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Budgetobergrenze ab 2026: Weniger Ausnahmen, mehr Ärger?
Ab 2026 wird auch der Kostendeckel in der Formel 1 neu geregelt - Doch es regt sich Missmut, unter anderem über die Einbeziehung des Mutterschaftsurlaubs
(Motorsport-Total.com) - Im Rahmen der laufenden Bemühungen um ein neues Concorde-Agreement, dessen Dokumente vor kurzem an die Teams verteilt wurden, haben die Gespräche darüber begonnen, wie sich der Kostendeckel in das Gesamtbild einfügen wird.
© Motorsport Images
Was zum Kostendeckel zählt und was nicht, konnte vor allem die Mitarbeiter treffen Zoom Download
Das derzeitige System mit einer Obergrenze von 135 Millionen Dollar und einer Laufzeit bis 2026 scheint sich trotz der Kontroverse um Red Bulls Ausgabenüberschreitung im Jahr 2021 bewährt zu haben. Allerdings gab es Diskussionen darüber, was alles unter das System fällt. So hat sich Williams erfolgreich für eine Anhebung der Investitionsobergrenzen für die weniger starken Teams eingesetzt.
Im Rahmen der Gespräche über das neue Concorde-Agreement für 2026 wird es wohl einen überarbeiteten Ansatz geben, bei dem im Gegenzug für die Erhöhung des Gesamtlimits auf 220 Millionen Dollar mehr in den Umfang des Kostendeckels aufgenommen und die Liste der Ausnahmen gleichsam reduziert wird.
So sollen zum Beispiel einige der externen Kapitalausgaben gestrichen und in den Gesamtkostenrahmen aufgenommen werden, um den Teams die Möglichkeit zu geben, Investitionen zu tätigen, wenn ihnen der Sinn danach steht.
Motorsport.com hat jedoch erfahren, dass eines der Hauptärgernisse des ersten Vorschlags zur Kostendeckelung ab 2026 darin besteht, dass einige frühere Ausnahmeregelungen in Bezug auf Personal nur zum Umfang der Obergrenze zählen sollen.
Insbesondere die Einbeziehung des Mutterschaftsurlaubs hat Befürchtungen ausgelöst, dass die Teams eher davon abgehalten werden könnten, weibliche Mitarbeiter einzustellen.
Leiden am Ende die Mitarbeiter der Teams?
Denn wenn das Personal bezahlten Mutterschaftsurlaub nimmt, müssten die Teams in der Zwischenzeit Ersatz einstellen, was insgesamt zusätzliche Kosten verursachen würde. Derzeit umfasst eine der wichtigsten Ausnahmen im Finanzreglement der Formel 1 noch alle Kosten im Zusammenhang mit Mutterschaftsurlaub, Vaterschaftsurlaub, gemeinsamem Elternurlaub oder Adoptionsurlaub.
Eine weitere Frage, die diskutiert wird, betrifft die Bewirtung der Mitarbeiter, zum Beispiel bei Sommer- oder Weihnachtsfeiern. Würden diese unter die Kostengrenze fallen, könnten sich die Teams zweimal überlegen, ob sie sie veranstalten wollen - was für die hart arbeitenden Mitarbeiter ein Nachteil wäre.
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Dem Vernehmen nach gibt es seitens der Teams jedoch genügend Bedenken gegen die Einbeziehung der oben genannten Ausnahmen in den Kostendeckel, dass sie mit ziemlicher Sicherheit aus dem Geltungsbereich herausgenommen werden.
Eine Quelle, die mit der Angelegenheit vertraut ist, rechnet damit, dass das Endergebnis eine Reduzierung des Kostendeckels auf etwa 215 Millionen Dollar sein würde, wobei Posten wie Mutterschaftsurlaub und Partys außen vor bleiben würden.
Toto Wolff sieht noch einige kritische Punkte
Mercedes-Teamchef Toto Wolff ging zwar nicht auf Einzelheiten ein, sagte aber am vergangenen Rennwochenende in Imola, dass es offensichtliche Punkte gebe, die an den vorgelegten Vorschlägen noch geändert werden müssten. "Ich denke, wir haben die grundlegenden Bedingungen und die Vorstellungen der Formel 1 für die nächste Fünfjahresperiode verstanden", sagte der Österreicher.
"Es gibt einige gute Nachrichten darin. Es gibt ein paar Dinge, die wir diskutieren werden - pro und contra. Und natürlich wird es einige Verhandlungen geben. Aber wir wollen das Gleiche erreichen, nämlich die Entwicklung des Sports. Das bedeutet, dass der Gewinn wächst, und davon profitieren die Teams und der Sport."
Red-Bull-Teamchef Christian Horner fügte hinzu: "Es ist die übliche Diskussion: Die Teams wollen mehr, und der Promoter will mehr. Aber das, was wir haben, funktioniert relativ gut, und ich denke daher, dass die Grundlagen alle relativ solide sind."
"Wenn der Sport weiter wächst, gibt es Bereiche, in denen wir die Vereinbarung anpassen können. Aber was die Basis betrifft, wird eher eine Anpassung als Revolution."