Alpine: Option auf Kundendeal mit Andretti-Team vorerst ausgelaufen
Eine vorvertragliche Vereinbarung zwischen Alpine und Andretti über die Lieferung von Kundenmotoren ist ausgelaufen - Über die Gründe und die weiteren Pläne
(Motorsport-Total.com) - Andretti plant schon seit einiger Zeit, in die Formel 1 einzusteigen, und hatte in diesem Zusammenhang eine Vorvereinbarung mit Alpine über die Lieferung von Motoren sowie möglichen anderen Teilen für Kundenautos getroffen.
Doch nachdem der Weltverband FIA in der vergangenen Woche bekannt gegeben hat, dass Andrettis Bewerbung akzeptiert und die Angelegenheit an die FOM weitergeleitet wurde, hat sich herausgestellt, dass der Plan für Kundenmotoren von Alpine/Renault zumindest für den Moment nicht mehr besteht.
Der Interimsteamchef von Alpine, Bruno Famin, bestätigt: "Wir hatten einen Vorvertrag mit Andretti, der aber ausgelaufen ist, weil ihnen eigentlich vor einem bestimmten Datum ein Formel-1-Einstieg gewährt werden sollte."
"Das bedeutet, dass wir jetzt, wenn wir etwas mit Andretti machen wollen, einen vollständigen Vertrag aushandeln müssen, einen formellen Vertrag. Im Moment haben wir also absolut keinen Vertrag mit Andretti", hält Famin fest.
Alpine: Warten auf finale Genehmigung
Nach dem Auslaufen der Option vor einigen Monaten habe es keine weiteren Verhandlungen gegeben, und es gebe auch keine Pläne, die Gespräche wieder aufzunehmen, bis seitens der FOM klar sei, dass der Einstieg von Andretti genehmigt wird.
"Jeder weiß, wie die Situation ist", sagt Famin und erklärt: "Wir brauchen eine Entscheidung der Formel 1, bevor wir die Zusammenarbeit mit Andretti wieder aufnehmen."
Es wird allgemein davin ausgegangen, dass eine Zusammenarbeit mit Alpine/Renault für Andretti nur als eine Art Übergangslösung dienen würde. Denn das Unternehmen arbeitet mit General Motors und seiner Marke Cadillac zusammenarbeitet, um längerfristig sein eigenes Aggregat zu entwickeln.
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Doch Famin betont, dass die Partnerschaft mit einer konkurrierenden Automarke keinen Einfluss auf seine eigene Einschätzung hat, kurzfristig einen Kundenvertrag zu schließen. "Wir sind immer noch auf der gleichen Linie", sagt der Franzose.
"Wir hatten Vorbedingungen, um einen Deal abzuschließen. Wir gehen nach wie vor davon aus, dass diese Bedingungen erfüllt sind, aber das ändert nichts an unserem Prozess."
Famin räumt jedoch ein, dass es zeitliche Faktoren gebe, die berücksichtigt werden müssten, da es eine lange Vorlaufzeit braucht, um ein Kundenmotorprojekt zum Laufen zu bringen. Wenn eine Entscheidung erst Anfang nächsten Jahres getroffen wird, könnte es zu spät sein, um die Triebwerke für 2025 bereitzustellen.
Kundebelieferung braucht lange Vorlaufzeit
"Ich spreche nicht [nur] von Andretti, aber wir beginnen mit der Lieferung von Teilen für die Saison eine sehr lange Zeit vorher", erklärt er. "Je nachdem, wie sich die Situation entwickelt, können wir einige Dinge tun und andere nicht. Aber im Moment ist es müßig, darüber zu reden, denn wir haben ja keinen Ausgangspunkt."
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Was den Einstieg des amerikanischen Teams an sich betrifft, stimmt Alpine mit den anderen Formel-1-Teams darin überein, dass dieser nur dann genehmigt werden sollte, wenn er nachweislich einen Nutzen für den Grand-Prix-Sport bringt.
"Wir haben nichts gegen elf Teams, wenn sie wirklich einen echten Mehrwert für das gesamte Geschäft und die Formel 1 im Allgemeinen bringen", sagt Famin.
"Es ist Sache der Formel 1 und des Veranstalters zu beurteilen, welchen echten Mehrwert ein elftes Team bringen kann. Und wenn sie zu dem Schluss kommen, dass es wirklich einen großen Mehrwert gibt, werden wir damit zufrieden sein."
"Was wir nicht wollen, ist, dass ein elftes Team den Wert unserer Assets in der Meisterschaft verwässert. Wenn das der Fall sein sollte, werden wir natürlich dagegen sein."