Las Vegas teurer als gedacht: Liberty Media spielt Kosten herunter
Das Formel-1-Rennen von Las Vegas wird teurer als erwartet, doch Liberty Media sieht darin kein Problem: Rennen soll zu den fünf profitabelsten gehören
(Motorsport-Total.com) - Liberty-Media-Geschäftsführer Greg Maffei spielt die gestiegenen Kosten für den ersten Formel-1-Grand-Prix in Las Vegas herunter und betont, dass sich die Investition langfristig auszahlen werde.
Der Event ist der erste, die direkt von Liberty Media, dem Eigentümer der Formel 1, promotet wird, und das Unternehmen hat die Kosten für den Kauf des Geländes für die Boxen und das Fahrerlager sowie für den Bau der permanenten Gebäude darauf übernommen.
Diese Investitionskosten sind im Laufe der Bauzeit gestiegen, ebenso wie andere Ausgaben im Zusammenhang mit der Durchführung des Rennens. Maffei betont jedoch, dass es sich bei einigen dieser Kosten um einmalige Ausgaben handele und die Veranstaltung in den kommenden Jahren rentabler sein werde.
"Wir freuen uns auf das erste Rennen in Vegas in weniger als zwei Wochen", sagt er in einer Telefonkonferenz mit Investoren. "Das Boxengebäude ist fertig und wir haben die Betriebsgenehmigung für das Rennen erhalten."
"Es wird das größte Boxengebäude im Formel-1-Kalender sein. Die Dachterrasse und der umlaufende Balkon bieten einen 360-Grad-Blick auf die Rennstrecke. Die temporären Bauten stehen, die Brücken sind fertig, wir können loslegen."
"Der Start im ersten Jahr in Las Vegas war mit erheblichen Kosten verbunden. Dazu gehörten zusätzliche Vorkehrungen für Sicherheit und Verkehrsplanung, die von den örtlichen Behörden gefordert wurden", so Maffei.
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"Außerdem hatten wir einige einmalige Ausgaben wie unsere Eröffnungsfeier, die nur im ersten Jahr stattfinden wird, die Entwicklung und Einführung unserer Mehrzweck-App und die Erstellung einer Fan-Datenbank."
"Wir sind nach wie vor sehr zuversichtlich, dass wir im zweiten Jahr und darüber hinaus effizienter arbeiten und unsere Rentabilität steigern können", so der Liberty-Media-Chef. "Und wir sind nach wie vor optimistisch, dass die höhere Wertschöpfung des Las-Vegas-GP die gestiegenen Investitions- und Anlaufkosten bei weitem aufwiegen wird."
Rennen schon jetzt teurer als geplant
Auf eine Nachfrage zu den gestiegenen Kosten fügt er hinzu: "Einige davon habe ich bereits erwähnt, wie die erhöhten Sicherheitsvorkehrungen und einmalige Dinge wie die Eröffnungsfeier, aber es gab auch andere, wie Berater, die uns bei der Einrichtung geholfen haben, ungewöhnliche Genehmigungskosten und Ähnliches."
"Es gibt also eine Reihe von Anfangskosten, die wahrscheinlich höher sind, als wir ursprünglich veranschlagt hatten. Ich, nein wir, sind nach wie vor sehr optimistisch, was, wie ich schon sagte, den Einfluss von Las Vegas auf die Formel 1 als Ganzes angeht und das Potenzial, dass dieses Rennen selbst ein profitables Unterfangen sein wird".
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24.09.2000: Grand Prix der USA in Indianapolis. Das erste Premierenrennen der Formel 1 nach der Jahrtausendwende ist eigentlich keines. Einen Großen Preis der USA hatten schon mehrere Rennstrecken ausgerichtet, und zwischen 1950 und 1960 zählte das Indianapolis 500 zur Formel 1. Doch 2000 gingen die Piloten erstmals auf der 4,129 Kilometer langen Strecke an den Start, die das berühmte Oval mit einem Straßenkurs verbindet. Fotostrecke
Liberty-Media-Finanzchef Brian Wilding gibt einen Einblick in die steigenden Investitionskosten. Im August sagte er, dass das Unternehmen erwarte, "fast" 400 Millionen Dollar für das Projekt auszugeben, und dass in den ersten sechs Monaten des Jahres 2023 bereits 155 Millionen Dollar ausgegeben worden seien.
Während der Telefonkonferenz am Freitag sagte er, dass "wir im dritten Quartal etwa 280 Millionen Dollar für Investitionen in das Boxengebäude und die Vorbereitung der Strecke ausgegeben haben."
Damit läge die laufende Gesamtsumme für 2023 bis Ende September bei 435 Millionen Dollar, also bereits rund 35 Millionen Dollar über seiner früheren Schätzung, ohne die Ausgaben ab Oktober.
Top 5 der profitabelsten Rennen
Maffei hat bereits angedeutet, dass Las Vegas von Anfang an zu den fünf profitabelsten Formel-1-Rennen gehören wird, und er bleibt dabei: "Das ist immer noch eine vernünftige Schätzung für die Rentabilität", sagt er. "Ich glaube, ich habe bereits erwähnt, dass wir einige einmalige Kosten und Startkosten hatten, die vielleicht höher waren als erwartet."
"Aber wenn man bedenkt, was das für uns bedeutet, nicht nur direkt, sondern auch indirekt, dann ist das ein sehr profitables Rennen für uns", so Maffei.
"Was die Bewertung als Top 5 betrifft, so sagen wir der Welt nicht, was die Top 5 sind. Aber wir haben festgestellt, dass dieses Rennen diesen Einfluss haben wird. Ich glaube, das ist immer noch so. Vor allem, wenn man sich das Endergebnis von FWONK (die Formel-1-Aktie; Anm. d. Red.) ansieht, wird es diesen Einfluss insgesamt haben."
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"Und ich denke, dass wir diese Rentabilität sehen werden. Wie ich schon sagte, wird sie steigen, sobald wir die ersten Startkosten hinter uns haben und optimieren", betont er noch einmal.
"Um es klar zu sagen. In diesem Jahr haben wir uns darauf konzentriert, pünktlich zu sein und ein gutes Rennen zu haben", so Maffei weiter. "Das heißt nicht, dass wir diese Ziele nicht auch im nächsten Jahr verfolgen werden. Aber ich denke, wir werden in der Lage sein, andere Variablen zu optimieren und die Rentabilität zu steigern."
Maffei spielt auch eine mögliche Beeinträchtigung der Veranstaltung durch einen drohenden Arbeitskampf der Hotelangestellten in Las Vegas herunter: "Wir haben mit den Gewerkschaften zusammengearbeitet und ich glaube nicht, dass unser Rennen direkt betroffen sein wird", sagt er. "Wir beobachten natürlich die Auswirkungen auf den gesamten Markt in Las Vegas."
Noch Tickets da: Die gehen weg!
Liberty Media betont auch, dass das erste Rennen ausverkauft sein wird und deutet an, dass es immer einen späten Ansturm von Fans geben wird.
"Wir haben noch eine Handvoll Tickets übrig", sagt Las Vegas-Promoter Rene Wilms. "Und da wir wissen, dass der Markt in Las Vegas ein Last-Minute-Markt ist, haben wir Karten für diesen Zweck reserviert. Wir freuen uns sehr. Und wir werden zum Zeitpunkt der Veranstaltung ausverkauft sein".
Maffei fügt hinzu: "Viele Leute aus Los Angeles buchen relativ spät für Las Vegas."
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2002: 0 Rennen rein, 0 Rennen raus - Bereits im dritten Jahr in Folge gibt es exakt die gleichen 17 Rennen. Damals endet die Saison übrigens bereits Mitte Oktober in Suzuka - zwei Monate früher als in der Saison 2020. Deutschland hat mit Hockenheim und dem Nürburgring auch noch zwei Grands Prix. Fotostrecke
Auch Formel-1-Boss Stefano Domenicali bleibt optimistisch, was das Rennen angeht, und betont die Auswirkungen auf die Stadt: "Wir sind dem Rennen in Las Vegas langfristig verpflichtet", sagt er.
"Der gesamte lokale wirtschaftliche Nutzen des diesjährigen Grand Prix wird auf über 1,2 Milliarden US-Dollar geschätzt, einschließlich der direkten Ausgaben der Formel 1 für die Organisation des Rennens, der zusätzlichen Ausgaben der Besucher und der Auswirkungen auf lokale Zulieferer und Unternehmen."