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Gericht entscheidet Sponsorenstreit zwischen Haas und Uralkali
Der Rechtsstreit zwischen Haas und dem früheren Sponsor Uralkali ist beendet: Ein Gericht in der Schweiz spricht ein Urteil, bei dem sich beide als Sieger verkaufen
(Motorsport-Total.com) - Das Schweizer Schiedsgericht hat im jahrelangen Streit zwischen dem Haas-Team und dem früheren Sponsor Uralkali ein Urteil gesprochen. Es ging um die Entscheidung des amerikanischen Rennstalls, seinen Sponsorenvertrag mit dem russischen Unternehmen nach dem militärischen Einmarsch Russlands in die Ukraine zu beenden.
Das Gericht sah es als berechtigt an, dass Haas das Sponsoring mit dem Unternehmen von Dmitri Masepin einseitig aufkündigte, dafür muss das Team Uralkali aber bereits geleistete Zahlungen zurückerstatten - was beide Seiten als Sieg für sich verbuchen.
Die beiden Parteien hatten seit der Trennung im März 2022 gestritten. Haas hatte damals nicht nur den Sponsorenvertrag mit Uralkali aufgelöst, sondern sich zudem auch noch von Fahrer Nikita Masepin getrennt, der 2021 an der Seite von Mick Schumacher für den Rennstall unterwegs gewesen war.
Das Unternehmen von Nikitas Vater Dmitri Masepin wollte das aber nicht auf sich sitzen lassen und forderte die 13 Millionen US-Dollar zurück, die man bereits für die Saison bezahlt hatte.
Damals erklärte Uralkali, es handele "zum Schutz seiner Interessen im Einklang mit den geltenden rechtlichen Verfahren und behält sich das Recht vor, ein Gerichtsverfahren einzuleiten, Schadenersatz zu fordern und die Rückzahlung der erheblichen Beträge zu verlangen, die Uralkali für die Formel-1-Saison 2022 gezahlt hatte".
Das Unternehmen erklärte, es habe Haas "den größten Teil der Sponsorengelder für die Saison 2022" zur Verfügung gestellt und vertrat die Auffassung, dass "angesichts der Tatsache, dass das Team den Sponsorenvertrag vor dem ersten Rennen der Saison 2022 gekündigt hat, Haas somit seinen Verpflichtungen gegenüber Uralkali für die diesjährige Saison nicht nachgekommen ist".
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Haas wies die Forderungen seines Sponsors jedoch zurück und ließ den Fall vor dem Gericht klären, bei dessen Entscheidung sich beide nun als Sieger wähnen - zumindest schreiben sie das in ihren jeweiligen Pressemitteilungen so.
In einem Statement von Uralkali heißt es: "Das Gericht stellte fest, dass Haas gegen den Vertrag verstieß, und verpflichtete das Team, eine Entschädigung an Uralkali zu zahlen." Und: "Das Gericht wies auch alle Gegenforderungen des Teams gegenüber dem Unternehmen zurück."
Bei Haas liest sich das gleiche Urteil hingegen so: "Das Schiedsgericht entschied, dass Haas einen 'berechtigen Grund' hatte, seinen Sponsorenvertrag mit Uralkali zu kündigen, und wies die Ansprüche von Uralkali wegen Vertragsbruchs zurück."
"Das Schiedsgericht kam zu dem Schluss, dass Haas unter Berücksichtigung aller Fakten bezüglich der Beziehung zwischen den Parteien, einschließlich der Verbindungen von Uralkali zu Russland, 'nicht zugemutet werden konnte, den Sponsoringvertrag unter diesen Umständen fortzusetzen'".
Weiter: "Das Panel wies darauf hin, dass mehrere andere Sportorganisationen ihre Beziehungen zu russischen Unternehmen unmittelbar nach der Invasion in die Ukraine beendet hätten und daher die Gefahr bestehe, 'dass Haas bald die letzte nicht-russische Sportmannschaft sein könnte, die weiterhin einen russischen Namenssponsor hat'."
"Dementsprechend entschied das Panel, dass das Sponsoring zum Zeitpunkt der Kündigung durch Haas effektiv beendet war und ordnete an, dass Haas den Teil der Sponsoringgebühr, der auf den Zeitraum vor der Kündigung entfällt, einbehalten und den Restbetrag an Uralkali zurückzahlen muss."
Das Urteil - basierend auf der Mitteilung von Haas - bedeutet also, dass Haas den Teil der Sponsoringgebühr, der den Zeitraum bis zum 4. März 2022 abdeckt, behalten darf, den Restbetrag von insgesamt 13 Millionen US-Dollar zurückerstatten muss und keine Entschädigung an Uralkali zahlen muss.