumachers Leistungspotenzial schlecht einschätzen kann. "Das hängt von der Leistungsstärke von Mercedes ab. Das betrifft übrigens auch seinen Teamkollegen Nico Rosberg."