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McLaren bestätigt Rolle als Mitfavorit
Die britischen Silberpfeile legten einen "soliden" Auftakt hin, sehen für den Rest des Wochenendes aber noch Steigerungspotenzial
(Motorsport-Total.com) - Nach dem Wirbel um das revolutionäre Aerosystem, das durch das Knie des Fahrers gesteuert und von der FIA als legal eingestuft wird, begann für McLaren heute in Bahrain quasi der Ernst der neuen Saison - und das gar nicht schlecht: Lewis Hamilton belegte am Ende der beiden Freien Trainings den zweiten, Jenson Button den vierten Platz.
"Das fühlte sich nicht so verkehrt an", lautet Hamiltons erste Bilanz. Aber auch der Weltmeister von 2008 kann das neue Kräfteverhältnis in der Königsklasse des Motorsports noch nicht entschlüsseln: "Wir wissen nach wie vor nicht genau, wo die verschiedenen Teams stehen, weil alle mit unterschiedlichen Benzinmengen unterwegs waren. Dementsprechend sollte man die heutigen Ergebnisse nicht auf die Goldwaage legen."
Hoher Reifenverschleiß
"Es war ziemlich heiß", berichtet Hamilton, "daher war der Verschleiß beider Reifentypen recht hoch. Das kriegen wir aber in den Griff, glaube ich. Man richtet den Fahrstil darauf aus und passt sich von Runde zu Runde besser an. Schwer fällt mir, auf einem Longrun eine Rundenzeit anzuvisieren. Je weniger man am Anfang eines Stints pusht, desto mehr Potenzial haben die Reifen am Ende. Aber das ist nicht einfach einzuschätzen."
Der neue Streckenabschnitt hat es ihm nicht gerade angetan: "Es ist dort sehr wellig und knifflig, aber wenigstens sitzen alle im selben Boot", meint der 25-Jährige. "Außerdem fühlt sich unser Auto mit viel Benzin sehr schwer an - es will auf der Bremse einfach nicht langsamer werden. Dafür ist die Balance in den schnellen Kurven besser. Das Untersteuern müssen wir wegbekommen, denn das ist auch mit weniger vollen Tanks nicht anders."
Im Stallduell der britischen Weltmeister gab es heute ein 1:1, denn am Vormittag war Button um eine Zehntelsekunde schneller, am Nachmittag hatte Hamilton die Nase vorne. Doch darum ging es ohnehin noch nicht: "Ich habe festgestellt, dass es hier sehr schwierig ist, die Hinterreifen nicht zu verschleißen, vor allem mit der weicheren Mischung", gibt Button zu Protokoll. "Daher hat man meistens ziemlich starkes Übersteuern."
"Der neue Streckenabschnitt hat einige Bodenwellen. Die Kurven sechs und sieben sind besonders schwierig, weil man so spät wie möglich bremsen möchte, aber dann setzt das Auto stark auf und man kann auch nicht weit sehen", erklärt der McLaren-Neuzugang. "Dementsprechend muss man dort etwas früher bremsen, auch sanfter, damit die Front nicht durch die Kurve schiebt. Damit ist man für die nächste Kurve besser dran."
Button mit der Balance unzufrieden
"Wir arbeiten nach wie vor am Setup", berichtet Button. "Das geht sowieso nur in der Session am Nachmittag, weil man dafür die Reifentypen miteinander vergleichen muss. Leider herrscht dann immer extrem viel Verkehr. Zumindest wissen wir jetzt ungefähr, wo wir mit unserem Auto stehen und wo wir es haben wollen. Nun können wir am Abend daran arbeiten, ein paar Dinge für morgen auszusortieren."
Insgesamt ist der amtierende Champion mit der Performance nicht unzufrieden: "Ich glaube, das war ganz in Ordnung", gibt Button zu Protokoll. "Wir können mit der Leistung des Autos einigermaßen glücklich sein, auch wenn wir wissen, dass es noch Bereiche gibt, an denen wir arbeiten müssen. Die Basis scheint aber zu stimmen. Was wir noch besser hinbekommen müssen, als es derzeit der Fall ist, ist die Balance."
"Heute ging es vor allem darum", teilt Teamchef Martin Whitmarsh nach dem ersten Trainingstag der neuen Saison mit, "eine Referenz für den Rest des Wochenendes zu schaffen. Auf einer sehr 'grünen' und staubigen und mancherorts auch welligen Strecke haben wir uns darauf konzentriert, vom Setup her für beide Fahrer eine gute Basis zu finden, ehe wir uns mit den Reifen beschäftigten. Dafür legten wir mehrere Longruns ein."
"Wie erwartet ist es durch die hohen Benzinmengen schwierig, die Teams miteinander zu vergleichen, aber wir sind optimistisch, dass wir konkurrenzfähig sein werden", glaubt der Brite und fügt an: "Heute Nachmittag hatten wir ein kleines Problem, als sich bei Lewis die Kamera von der Nase löste. Es entstand aber kein Schaden dadurch und er konnte weiterfahren. Jetzt konzentrieren wir uns auf das Verhalten der Reifen und auf die Balance. Der Start war solide."