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"Weiß nicht, was der Typ will": Muss sich Wolff jetzt mit Mintzlaff vertragen?
Mercedes hat einen neuen Teamausrüster ab der Saison 2025 gefunden - doch der bringt eine brisante Personalkonstellation mit
(Motorsport-Total.com) - Wie viel Sprengstoffpotenzial birgt dieser Deal?
Knapp zwei Wochen ist es her, da lobte Adidas-Chef Björn Gulden die Formel 1 als einen "Sport, der ein starkes Wachstum hat - auch bei der jüngeren Generation". Und verriet im Interview mit der Bild-Zeitung, dass der Sportartikelhersteller seine Fühler in Richtung eines Engagements in der Königsklasse ausgestreckt hat, um unter anderem die Lücke zu schließen, die der Abgang der deutschen Fußball-Nationalmannschaft zu Nike hinterlässt.
Gulden: "Wir reden mit mehreren Mannschaften. Die meisten Formel-1-Verträge laufen bis 2026. Ich hoffe, dass wir da zu einem Abschluss kommen."
Adidas wird Mercedes-Ausrüster in der Formel 1
Mittlerweile ist klar: Das hat geklappt. Wenngleich ein offizielles Statement der beiden Großkonzerne noch aussteht, kann Motorsport-Total.com einen entsprechenden Bild-Bericht bestätigen: Adidas wird zur neuen Saison Ausrüster des Mercedes-Rennstalls.
Erste Entwürfe des Team-Kits sollen den Silberpfeil-Verantwortlichen bereits vorliegen, die Gulden noch aus Puma-Zeiten kennen, wo der Norweger vor seinem Wechsel zu Adidas verantwortlich war - nun kommt es erneut zur Zusammenarbeit.
Der Weltkonzern mit den drei Streifen aus Herzogenaurach, und das deutsche Werksteam in der Formel 1: Klingt nach einem passenden Match - entstünde dadurch nicht eine brisante Personalkonstellation: Denn im Aufsichtsrat von Adidas sitzt seit Mitte Mai Red-Bull-Oberboss Oliver Mintzlaff!
Zur Erinnerung: Das Verhältnis zwischen Mercedes-Teamchef Toto Wolff und Mintzlaff gilt als äußerst angespannt. "Ich weiß nicht, was der Typ will", hatte Wolff im ORF Anfang Mai auf eine öffentlich vorgetragene Schelte von Mintzlaff reagiert und gemutmaßt: "Vielleicht will er in der Zeitung stehen."
Wolff: Mintzlaff "neigt zu Kraftausdrücken"
Mintzlaff hatte sich ursprünglich im Interview mit der Bild am Sonntag über Mercedes' dauerndes Anbaggern an Superstar Max Verstappen beschwert. Seitdem haben die Silberpfeile ihre Bemühungen um den Niederländer aber nur noch intensiviert, zuletzt macht sogar Mercedes-CEO Ola Källenius Verstappen schöne Augen und kommentierte öffentlich: "Max würde Silber auch gut stehen."
Das Verhältnis zwischen Mintzlaff und Wolff dürfte sich dadurch kaum verbessert haben. In Spielberg verrät der Wiener am Wochenende, dass er Mintzlaff seit dem verbalen Schlagabtausch in den Medien nicht mehr gesprochen habe, geschweige denn ihm begegnet sei. Grüßen wolle er den Red-Bull-Boss eigenen Angaben zufolge aber auch in Zukunft ...
Zumindest eine Basis für Gespräche scheint also noch zu bestehen - in der Vergangenheit habe er schon "einige" Unterhaltungen mit Mintzlaff gehabt, gibt Wolff zu: "Und am Anfang habe ich mir gedacht, dass der Mintzlaff, der ja auch zu Kraftausdrücken neigt, deswegen geholt worden ist, weil er diese Firma quasi mit eiserner Faust führen kann."
Mittlerweile ist der Österreicher davon aber nicht mehr überzeugt: "So, wie es sich seit Anfang des Jahres entwickelt hat, werden die Entscheidungen woanders getroffen. Ich glaube, dass sie schon wollten, dass diese Horner-Geschichte so gehandhabt wird, wie es sich gehört hätte. Und das ist nicht passiert", sagt Wolff zum zwischenzeitlichen Chaos bei Red Bull und der Affäre um den Teamchef zu Saisonbeginn.
Ex-Mercedes-Mann sitzt schon im Adidas-Aufsichtsrat
Allein: Dass Wolff und Mintzlaff sich wegen des Adidas-Deals bald gemeinsam an einem Tisch wiederfinden, davon ist ohnehin nicht auszugehen - der Aufsichtsrat ist schließlich nicht ins operative Tagesgeschäft eingebunden.
Auch Überschneidungen mit anderen Branchen sind handelsüblich: So sitzen bei Adidas unter anderem Top-Manager von SAP und Bertelsmann, und mit Ex-Daimler-Aufsichtsrat Bodo Uebber sogar jemand mit Mercedes- und Formel-1-Vergangenheit, mit in der Runde.
Aber: Ein pikantes Detail bleibt, dass das 16-köpfige Gremium - seit der Hauptversammlung Mitte Mai in Fürth nun also inklusive des Red-Bull-Bosses - sehr wohl Einblick in die Vertragsinhalte und damit auch Zahlen zum Deal mit Mercedes hat ...
Hamilton: Hilfiger "nicht mit zu Ferrari"
Klar ist mit der neuen Kooperation außerdem: Mercedes' aktuelle Deals mit Puma, die etwa Rennanzüge und Handschuhe stellen, und Tommy Hilfiger, verantwortlich für die Teamkollektion, laufen aus. Den Hilfiger-Deal hatte seinerzeit Superstar Lewis Hamilton eingefädelt, der Mercedes mit Saisonende in Richtung Ferrari verlässt.
Nach Maranello folgen wird ihm sein Modepartner jedoch nicht: "Ich weiß ehrlich gesagt nicht, was das Team plant. Aber Ferrari hat seine eigenen Sachen am Laufen. Deswegen werden sie nicht mit uns zu Ferrari kommen", sagt Hamilton in Bezug auf Hilfiger zu Motorsport-Total.com.