Hirakawa-McLaren-Deal: Toyota dementiert F1-Rückkehr
Die Verpflichtung von Ryo Hirakawa als Ersatzfahrer bei McLaren brachte Gerüchte um eine Toyota-Rückkehr mit sich - Die Japaner dementieren "für den Moment"
(Motorsport-Total.com) - Kazuki Nakajima, Berater von Toyota Gazoo Racing, betont, dass der japanische Hersteller derzeit keine Rückkehr in die Formel 1 plane. Entsprechende Gerüchte kamen auf, als Ryo Hirakawa als Ersatzfahrer bei McLaren bekannt gegeben wurde. Der Japaner wurde dabei von Nakajima und Toyota tatkräftig unterstützt.
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Ein Comeback von Toyota in der Formel 1 ist für den Moment ausgeschlossen Zoom Download
Am Samstag wurde die Situation weiter angeheizt, als der Vorstandsvorsitzende der Toyota Motor Corporation, Akio Toyoda - in der Szene aufgrund seiner eigenen Rennsportaktivitäten auch unter dem Pseudonym "Morizo" bekannt - im Hospitality-Bereich von McLaren auftauchte. Er sprach mit den lokalen Medien und wurde auch zusammen mit Hirakawa interviewt.
Ist der Hirakawa-Deal vielleicht ein Hinweis darauf, dass McLaren im Zuge des neuen Motorenreglements für 2026 Toyota als neuen Hersteller in die Formel 1 locken könnte? Der frühere Teamchef Martin Whitmarsh hatte im Vorfeld der Einführung des Hybridreglements 2014 mit Toyota gesprochen, bevor er den - im Nachhinein fatalen - Deal mit Honda abschloss.
Nakajima verneint. "Für den Moment ist das ein klares Nein", antwortet er auf die Frage nach Toyotas Interesse an der Formel 1. "Bei diesem Deal geht es wirklich nur um einen Fahrer, um die Unterstützung des Traums eines Fahrers."
"Im Moment hat das eine wirklich nichts mit dem anderen zu tun. Ich weiß, natürlich kann man darüber nachdenken und es gibt viele Gerüchte. Aber ich kann ganz klar sagen, das ist nicht der Fall, das hat nichts damit zu tun."
Fokus auf WEC und WRC - für den Moment
Der ehemalige Williams-Pilot lässt die Tür jedoch offen, indem er andeutet, dass die Entscheidung nur "für den Moment" gelte.
Toyota engagiert sich seit 2012 in der Langstrecken-Weltmeisterschaft und gewann die 24 Stunden von Le Mans zwischen 2018 und 2022 fünf Mal in Folge. Im Jahr 2023 verhinderte eine umstrittene Änderung der Balance of Performance außerhalb des Reglements den sechsten Sieg in Folge. Darüber hinaus engagiert sich Toyota in der Rallye-Weltmeisterschaft (WRC).
"Darauf liegt unser Fokus", sagt Nakajima-san, Langstrecken-Weltmeister 2018/19 und zweimaliger Le-Mans-Sieger. "Für uns sind beide Kategorien ein gutes Testfeld, um gutes Feedback für unsere Straßenautos zu bekommen. Die Philosophie von Toyota ist es, aus dem Motorsport heraus immer bessere Straßenautos zu entwickeln. Wir sind zufrieden mit dem, was wir tun."
Warum dann der Deal mit Hirakawa? "Die Absicht von Morizo-san ist es, den Fahrern nicht den Weg zu versperren, denn Toyota ist nicht in der Formel 1 vertreten. Das ist also etwas ganz anderes."
"Unsere Philosophie bei Toyota Racing, die von Morizo-san stammt, ist ein fahrerorientierter Ansatz. Er möchte allen Fahrern die Möglichkeit geben, sich zu verbessern und weiterzuentwickeln. Und natürlich ist die Formel 1 die Spitze der Pyramide, ein Platz, den jeder Fahrer anstrebt."
"Unsere Aufgabe ist es also, Ryo dabei zu unterstützen, sich bei McLaren einzuleben und so viele Möglichkeiten wie möglich als dritter Fahrer zu finden, sei es bei Simulator-Sessions, Tests oder was auch immer wir finden können. Wir sind hier, um diese Aktivitäten grundlegend zu unterstützen."
Hier kommt allerdings ins Spiel, dass Hirakawa mit 29 Jahren eigentlich nicht mehr in einem Alter ist, in dem man noch in die Formel 1 einsteigt. Nakajima spielt das herunter: "Manchmal ist das Alter im Motorsport nicht alles. Wie man sieht, ist Fernando [Alonso] immer noch ganz vorne dabei. Deshalb denke ich, dass es für Ryo nicht so wichtig ist. Vor zehn Jahren war es vielleicht einfach nicht der richtige Zeitpunkt für ihn."
Warum so viele Ersatzfahrer?
McLaren-Teamchef Andrea Stella ergänzt: "Wenn ein Fahrer wie Ryo involviert ist, dann ist das ein sehr erkennbarer Toyota-Vertreter. Das bedeutet, dass das gesamte Unternehmen ihn unterstützt und in irgendeiner Weise involviert ist, wie wir heute gesehen haben."
"Wir haben uns sehr gefreut, so viele hochrangige Vertreter von Toyota hier an der Rennstrecke zu sehen. Ich würde also sagen, dass es nicht um den Fahrer geht, sondern dass es von dort kommt. Wir freuen uns, dass sich Toyota für McLaren entschieden hat, um seinen Fahrer zu fördern."
Hirakawa ist bereits der vierte Ersatzfahrer im Team. Warum das? "Nun, heutzutage mit 24 Rennen und Fahrern, die in anderen Kategorien fahren, muss das Konzept des Reservefahrers sehr weit gefasst werden. Für uns ist das der Grund, warum wir von einem ganzen Pool von Reservefahrern sprechen", antwortet Stella.
"Wir haben Mick Schumacher, Stoffel [Vandoorne] und [Felipe] Drugovich im Team und wollten jemanden, der diesen Pool bereichert. Außerdem haben wir ein Fahrerentwicklungsprogramm gestartet, für das einige Fahrer bei uns anklopfen."
"Wir sind aktiv auf der Suche nach Talenten, aber wir haben auch andere Talente, die an dem Programm teilnehmen wollen. Mit Ryo wollen wir unseren Horizont erweitern. Das zeigt, dass wir in dieser Hinsicht glaubwürdig sind."