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Neuer Vertrag bestätigt: Formel 1 bleibt bis 2030 in Sao Paulo
Die Formel 1 bleibt in Brasilien: Der Vertrag zwischen dem Veranstalter in Sao Paulo und der Königsklasse wurde vorzeitig bis 2030 verlängert
(Motorsport-Total.com) - Die Formel 1 bleibt in Brasilien, und sie wechselt nicht nach Rio de Janeiro, wie zwischenzeitlich auch mal im Raum stand, sondern bleibt bis mindestens 2030 im Autodromo Jose Carlos Pace in Interlagos, einem Stadtteil von Sao Paulo. Das haben die Formel 1 und der lokale Promoter in Brasilien am Freitag offiziell bekannt gegeben.
Die Formel 1 ist 1990 auf nach Interlagos zurückgekehrt, nachdem sie zwölf Jahre zuvor nach Rio de Janeiro verlegt worden war. Zuletzt hatten die Verantwortlichen der Rennstrecke den Vertrag mit der Formel 1 im Jahr 2020 um fünf weitere Jahre verlängert.
Zuvor hatte der Austragungsort dem Vernehmen nach keine Grand-Prix-Gebühr an die Formel 1 gezahlt - möglicherweise ein Zugeständnis aus der Ecclestone-Ära, dessen Ehefrau Fabiana Brasilianerin ist und die im Management des Brasilien-Grand-Prix mitgearbeitet hat.
Der überarbeitete Vertrag bis 2025 kostete jedoch rund drei Millionen Euro pro Jahr - für Formel-1-Verhältnisse immer noch ein Schnäppchen. Daher heißt die Veranstaltung seither offiziell Sao-Paulo-Grand-Prix und nicht mehr Grand Prix von Brasilien, um den finanziellen Aufwand der Stadt zu würdigen.
Angesichts der Popularität der Formel 1 und des kommerziellen Booms, der unter anderem durch die Netflix-Serie Drive to Survive ausgelöst wurde, haben die Verantwortlichen den Vertrag vorzeitig verlängert, um das Rennen bis 2030 im Kalender zu halten.
Formel-1-CEO Stefano Domenicali sagt: "Ich freue mich sehr, dass wir bis 2030 in Interlagos bleiben werden, und ich kann es kaum erwarten, noch viele Jahre lang die wunderbare Atmosphäre zu erleben, die die brasilianischen Fans mitbringen."
"Brasilien hat eine so reiche Rennsporttradition, und diese legendäre Strecke ist bei Fahrern und Fans auf der ganzen Welt beliebt. Sie verkörpert alles, was den Rennsport ausmacht, und wir freuen uns drauf, zu sehen, wie sie sich in den kommenden Jahren weiterentwickelt, um ein noch besseres Erlebnis zu schaffen."
Die Strecke in Interlagos gilt bei den Fahrern wegen ihrer Steigungen und Überholmöglichkeiten und wegen ihres unverwechselbaren Charakters (Stichwort Bodenwellen) als sehr beliebt.
Im vergangenen Jahr drohte der Grand Prix abgesagt zu werden, weil der amtierende Rechtspopulist Jair Bolsonaro die brasilianischen Präsidentschaftswahlen verlor und im Zuge der folgenden Proteste Straßen blockiert wurden.
Bolsonaro war auch ein Befürworter der Rückkehr des Rennens nach Rio, ein Vorschlag, der aus Umweltschutzgründen auf großen Widerstand stieß, da für den Bau einer neuen Rennstrecke Teile des Camboata-Waldes gerodet werden hätten müssen.
Im Jahr 2021, ein Jahr nach der Absage des brasilianischen Grand Prix im Zuge der Coronapandemie, setzte ein Richter den Vertrag zwischen der Formel 1 und Sao Paulo aus, da er die Verwendung öffentlicher Gelder zur Sicherung der Zukunft des Rennens rechtlich anzweifelte. Zuvor waren öffentliche Gelder nur für die Renovierung der Strecke verwendet worden.
Der Veranstaltungsort Interlagos hat in jüngerer Vergangenheit umfangreiche Investitionen erhalten, sodass dort auch andere Veranstaltungen, darunter Konzerte, stattfinden können.