Interessenkonflikt? FIA eröffnet Compliance-Untersuchung gegen Wolff
Toto Wolff und Ehefrau Susie stehen im Zentrum von Ermittlungen der FIA - Liegt ein Interessenkonflikt vor? - Formel 1 nennt die Anschuldigungen "falsch"
(Motorsport-Total.com) - Mercedes-Formel-1-Teamchef Toto Wolff und seine Frau Susie werden von der Compliance-Abteilung der FIA wegen eines möglichen Interessenkonflikts untersucht. Die FIA reagierte damit auf Beschwerden von anderen Formel-1-Teamchefs über die Aktivitäten des Paares.
Hintergrund: Toto Wolff ist der Teamchef des Mercedes-Formel-1-Teams, während Ehefrau Susie Geschäftsführerin der F1 Academy ist, die von den kommerziellen Rechteinhabern der Formel 1 betrieben wird.
Dem Vernehmen nach gab es Bedenken, dass die beiden in Informationen eingeweiht sind, die normalerweise nicht über die üblichen Kanäle zugänglich sind - was als Interessenkonflikt angesehen werden könnte.
Die Vermutung liegt nahe, dass Toto Wolff Zugang zu vertraulichem Wissen über die Aktivitäten der FOM hat, das rivalisierenden Teamchefs nicht zur Verfügung steht, während Susie gut über die Diskussionen der Teamchefs informiert ist, die der FOM von Nutzen sein können.
Dies hat zu der Befürchtung geführt, dass vermeintlich geheime Gespräche auf Teamchef-Ebene an die Formel-1-Führungsebene weitergegeben werden könnten.
Einem Bericht des Magazins BusinessF1 zufolge war eine Bemerkung Wolffs in einer kürzlichen Teamchef-Besprechung, die auf Informationen beruhte, die nur von der FOM stammen konnten, der Auslöser für die Beschwerden anderer Chefs.
Während die konkurrierenden Teams ihre Bedenken über die Situation nicht öffentlich geäußert haben, soll FIA-Präsident Mohammed Ben Sulayem auf einen möglichen Interessenkonflikt angesprochen worden sein.
Daraufhin hat Ben Sulayem die Compliance-Abteilung der FIA gebeten, die Angelegenheit zu untersuchen.
In einer Erklärung der FIA vom Dienstag heißt es: "Die FIA ist sich der Medienspekulationen bewusst, die sich auf die Behauptung beziehen, dass vertrauliche Informationen von einem FOM-Mitarbeiter an einen Formel-1-Teamchef weitergegeben wurden. Die Compliance-Abteilung der FIA untersucht die Angelegenheit".
Formel-Statement: Anschuldigungen sind "falsch"
Die Formel 1, die die F1 Academy betreibt, hat inzwischen jede Andeutung eines Fehlverhaltens von Wolff und der FOM energisch zurückgewiesen.
In einer Erklärung, in der darauf verwiesen wurde, dass das Unternehmen vor der Medienmitteilung nicht über die Ermittlungen informiert worden war, verteidigte es sowohl Wolff als auch seinen eigenen Ruf.
"Wir nehmen die öffentliche Erklärung der FIA von heute Abend zur Kenntnis, die uns nicht im Voraus mitgeteilt wurde", heißt es von der Formel 1.
"Wir haben volles Vertrauen, dass die Anschuldigungen falsch sind, und wir haben robuste Prozesse und Verfahren, die die Trennung von Informationen und Verantwortlichkeiten im Falle eines potenziellen Interessenkonflikts gewährleisten."
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"Wir sind zuversichtlich, dass kein Mitglied unseres Teams unautorisierte Informationen an einen Teamchef weitergegeben hat, und möchten alle davor warnen, unvorsichtige und schwerwiegende Anschuldigungen ohne Substanz zu erheben", teilt die Formel 1 mit.
Susie Wolff wurde im März dieses Jahres zur Geschäftsführerin der F1 Academy ernannt, nachdem sie zuletzt von 2018 bis 2022 als Teamchefin und CEO für das Formel-E-Team Venturi tätig war.
Die Schottin ist Gründerin der Initiative "Dare To Be Different", einem Programm zur Förderung der Teilnahme von Frauen am Motorsport, und war seither Hauptrednerin bei großen Konferenzen wie dem 2023 Pendulum Summit in Dublin.
In ihrer Funktion als Geschäftsführerin der F1 Academy berichtet Wolff direkt an Formel-1-CEO Stefano Domenicali.