Nach Presseaussendung: LKYSUNZ entschuldigt sich für Missverständnis
Das von der FIA abgelehnte neue Team LKYSUNZ entschuldigt sich jetzt für eine verunglückte Kommunikation rund um die Antiverwässerungsgebühr
(Motorsport-Total.com) - Spätestens seit diesem Wochenende ist der Name LKYSUNZ wohl vielen Formel-1-Fans geläufig. Das Projekt, das sich bei der FIA um einen Startplatz in der Formel 1 beworben hat, sorgte nämlich am Freitag mit der Ankündigung für Schlagzeilen, dass man bereit sei, statt 200 sogar 600 Millionen US-Dollar Antiverwässerungsgebühr zu bezahlen.
© LKYSUNZ
LKYSUNZ ist eins von vier Teams, die ernsthaft in die Formel 1 einsteigen wollten Zoom Download
Das sorgte in der Branche für Stirnrunzeln. Denn andere Teams berichten, dass sich LKYSUNZ-Personal derzeit aktiv bei ihnen bewirbt. Hintergrund: LKYSUNZ-CEO Benjamin Durand soll sein Team darüber informiert haben, dass das Projekt von der FIA abgelehnt wurde. Was Recherchen von Motorsport-Total.com in weiterer Folge bestätigt haben.
Kein Wunder also, dass die Verwunderung bei der FIA groß war, wenn ein Team, das für die Formel 1 definitiv nicht angenommen und darüber auch schon informiert wurde, dieses "Detail" elegant verschweigt und stattdessen erklärt, man sei bereit, dank eines neuen Investments im Falle einer Aufnahme eine höhere Gebühr zu bezahlen.
Möglich, dass die FIA die LKYSUNZ-Presseaussendung auch deswegen gekränkt hat, weil das den Sport in ein schiefes Licht rückt. In den kommerziellen Vereinbarungen ist derzeit eine Gebühr in der Höhe von 200 Millionen Dollar verankert. Durch das Angebot, 600 Millionen zu bezahlen, könnte der Eindruck entstehen, die FIA verkaufe an den Meistbietenden. Was nicht der Fall ist.
Jetzt hat LKYSUNZ reagiert und sich in einer weiteren Presseaussendung förmlich entschuldigt: "Es war zu keinem Zeitpunkt beabsichtigt, das Verfahren der FIA oder die damit verbundenen Gespräche widerzugeben. Wir entschuldigen uns vielmals für etwaige Missverständnisse, die dadurch entstanden sein könnten."
Die erste Presseaussendung sei lediglich "eine Absichtserklärung" gewesen, "ein global ausgerichtetes und kulturell vielfältiges Team für das Jahr 2026 an den Start zu bringen. Mehrere Formel-1-Teamchefs haben öffentlich erklärt, dass sie eine Antiverwässerungsgebühr in Höhe von 600 Millionen Dollar für eine angemessenere Summe halten, die neue Teams zahlen sollten. Mit unserer Erklärung wollten wir lediglich darauf hinweisen, dass wir bereit sind, diesen Betrag zu bezahlen, sollten die künftigen Formel-1-Regeln dies vorsehen."
Letztendlich spielt das im größeren Kontext keine Rolle mehr. Die FIA hat laut Informationen von Motorsport-Total.com drei von vier verbliebenen Bewerbern bereits abgesagt. Neben LKYSUNZ sind auch Hitech und Rodin Carlin endgültig aus dem Rennen. Nur Andretti darf sich noch Chancen auf einen positiven Bescheid ausrechnen. Die Entscheidung darüber ist noch nicht gefallen.