Mit Franco Colapinto: Neue Chance auf einen Argentinien-Grand-Prix?
1998 fand zum letzten Mal ein Formel-1-Rennen in Argentinien statt - Doch dank des Aufstiegs von Franco Colapinto keimt Hoffnung auf eine Rückkehr auf
(Motorsport-Total.com) - Die Möglichkeit eines Formel-1-Grand-Prix in Argentinien könnte durch den jüngsten Aufstieg des argentinischen Fahrers Franco Colapinto in die Königsklasse einen neuen Impuls erhalten. Formel-1-CEO Stefano Domenicali zeigte sich kürzlich begeistert von der Idee, Argentinien wieder im Kalender zu sehen.
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Franco Colapinto hat schon jetzt eine große Fangemeinde in der Formel 1 Zoom Download
"Ich war das letzte Mal 1997 dort in Buenos Aires zum Rennen - ein Zeichen dafür, dass man doch nicht mehr ganz jung ist, aber das ist das Leben", scherzt der Italiener in einem Podiumsgespräch von Autosport Business und deutet an, dass eine Rückkehr der Formel 1 nach Argentinien durchaus realistisch sei.
"Ich hoffe wirklich, dass all die Bemühungen für das Land und das, was Franco tut, Argentinien schon bald die Chance geben werden, in Südamerika Gastgeber zu sein - hoffentlich eher früher als später." Aktuell ist die Formel 1 dort nur in Brasilien vertreten. An diesem Wochenende gastiert sie in Mexiko/Nordamerika.
Die Rolle von Colapinto als Repräsentant Argentiniens in der Formel 1 scheint jedoch neue Hoffnungen auf eine Austragung in Buenos Aires zu entfachen.
Martin Migoya, CEO des argentinischen Technologieunternehmens Globant und Unterstützer des Williams-Teams, sagt: "Die Sterne stehen jetzt günstig. Wir haben eine Partnerschaft mit der Formel 1 geschlossen, und Franco ist in die Formel 1 aufgestiegen."
"Das ist wichtig für uns. Nicht nur, weil wir ein argentinisches Unternehmen sind, das in Argentinien geboren wurde, global wurde und zum ersten Mal hier sein kann, sondern weil das genau das Gleiche ist, was mit Franco passiert", so Migoya.
Er sieht Colapinto als Symbol für das Engagement und den Stolz Argentiniens: "All das passiert mit viel Anstrengung, Demut und harter Arbeit, und irgendwann führt es zu wunderbaren Ergebnissen. Unsere Partnerschaft hier, zusammen mit unserer Unterstützung von Williams und Franco, ist extrem wichtig für unser Land, für unsere Region. Es wird schön sein, zu sehen, wie sich die Dinge weiterentwickeln."
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2002: 0 Rennen rein, 0 Rennen raus - Bereits im dritten Jahr in Folge gibt es exakt die gleichen 17 Rennen. Damals endet die Saison übrigens bereits Mitte Oktober in Suzuka - zwei Monate früher als in der Saison 2020. Deutschland hat mit Hockenheim und dem Nürburgring auch noch zwei Grands Prix. Fotostrecke
Ein Formel-1-Rennen in Argentinien wäre nicht das erste seiner Art. Die Geschichte des Landes mit der Königsklasse reicht zurück bis 1953, als das erste Rennen in Buenos Aires stattfand. Lokalheld Juan Manuel Fangio, fünffacher Formel-1-Weltmeister, machte das Land zu einer festen Größe in der damaligen Ära.
Bis in die späten 1990er-Jahre war der Grand Prix in Buenos Aires mit Unterbrechungen im Rennkalender vertreten. 1998 fand das letzte Rennen dort statt.
Eine Rückkehr der Formel 1 nach Argentinien wäre nicht nur eine sportliche Attraktion, sondern auch ein bedeutendes wirtschaftliches Ereignis für das Land und die Region. Das technische Know-how, die logistischen Herausforderungen und die Medienpräsenz, die mit einem Formel-1-Rennen verbunden sind, könnten neue Investitionen und internationale Aufmerksamkeit nach Argentinien lenken.
Zudem würde es den südamerikanischen Fans eine neue Gelegenheit bieten, die Formel 1 in ihrer Nähe zu erleben, nachdem Colapinto bereits in Austin viele argentinische Fans zujubelten und ähnliches auch für Mexiko und Brasilien erwartet wird.
Domenicali bleibt optimistisch, was eine mögliche Rückkehr angeht, warnt jedoch auch vor zu viel Eile: "Wir sind eine weltweite Meisterschaft, aber wie in jeder Partnerschaft braucht es beide Seiten. Wir sind bereit, also lassen wir uns überraschen."