• 03. Mai 2024 · 08:58 Uhr

Aus 2023 gelernt: Las Vegas verkauft jetzt 10.000 "Billigtickets"

Was die Verantwortlichen des Formel-1-Rennens in Las Vegas in diesem Jahr anders machen wollen und warum es 2024 günstigere Ticketangebote gibt

(Motorsport-Total.com) - Liberty Media als Ausrichter des Las-Vegas-Grand-Prix gelobt Besserung. Laut Event-Geschäftsführerin Renee Wilm soll das Ticketangebot für das zweite Formel-1-Rennen auf dem Las Vegas Strip Circuit in der Saison 2024 ausdrücklich auch "Einsteigerpreise" enthalten und nicht mehr nur Gutverdiener ansprechen.

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Formel 1 vor der Kulisse der US-amerikanischen Spielerstadt Las Vegas Zoom Download

Das sei "eine der wichtigsten Erkenntnisse" aus der Nachbetrachtung der Premierenveranstaltung 2023, sagte Wilm vor dem Miami-Grand-Prix 2024 auf der Motorsport.com-Bühne im Soho Beach House in Miami. Tenor: "Wir wollen eine Produktpalette anbieten, die eine breitere Fanbasis anspricht."

"Bisher haben wir uns sehr stark auf [zahlungskräftige Kunden] und VIP-Gäste konzentriert. Das ging auf die Erfahrungen aus dem ersten Jahr in Miami zurück. Das führte aber dazu, dass sich viele Formel-1-Fans die Tickets [für Las Vegas] nicht leisten konnten. Und wir wollen niemals unsere Fans ausgrenzen", sagte Wilm.

Deshalb sei das Ticketangebot für 2024 "komplett überarbeitet" worden. "Wir bieten jetzt etwa 10.000 zusätzliche, deutlich erschwinglichere Eintrittskarten an", meint Wilm. Sie verweist konkret auf die "Nähe zum Fahrerlager" und auf den ersten Sektor des Stadtkurses. Ziel sei, mit betont günstigen Angeboten auch "Rucksack-Touristen" mit kleinem Budget für einen Streckenbesuch zu begeistern.

"Wir wollen die Messlatte für das Fanerlebnis noch einmal höher legen", sagte Wilm. Denn sportlich habe Las Vegas bereits bei der ersten Ausgabe des Grand Prix auf dem Strip Circuit überzeugt: Das Rennen sei "fantastisch" gewesen.

Die Zuschauer-Situation in Las Vegas 2023

2023 waren über alle Veranstaltungstage hinweg 315.000 Fans vermeldet worden. Wie üblich bei Mehrtages-Events gehen einzelne Personen aber mehrfach in diese Statistik ein, sofern sie an mehreren Tagen an der Veranstaltung teilgenommen haben. Sprich: Wer an allen drei Fahrtagen von den Tribünen aus zusieht, der taucht dreimal in der Zuschauerbilanz auf.

Doch 2023 mussten die Tribünen teilweise gesperrt werden: Verzögerungen im Zeitplan aufgrund von Zwischenfällen auf der Rennstrecke bedeuteten das Schichtende der Sicherheitsdienste. Ergebnis: Beim zweiten Freien Training fuhr die Formel 1 vor einer "Geisterkulisse" ohne Vor-Ort-Zuschauer.


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Und das bei Ticketpreisen von umgerechnet über 900 Euro in der günstigsten Kategorie. So viel hatten die Veranstalter im Vorverkauf nur für die Freien Trainings am Donnerstag verlangt. Später fielen die Preise zwar, blieben aber auf hohem Niveau. Die Krönung: das Eine-Million-Dollar-Ticket für sechs Personen im Wynn-Ressort direkt neben der Rennstrecke.

Was Las-Vegas-Tickets 2024 kosten

2024 präsentieren sich die Veranstalter dagegen deutlich bodenständiger: Auf der offiziellen Grand-Prix-Webseite wird mit Tickets "ab 150 Dollar" geworben, was ungefähr 140 Euro entspricht. Dafür gibt es aber nur Stehplätze. Das Dreitagesticket mit Tribünenplatz dagegen beginnt bei 1.500 Dollar (rund 1.400 Euro). Das teuerste Angebot "Luxury Hospitality" wird für umgerechnet gut 11.700 Euro beworben.

Es geht aber vermutlich noch exklusiver: Manche Preise teilen die Veranstalter ausdrücklich nur "auf Anfrage" mit. Und die vielen Hotels und Kasinos entlang der Strecke schnüren auch 2024 eigene Ticketpakete. Das Wynn-Ressort etwa bietet ein "Grand Fan Package" ab rund 8.500 Euro an, zuzüglich Steuern und Gebühren. Das "Grid Club Package" liegt sogar schon bei über 60.000 Euro - für zwei Personen.

Muss Abu Dhabi um das Saisonfinale zittern?

Und die Veranstalter haben noch größere Träume: Laut Grand-Prix-Chefin Wilm soll Las Vegas das Formel-1-Saisonfinale ausrichten. Das bezeichnet sie als "unglaubliche Chance" für das Rennen.

Allerdings ist Abu Dhabi als aktuelles Finalrennen vertraglich auf Jahre gesetzt. Das ist Wilm bewusst. "Da würden unsere Partner im Mittleren Osten schon ein großes Zugeständnis machen", sagt sie.

"Ich weiß ja aus eigener Erfahrung, wie schwierig es ist, ein Promoter zu sein. Und eine Erkenntnis aus diesem Projekt ist: Wir verstehen nun deutlich besser, was es braucht, eine Veranstaltung dieser Größenordnung auf die Beine zu stellen."

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